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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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schüttelte eigensinnig den Kopf. Die Zeit ver- strich, während Rafael in Ketten dastand und wusste, dass Orlando Daniela mit jeder Sekunde näher rückte. Er holte tief Luft und sah den Premierminister an. „Ich werde ein Geständnis unterschreiben. Lassen Sie mich nur gehen und meine Frau retten.“
    Hasserfüllter Triumph funkelte in Don Arturos Augen. „Das wollen Sie tun?“
    „Ja, bringen Sie mir das Papier, und befreien Sie mich von den Fesseln.“
    „Unterzeichnen Sie auch, dass Sie mir Amantea übergeben, bis der König zurückkehrt?“
    Rafael sah ihn wutentbrannt an. „Ich weiß nicht, ob Sie das Ganze nicht von Anfang an mit Orlando geplant haben.“
    „Und ich weiß nicht, ob Sie nicht rascher auf den Thron wollen und deshalb Ihren Vater vergiftet haben.“
    „Das würde ich niemals tun! Er ist mein Vater!“
    „Und er ist mein Freund.“ Don Arturo sah ihn an.
    „Lassen Sie mich frei und meine Frau retten“, flehte Ra- fael. „Ich komme bestimmt zurück. Sie stirbt, wenn ich nicht bei ihr bin. Ich bitte Sie aus tiefstem Herzen, Don Arturo.“
    „Sie bitten mich“, murmelte er. „Vielleicht müssen wir ei- nander in diesem Fall tatsächlich trauen.“ Dann hob er das Kinn und winkte ungeduldig einem Sekretär. „Bring mir Tinte und Papier.“ Don Arturo ging zu einem der Tische und verfasste rasch ein paar Zeilen. Dann hob er das Papier zu seinen Lippen, blies die Tinte trocken und brachte es Rafael.
    Dem Prinzen zog sich der Magen zusammen, während er die verdammenden Worte las. Es war ihm egal, ob seine Un- terschrift bedeutete, dass er damit seine Krone und sein Le- ben wegwarf. Er nahm die Feder, tauchte sie in Tinte und unterzeichnete, ohne zu zögern.
    Als Nächstes streckte Don Arturo erwartungsvoll die Hand aus. „Ihr Siegelring.“
    Rafael biss die Zähne zusammen und sah ihn zornig an, während er dieser weiteren Demütigung nachkam.
    Don Arturo, mit dem Symbol der Macht in seiner Hand, nickte kurz den Wachen zu. „Macht ihn los.“

„Geben Sie mir meinen Degen.“
    Auch seine Waffe hatten sie ihm genommen, als sie ihn in Ketten gelegt hatten. Don Arturo betrachtete ihn miss- trauisch, während einer der Soldaten ihm das Gewünschte reichte.
    Rafael umschloss den mit Juwelen besetzten Griff. Dann ging er hoch erhobenen Hauptes durch den Senatssaal und spürte auf einmal nicht mehr den Schmerz seiner Verletzun- gen oder seine Erschöpfung. Nur die entsetzliche Sorge um seine Liebe erfüllte ihn, während er die Stufen hinauf zum Ausgang eilte.

19. KAPITEL
    Daniela lenkte ihren Schimmel rund um die schwarze Zita- delle. Sie ritt auf einem Pfad, der um die moosbewachsenen Mauern führte.
    Das Pferd war unruhig und spiegelte Danielas Verfassung nach dem ersten furchtbaren Todesfall wider. Eine der Wa- chen hatte sich in einer rostigen Bärenfalle verfangen, die Orlando unter einer Schicht aus Blättern und Ästen im Wald aufgestellt hatte. Die Falle war wie das Maul eines Haifischs zugeschnappt und hatte den Mann geradezu in zwei Hälf- ten zerrissen. Es war nicht vorherzusehen, wie viele solche Fallen im Wald lagen oder welch andere Überraschungen Orlando für diejenigen geplant hatte, die es wagten, sein Hornissennest zu betreten.
    Daniela suchte die Mauern der Burg mit den Blicken ab und rief nach Leo, so laut sie es wagte. Beunruhigt überlegte sie sich, wie klug es gewesen war, in ihrem Zustand diesen Rettungsversuch auf sich zu nehmen. Sie fühlte sich zwar nicht schwach, aber auch nicht besonders mutig, seitdem der Wachmann einen so schrecklichen Tod gefunden hatte.
    Nach einem Ritt von etwa zwanzig Meilen hatte Elan sie und die Hand voll Soldaten einen schattigen Weg entlang zur alten Burg der di Cambio geführt. Sie hatten einen weiten Bogen um die gefährliche Grube gemacht und waren sicher auf der anderen Seite angelangt. Die Männer nahmen Da- niela mit grimmigen Gesichtern in ihre Mitte. Dann hatten sie sich in den Wald gewagt, wo sie sich verteilten, während sie immer weiter auf die Burg zuritten, wo wahrscheinlich Prinz Leo gefangen gehalten wurde.
    Auf einmal glaubte Daniela, eine helle Stimme zu verneh- men, die entfernt rief: „Ich bin hier! Hilfe!“
    „Prinz Leo! Hoheit!“ antwortete die Prinzessin laut.
    Sie lauschte angestrengt.
    Kein Windzug ließ die Blätter rascheln, kein Vogel war zu hören.

„Hilfe!“
    Die Stimme schien von unter dem Boden herzukommen. Sie ritt die Stelle, von wo sie die Rufe gehört hatte, auf und ab.
    „Rufen Sie weiter,

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