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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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Wir wollen dort zwei Monate bleiben, um unsere Enkel zu sehen. In meiner Abwesenheit wirst du Prinzregent, Rafael. Was meinst du dazu?“
    Rafael hatte die Sprache noch nicht wiedergefunden.
    Er sah seinen Vater an. Im durchdringenden Blick seiner Augen zeigte sich ein herausforderndes Blitzen. „Bist du dazu bereit?“
    „Ja, Hoheit“, erwiderte er sogleich leidenschaftlich. Sein Herz begann zu rasen.
    Lazar hob eine Hand, um seinen Überschwang zu bremsen. „Doch ich habe eine Bedingung.“
    Rafael fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich tue alles.“
    Sein Vater gab Orlando ein Zeichen. Der Vetter erhob sich, ging zu einer großen Kommode, die an der Wand stand, und brachte Rafael dann ein Holztablett. Ein schalkhaftes Lä- cheln huschte über das Gesicht des Königs, als sein Sohn sah, was vor ihm lag.
    Auf dem Brett befanden sich fünf kleine Damenporträts und ein Stapel Dokumente. Rafael runzelte die Stirn und blickte seinen Vater verwirrt an.
    „Es ist an der Zeit, dass du eine Gemahlin wählst, Rafael.“

Entsetzt fuhr er zusammen.
    „Such dir eine aus“, verlangte Lazar.
    „Jetzt?“ rief Rafael entgeistert.
    „Warum nicht? Wie lange willst du es noch aufschieben? Wir haben nun drei Jahre gewartet. Schließlich ist es deine Pflicht, einen Erben in die Welt zu setzen.“
    „Schon, aber ...“
    „Wenn du einen Vorgeschmack auf das Leben als König ha- ben möchtest, musst du eine dieser jungen Damen als Gattin wählen und die Heiratspapiere unterschreiben.“
    „Bin ich etwa verheiratet, nachdem ich die Unterschrift geleistet habe?“ fragte Rafael empört.
    „Genau. Siehst du, wir haben es dir sehr einfach gemacht.“
    Rafael starrte auf das Tablett, als läge eine abgeschlagene Hand darauf.
    Der König blickte ihn streng an. „Rafael, nur wenn du die Verantwortung für eine Ehe einzugehen bereit bist, kann ich dir auch Amantea überlassen, während ich fort bin.“
    Der Kronprinz lehnte sich zurück. „Das ist ein Scherz, nicht wahr?“
    Lazar erwiderte nichts.
    Rafael blickte der Reihe nach die alten Männer an, die ihn alle voller Verachtung betrachteten. Es war klar, dass von ihnen keine Hilfe zu erwarten war. Dann schaute er Orlando an, doch der Vetter studierte gerade die Damenporträts.
    Rafael brachte es nicht über sich, die Bilder ebenfalls zu begutachten. „Vater, seien Sie vernünftig. Ich kann nicht je- mand nach einem Bild auswählen, den ich dann mein Leben lang an meiner Seite haben muss. Ich weiß nicht einmal, wer diese Frauen sind.“
    „Rafael, du bist dreißig Jahre alt. Du hattest genug Zeit, ehrenhaften Damen den Hof zu machen, doch stattdessen bist du Schauspielerinnen hinterhergestiegen.“ Der König faltete die Hände und stützte sich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab. „Wähle. Und dann unterschreibe. Sonst wird Don Arturo regieren, und du kannst weiter deinen Vergnügun- gen nachgehen. Aber falls du dich dazu entscheidest, sehe ich mich gezwungen, ernsthaft über deinen Thronanspruch nachzudenken. Leo ist noch jung genug, um auf die Krone vorbereitet zu werden.“
    Ungläubig blickte Rafael den König an. Sein Magen krampfte sich bei diesen Worten zusammen, während er vor Zorn zu beben begann.

Was konnte er tun? Er musste nachgeben – wie immer.
    Er senkte den Kopf und schaute auf die Porträts. Doch es gelang ihm nicht, diese lächelnden, ausdruckslosen Gesich- ter richtig wahrzunehmen, da sich ihm vor Empörung der Blick verschleierte.
    Marionette.
    Gefangener.
    Ihm fiel plötzlich Daniela Chiaramonte ein, eine blutjunge Frau, die stolz vor ihrem Haus gestanden hatte, weil sie ihr Schicksal selbst in der Hand hielt. Dieser Gedanke demütigte ihn noch mehr.
    Nein, dachte er mit heftig klopfendem Herzen. Seit Jahren hatte er seinen Vater ertragen. Die ständigen Kritiken und die unmöglichen Erwartungen. Das Tyrannisieren auf der einen Seite und die Überängstlichkeit auf der anderen – all das hatte sein bereits lädiertes Selbstwertgefühl noch mehr angeschlagen. Doch diesmal ging es zu weit.
    „Das kann ich nicht akzeptieren“, sagte er mit ruhiger Stimme.
    „Wie bitte?“ fragte der König drohend und zog die Augen- brauen hoch.
    Rafael schaute langsam von den Porträts auf. Dann erhob er sich so plötzlich, dass dabei der Stuhl umfiel.
    Die Kabinettsmitglieder hielten den Atem an. Orlando sah überrascht zu seinem Vetter. Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Kronprinz um und stürmte zur Tür.
    „Rafael! Was, zum Teufel, tust

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