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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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die Stirn, wobei sich seine bu- schigen Augenbrauen, die über der Nase zusammengewach- sen waren, heftig bewegten. „Gut. Beruhigen Sie sich. Gehen wir in mein Arbeitszimmer.“
    „Ich habe schreckliche Nachrichten bezüglich der Krank- heit unseres Königs. Entsetzliche, niederschmetternde Nach- richten“, sagte Orlando, sobald Don Arturo die Tür des Arbeitszimmers hinter ihnen geschlossen hatte.
    „Was ist es?“ fragte der Premierminister und blieb an sei- nem Schreibtisch stehen. Über dem offenen Kamin hing ein Porträt seines verstorbenen Neffen.
    Orlando rieb sich die Stirn. „Ich weiß kaum, wie ich es sagen soll.“ Er erwiderte den besorgten Blick seines Gegen- übers. „Ich habe Beweise, dass die Krankheit des Königs in Wahrheit kein Magenkrebs, sondern vielmehr die Folge einer ... einer Vergiftung ist.“
    „Was?“ Don Arturo riss die Augen auf und sank langsam auf seinen Stuhl.

„Ich habe einen jungen Koch in der Palastküche ausfindig gemacht, der behauptet, dass ein uns bekannter Mann ihn be- stach, das Essen Seiner Majestät zu vergiften. Die Vergiftung hätte vor acht Monaten begonnen.“
    „Wen hat er beschuldigt?“
    „Er kann es Ihnen selbst sagen, denn ich habe ihn gleich mitgebracht.“
    „Hierher?“ fragte der Premierminister.
    „Ja, ich hole ihn. Dann können Sie selbst beurteilen, ob Sie ihm Glauben schenken oder nicht. Er wartet im Salon.“
    „Orlando, einen Augenblick! Ich brauche einen Moment, um dies alles zu begreifen. Mein Gott! Der arme König! Ein Giftmischer?“ Don Arturo sah ihn scharf an. „Wie haben Sie diesen Verbrecher entdeckt, und wie um Himmels willen haben Sie ihn dazu gebracht zu gestehen?“
    „Cristoforo kam freiwillig zu mir und hat mir alles ge- standen, da er meinen Schutz suchte. Nachdem Seine Ma- jestät Amantea verlassen hatte, wurde der Bursche nicht länger gebraucht. Nun versucht sein Auftraggeber, Cristoforo umzubringen, damit er nichts verraten kann.“
    Don Arturo beugte sich nach vorn, und er senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Wer ist es, Orlando?“
    Der Herzog warf ihm einen gequälten Blick zu. „Wer hat durch den Tod des Königs viel zu gewinnen? Es ist mir bei- nahe unerträglich, es auszusprechen. Aber ich glaube, Sie wissen, von wem ich rede.“
    „Rafael“, erwiderte der Premierminister mit einem Tonfall, als wagte er es kaum, diesen Namen zu nennen.
    Orlando schloss kurz die Augen und nickte.
    Don Arturo presste die Hand vor den Mund und lehnte sich entsetzt zurück.
    Der Herzog warf ihm einen scharfen Blick zu, innerlich frohlockte er über die Leichtgläubigkeit des alten Mannes. „Ich bringe jetzt den Koch.“
    Orlando verließ das Arbeitszimmer und ging in den Salon, um Cristoforo zu holen. Er schloss die Tür auf und steckte den Kopf ins Zimmer.
    „Es ist Zeit“, knurrte er grimmig. Doch als sein Blick durch den Raum schweifte, war kein Cristoforo zu entdecken. Nur ein Fenster stand offen.
    Er fluchte und eilte dorthin. Gerade noch sah er, wie der Bursche um die Ecke des Palazzo bog. Die kleine Dirne vom Bordell war bei ihm. Sie flohen Hand in Hand. Carmen

musste ihnen gefolgt sein und ihm dann zur Flucht verholfen haben.
    Indem er wilde Schimpfwörter ausstieß, sprang Orlando über den Sims auf den weichen Erdboden unter dem Fenster. Er zog seinen Dolch heraus und rannte, so schnell ihn die Beine trugen, den beiden hinterher.
    Der Bursche wich den Nachtwächtern aus, anstatt ihren Schutz zu suchen. Es war ihm wohl klar, dass sie ihn nur Or- lando übergeben würden. Das junge Paar verließ die Haupt- straße und verschwand in einer der Gassen. Orlando stürzte hinterher.
    Das einzig vernehmbare Geräusch waren die Schritte der drei, die in den schmalen Straßen widerhallten. Orlando brauchte den Koch lebend, doch was er mit dem Mädchen machen sollte, wusste er.
    Vor ihm trennten sich die beiden. Cristoforo rannte in ein Gässchen nach rechts und Carmen nach links. Ihnen dicht auf den Fersen, entschloss sich Orlando, dem Burschen zu folgen.
    Er war etwas außer Atem, lachte jedoch, als er sah, dass Cristoforo in eine Sackgasse gelaufen war.
    Cristoforo starrte auf die Mauer, die sich vor ihm in den Himmel erhob, und wirbelte dann herum, um sich Orlando zu stellen.
    Der Herzog beugte sich kurz nach vorn, um die Hände auf die Schenkel zu stützen. Er keuchte und ging dann langsam auf den Koch zu. Cristoforo trat ein paar Schritte zurück. Gehetzt blickte er auf den Unrat, der an der Häusermauer lag.

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