Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
Vom Netzwerk:
sich aufzugeben. Darius schafft es, dachte sie. Er wird Napoleon töten und dann zu mir zurückkehren. Ich weiß, dass er es kann.
    „Da meine Mutter sich anscheinend in einem kritischen Zustand befindet, ist es nicht möglich, die Hochzeit vorzu- verlegen. Sie wird Zeit brauchen, um sich von der Geburt zu erholen. Das werden Sie doch einsehen, Anatol.“

Einen Moment blickte er sie prüfend an. „Ein Kind wird dann geboren, wenn jemand in der Familie stirbt.“
    Serafina sah ihn voller Furcht an. Wie konnte er so etwas Schreckliches und Grausames sagen?
    Tjurinow lächelte. „Bilden Sie sich nicht ein, dass ich Sie so verehren werde, wie das Ihr Vater bei Ihrer Mutter tut.“
    „Das würde ich auch nicht annehmen, Tjurinow.“
    Er strich ihr mit dem Finger über die Wange. „Nennen Sie mich Anatol.“
    Serafina schloss die Augen, um ihre ganze Kraft zu sam- meln. „Anatol“, flüsterte sie demütig.
    Woher nahm er die Fähigkeit, sie immer wieder einzu- schüchtern? Gewöhnlich ließ sie sich nicht zu derartigem Gehorsam drängen.
    Hatte er auch seiner ersten Gattin das Selbstvertrauen geraubt?
    Feindselig betrachtete sie ihn.
    „Sie haben Ihre Gattin noch nie zuvor erwähnt.“
    „Sie wussten, dass ich eine erste Frau hatte.“
    „Das schon, aber mehr nicht. Haben Sie sie geliebt?“
    „Sehr. So, wie ich nun Sie liebe.“
    Die Prinzessin sah ihn erstaunt an.
    „Überrascht Sie das?“ fragte er lachend. Er strich ihr über das Haar. „Ich fühle mich sehr von Ihnen angezogen, Serafina.“
    Das ist keine Liebe, dachte sie. Laut sagte sie: „Dann tun Sie mir den Gefallen, und lassen Sie die Hochzeit am geplanten Tag stattfinden.“
    Er lächelte sie an, wobei seine Augen kalt dreinblickten.
    „Dann überreden Sie mich, Prinzessin“, sagte er leise.
    Entsetzt sah sie ihn an. „Was meinen Sie damit?“
    „Ich glaube, Sie wissen, was ich meine.“
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu und vermochte kaum, eine scharfe Antwort zu unterdrücken. „Lassen wir nun alles beim Alten?“
    „Wenn ich Sie küssen darf“, erwiderte er.
    Serafina errötete bei dieser unerwarteten Bitte und senkte den Kopf. Also gut, dachte sie, es würde ihr Zeit für Darius geben.
    „In ... in Ordnung.“
    Er trat einen Schritt näher, und hob ihr Kinn mit einer Hand. Sie fühlte sich sehr angespannt, als sie sich gegen den Türrahmen lehnte und versuchte, weder zusammenzu-

zucken, noch eine Grimasse zu schneiden. Dann presste er seine harten, kalten Lippen auf die ihren.
    Sie zwang sich dazu, sich nicht loszureißen. Anatol fasste sie am Haar, während er die andere Hand auf ihre Schulter legte.
    Sie hoffte, dass er sie bald loslassen würde, doch auf einmal wurde er von Leidenschaft gepackt. Voller Ekel weigerte sie sich, ihren Mund zu öffnen, obgleich er versuchte, seine Zunge zwischen ihre Lippen zu drängen. Als sie schließlich spürte, dass seine harte Männlichkeit gegen ihren Bauch drückte, erstarrte sie voller Entsetzen und Widerwillen.
    „Das reicht, Tjurinow!“ brachte sie keuchend hervor und riss sich los.
    Als sie den Gang entlangfloh, vernahm sie sein raues Lachen hinter sich.
    „Sie haben noch viel zu lernen, mein Kind“, rief er. „Aber ich werde es Ihnen beibringen.“
    Manchmal fluchte Darius auf Russisch, manchmal auf Spa- nisch, Englisch, Arabisch oder Italienisch. Er wollte seine Wächter im Unklaren lassen. Stoisch beantwortete er ihre Fragen mit nichts anderem als einem kühlen spöttischen Lächeln.
    Sie hatten ihn bisher milde behandelt. Er hatte nur ein blaues Auge, ein geschwollenes Kinn und ein paar angeschla- gene Rippen. Darius wusste jedoch, dass sie bald rauer mit ihm umgehen würden. Für den Augenblick achteten sie auf sein Aussehen, da er am Abend dem Kaiser gegenübergestellt werden sollte.
    Sein Hochmut umgab ihn wie eine Rüstung. Dahinter über- legte er verzweifelt, ob er eine zweite Möglichkeit hätte, Napoleon zu töten, wenn man ihn zu ihm führen würde.
    Zur angekündigten Stunde wurde Darius in Ketten aus seiner Zelle gezerrt und nach draußen geführt. Er warf ei- nen Blick auf den Mond und dachte an Serafina, die im nächtlichen Garten zu seiner Gitarrenmusik getanzt hatte.
    Er lächelte, da er auf einmal auf andere Gedanken gebracht worden war. Dann drückten ihm die Wächter den Kopf nach unten, und er wurde in eine Kutsche gestoßen.
    Diesmal erwische ich ihn. Sollen sie mich nur dem Kerl vorführen!
    Nach einer langen Fahrt zerrte man ihn aus der Kutsche. Er

Weitere Kostenlose Bücher