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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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schwärzere Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie eine Leiter. Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, kletterte sie hinunter.
    Zu ihrer Überraschung gab keine der Sprossen nach, bis sie endlich festen Boden erreichte. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass sie sich in einem Verlies befand. Vier Türen führten aus der Hauptkammer. Fröstelnd legte sie die Arme um sich, als wollte sie das Leben in ihrem Leib vor dem Geruch des Bösen beschützen, der in der Luft hing.
    „Leo! Wo sind Sie?“
    Als das Kind ihrem Ruf antwortete, folgte sie, so gut es ging, der Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Nach einigen Umwegen hatte sie die Kammer gefunden. Unglaub- licherweise steckte der Schlüssel in der eisernen Gittertür. Endlich ist etwas so verlaufen, wie ich es mir erhofft hatte, dachte Daniela erleichtert.
    Rasch sperrte sie auf und ging zu dem Prinzen. Sie sagte ihm, wer sie war, und schloss ihn in die Arme. Leo war ein kräftiger zehnjähriger Junge mit großen braunen Augen, rosi- gen Wangen und weichen schwarzen Locken. Sie nahm seine Hand und führte ihn zur Tür. Rasch verließen sie die Zelle und fanden ihren Weg zu der Folterkammer zurück, wo die Leiter stand – ihre einzige Fluchtmöglichkeit.
    Doch gerade, als Daniela glaubte, sie hätten es geschafft, spürte sie einen Luftzug. Sie sah nach oben und entdeckte, dass das Brett beiseite geschoben worden war.
    Ihr blieb kaum Zeit, Luft zu holen, als schon Orlando auf dem Boden neben ihnen landete, geschmeidig und kraftvoll wie ein schwarzer Panter Sie sahen einander an. Danielas Augen waren groß vor Schreck, und ihr Herz flatterte wie ein gefangener Vogel. Schützend stellte sie sich vor den kleinen Prinzen.
    Orlandos eisgrüne Augen funkelten wie die einer Katze in der Dunkelheit.
    Er trat einen Schritt auf sie zu, und Daniela griff nach ih- rem Rapier. Doch ihr blieb keine Zeit. Er packte sie am Hals

und zog sie hoch, so dass ihre Füße kaum mehr den Boden berührten.
    „Nein, Hoheit“, sagte er sanft. „Halten Sie Ihre Hände hoch.“
    Keuchend tat sie, wie ihr befohlen worden war. Er nahm ihr die Waffe ab und ließ sie los.
    „Sie wissen, was ich nun mit Ihnen tun werde, nicht wahr?“ fragte er drohend.
    Daniela biss die Zähne zusammen und sah ihn trotzig an.
    Er lächelte. „Zurück in die Zelle. Beide.“
    Daniela rührte sich nicht von der Stelle. Sie bemühte sich, ihre Angst nicht zu zeigen. „Lassen Sie den Jungen gehen. Er ist noch ein Kind. Orlando, er ist Ihr Bruder.“
    „Das geht nun nicht mehr – dank Ihnen, Hoheit. Nun ist alles vorbei. Dieser Narr von Don Arturo ist bereits auf der richtigen Fährte. Sie haben meine – unsere Zukunft zerstört. Wir drei hätten gemeinsam regieren können. Leo auf dem Thron, ich als sein Vormund und Sie in meinem Bett.“
    Daniela wandte sich angewidert ab.
    „Aber Sie mussten alles zerstören. Und dafür werden Sie jetzt büßen.“
    Er stieß sie in die Richtung, aus der sie gerade gekommen waren.
    „Was fällt Ihnen ein?“ rief der kleine Prinz und trat einen Schritt auf den Mann zu, der wie ein Riese vor ihm stand.
    Orlando hob die Hand, um ihn zu schlagen, aber Daniela riss den Jungen rasch in ihre Arme.
    Langsam ließ Orlando die Hand sinken.
    „Kommen Sie, Leo“, murmelte sie. Sie hielt den Jungen an sich gedrückt, während sie gemeinsam zur Zelle zurückkehr- ten. Ihr Herz klopfte wild. Orlando ging hinter ihnen und be- merkte nicht, dass Daniela in der Zelle zur Decke hochsah, wo die Soldaten mit den Steinen beschäftigt waren.
    „Setz dich“, befahl Orlando dem Jungen, während er Da- niela nicht aus den Augen ließ und langsam seine Lederhand- schuhe auszog. „Vielleicht solltest du dich lieber umdrehen, wenn ich deine Tante bestrafe, Leo. Es wird kein hübscher Anblick.“
    Leo sah angsterfüllt von Daniela zu Orlando.
    Der Prinzessin war schwindlig vor Furcht. Es gab keine Möglichkeit zu fliehen. Sie konnte nur noch beten, dass sich die Soldaten nahe genug befanden, um sie zu hören.

Mit dieser einzigen Hoffnung hob sie ihr aschfahles Ge- sicht in den schwachen Sonnenstrahl, der durch die Mauer fiel. Sie holte tief Luft und schrie, so laut sie konnte: „Hilfe!“
    Orlando lachte höhnisch.
    Sie zitterte vor eisiger Angst und blickte ihn an. Als er bedrohend auf sie zutrat, wich sie zurück.
    „Tun Sie mir nichts, Orlando. Ich ... Ich weiß Dinge von Ihnen“, sagte sie tapfer.
    „Sie wissen gar nichts von mir“, erwiderte er barsch.
    „Ich weiß, dass Sie schrecklich

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