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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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retten wollt!“
    Orlando warf ihm einen kalten Blick über die Schulter zu, als er schnellen Schrittes die Stufen zum Ausgang hinauf eilte. Rafael spürte, wie sich sein Magen vor Angst zusammenzog, denn er wusste, dass Daniela ihm nicht gehorcht hatte. Sie war nicht in den Palast zurückgekehrt, um ihre Flucht aus Amantea vorzubereiten. Wann hatte sie jemals eine Flucht in Betracht gezogen, wenn ein Mensch, der ihr am Herzen lag, in Gefahr war? Nein, sie war bestimmt mit Elan geritten, um Leo zu finden. Er wusste es, er fühlte es. Und er kannte den Grund, warum sie so tollkühn handelte – aus ihrer Liebe zu ihm und ihrer bedingungslosen Treue.
    Er erinnerte sich an das Bild, das sich ihm eingeprägt hatte, als er sie zusammen mit Mateo gefunden hatte. Plötzlich sah er es in einem ganz anderen Licht. Er hatte es als das Zei- chen einer Liaison verstanden und nicht als eine brüderliche Umarmung. Mein Gott, wie konnte ich ihr so misstrauen? Schuldgefühle quälten ihn. Anstatt Amantea zu verlassen, war sie hier geblieben, um ihn zu retten. Und nun nahte der Tod in Form seines schwarz gekleideten Halbbruders, der sich an ihre Fersen heftete.
    Orlando hatte viele Gründe, Daniela zu vernichten. Sie hatte seine Anträge zurückgewiesen; und nun war sie es ge- wesen, die Beweise gegen ihn Don Arturo vorgelegt hatte. Wenn Rafael sie richtig verstanden hatte, dann trug sie auch noch das Kind des Kronprinzen unter dem Herzen – den zu- künftigen König, der ein weiteres Hindernis auf Orlandos Weg zur Macht bedeutete.
    Er musste hier heraus. Er musste sie beschützen. Aber er war hoffnungslos gefangen.
    „Don Arturo!“ rief er immer wieder und immer lauter.
    Der Premierminister sah von seiner erregten Besprechung auf.
    „Kommen Sie hierher“, befahl Rafael, und seine Augen funkelten aufgebracht.
    Langsam trat Don Arturo näher.
    „Was verlangen Sie von mir?“ knurrte Rafael. „Nennen Sie mir Ihren Preis.“
    Der alte Mann sah Rafael hasserfüllt an. „Was?“

„Wollen Sie mein Leben für das Ihres Neffen? Würde Sie das endlich zufrieden stellen? Das sollen Sie haben. Hängen Sie mich für Hochverrat, für Mord, für jedes Verbrechen, das Ihnen sonst noch einfällt ...“
    „Mir einfällt? Mir ist nichts eingefallen, Hoheit. Sie wur- den am Ort des Verbrechens gefunden, wie Sie sich gerade über die Leiche Seiner Exzellenz beugten ...“
    „Er wird meine Gemahlin umbringen! Lassen Sie mich gehen und sie retten. Das ist alles, worum ich Sie bitte.“
    „Wer?“
    „Orlando!“
    „Was wollen Sie damit sagen? Er wird niemand umbrin- gen.“ Verbittert schüttelte er den Kopf. „Diesmal bekomme ich Sie, Prinz Rafael. Sie haben Bischof Justinian ermordet und den König vergiftet.“
    „Machen Sie sich nicht lächerlich! Schauen Sie mich an. Ich bin kein Mörder!“
    „Sie entkommen mir nicht. Orlando hat mir einen Zeu- gen gebracht. Ihren Handlanger aus der königlichen Küche. Allerdings haben Sie den Burschen von Ihren gedungenen Mördern umbringen lassen, ehe er Ihr teuflisches Vorgehen enthüllen konnte.“
    „Wirklich? Orlando hat Ihnen gesagt, dass ich meinen Vater vergiftet habe?“
    „Ja. Er hat die schreckliche Wahrheit ans Licht gebracht.“
    „Aber Don Arturo“, sagte Rafael. „Sie und ich waren die Einzigen, die wussten, dass der König krank war. Erinnern Sie sich nicht? Er hat es nicht einmal meiner Mutter gesagt. Woher sollte Orlando also davon wissen? Er wusste es, weil er das Gift verabreichen ließ.“
    Der Premierminister starrte ihn mit einem Blick an, der zwischen Entsetzen und Unglauben schwankte. Als er sprach, klang seine Stimme schwach. „Orlando hat mich bereits ge- warnt, dass Sie versuchen würden, Ihre Verbrechen ihm in die Schuhe zu schieben.“
    „Ich bin unschuldig! Er hat den Bischof umgebracht und wird über Amantea herrschen, wenn Sie mich nicht sofort freilassen. Was wollen Sie von mir?“
    „Versuchen Sie mich zu bestechen?“ fragte der alte Mann und schüttelte seine Zweifel ab. „Es gibt keinen Preis, der hoch genug wäre, um das Leben meines Neffen aufzuwiegen.“
    „Es geht also doch noch um Giorgio. Also gut. Dann sol- len Sie mein Leben haben. Aber um der Liebe Gottes willen

– nehmen Sie nicht Leo oder Daniela oder dem Kind, das sie unter dem Herzen trägt, das Leben. Sie wissen, dass ich viele Fehler habe, aber niemals mein Wort breche. Lassen Sie mich zu ihr, und ich schwöre Ihnen, dass ich zurückkomme und mich dem Gericht stelle.“
    Don Arturo

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