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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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in Haft, Hoheit.“
    Im Salon brachen die Männer in Jubel aus, als ob das Pferd, auf das gesetzt worden war, das Rennen gewonnen hätte. Nachdenklich schaute Rafael seine Freunde an, denn die zunehmende Wildheit in ihrer Stimmung beunruhigte ihn.
    „Holen wir sie uns!“ Federicos Augen funkelten wie die eines Raubtieres, das seine Beute aufgespürt hatte.
    „Setzt euch“, befahl Rafael mit scharfer Stimme. Dann wandte er sich wieder an den Leutnant. „Sagen Sie Ihren Männern, dass sie gute Arbeit geleistet haben. Vergessen Sie das Kind. Es ist unwichtig.“
    „Sollen wir die Gefangenen vernehmen, Hoheit?“
    „Überlassen Sie das mir. Ich will nicht, dass ihnen etwas geschieht. Und sperren Sie den maskierten Reiter über Nacht in eine Einzelzelle.“
    „Rafael!“ protestierte Adriano. „Behandeln Sie die Frau nicht anders als eine gewöhnliche Diebin!“

Der Kronprinz wandte sich an seinen Freund und senkte die Stimme. „Soll sie die Nacht mit Verbrechern verbringen? Mein Gott, sie ist doch eine Jungfrau.“
    „Eine Jungfrau? Schenken Sie sie uns!“ lallte Niccolo und schlug sich vor Belustigung auf die Schenkel.
    Rafael bliekte ihn und dann die anderen an. Er hatte das Gefühl, sie zum ersten Mal in seinem Leben wirklich zu se- hen. Danielas Gesicht mit dem unschuldigen Ausdruck er- schien vor seinem geistigen Auge. Er hatte das Bedürfnis, sie zu beschützen – vor allem, nachdem Elan ihn an jenen Skandal erinnert hatte, der vermutlich den Ruin von Danie- las Vater und den Verlust des Familienvermögens bedeutet hatte.
    Gewiss, er war empört über Danielas Untaten. Doch sie war jung und tapfer und wunderschön. Und das Benehmen seiner Freunde fand er einfach abstoßend.
    „Wir werden ihr etwas zeigen, was sie nie vergessen wird.“
    „Ihr rührt sie nicht an“, sagte Rafael mit leiser Stimme und funkelte sie drohend an.
    Einige der Männer hörten sogleich zu lachen auf. Andere schauten ihn überrascht und ernüchtert an.
    Er wandte sich noch einmal an den Leutnant. „Brin- gen Sie den maskierten Reiter morgen früh um sieben ins Verhörzimmer – falls dieser Teil des Gefängnisses noch steht.“
    „Nur die westliche Mauer wurde getroffen, Königliche Ho- heit. Sie wurde bereits von Fachleuten begutachtet, und die meinen, dass man sie ohne weiteres reparieren könnte.“
    „Das ist immerhin etwas. Sie wissen, was Sie zu tun haben.“
    „Ja, Hoheit!“ erwiderte der Mann und salutierte.
    Rafael nickte, und der Leutnant verschwand. Der Kron- prinz hätte Daniela am liebsten sogleich aus dem Gefängnis holen lassen. Andererseits wäre es sicher keine gute Idee ge- wesen, sie zu milde zu behandeln. Außerdem konnte sie aus der Zelle nicht noch einmal entkommen, und seine Kame- raden vermochten auch nicht, sich auf ihre Weise an ihr zu rächen. Es würde zwar eine lange Nacht für Signorina Da- niela werden, wenn sie so allein im Dunkeln der Dinge har- ren musste, die da kommen würden. Morgen früh würde sie dann vielleicht entgegenkommender sein.
    Er schaute auf und bemerkte, dass Adriano angewidert den Kopf schüttelte. „Ich kann es nicht fassen, dass Sie ihre Partei ergreifen.“

„Ich ergreife keine Partei. Das Gericht hat zu entscheiden.“
    „Ich kenne Sie gut. Sie werden irgendeinen Weg finden, sie dort herauszuholen, weil Sie keiner gut aussehenden Frau widerstehen können. Sie ist eine Straßenräuberin, Rafael! Lassen Sie sich nicht von ihr betören. Erinnern Sie sich an jene Mätresse, die ...“
    „Achten Sie auf Ihre Worte“, unterbrach der Kronprinz ihn wütend. Er wollte nicht zugeben, dass Adriano seine tiefsten Befürchtungen erkannt hatte. Es würde der jun- gen Frau mit den großen Augen und dem schönen Mund nicht schwer fallen, ihn zu benutzen. Doch die Tatsache, dass sie so unberechenbar, wild und mutig war, erregte ihn ungeheuerlich.
    „Sehen Sie denn nicht, dass sie bereits begonnen hat, ihr Spiel mit Ihnen zu treiben? Wenn Sie diesem kleinen Luder helfen, wird sie Sie ausnutzen. Genau wie Ju...“
    „Sprechen Sie vor mir diesen Namen nicht aus“, warnte Rafael ihn schneidend. In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen, und Don Arturo – gefolgt von mehreren alten Ratgebern – stürzte ins Zimmer.
    „Oh nein“, murmelte Rafael kaum hörbar. „Was machen denn diese Greise hier?“
    „Heute Nacht brennt es in der Stadt, und ein Aufstand ist ausgebrochen, Hoheit“, verkündete der Premierminister und schritt entschlossen auf den Kronprinzen zu. Es

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