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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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Blick, mit dem er letzten Abend sie selbst bedacht hatte, als er sie noch für eine andere Sorte Frau gehalten hatte. Schauspielerin, die sie war, gab sie vor, nichts bemerkt zu haben.
    Offensichtlich hat er vor, das Angebot des Schankmäd- chens anzunehmen, aber was kümmert es mich, dachte sie naserümpfend, weitaus betroffener, als sie es sich eingeste- hen mochte. Wenigstens wäre er nachts beschäftigt, da würde ihr die Flucht umso leichter gelingen.
    Verdammt, fluchte Damien im Stillen. Sie hatte ihn dabei ertappt, wie er stillschweigend das Stelldichein mit dem

Schankmädchen verabredet hatte, und nun schmollte sie wie ein eifersüchtiges Eheweib, als wüsste sie nicht, dass sein momentaner frustrierter Zustand allein auf sie zu- rückzuführen war. Die süße Qual, sie drei Stunden auf dem Schoß sitzen zu haben, hatte ihn ziemlich außer Fassung gebracht.
    In der Eingangshalle wandte sie sich mit funkelnden grünen Augen zu ihm um. „Ich könnte ja nach oben gehen und in meinem Zimmer essen, damit du dich ganz deiner neuen kleinen Freundin widmen kannst.“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, meine Lie- be“, erwiderte er überlegen. „Komm, in den Speisesaal geht es hier entlang.“
    Sie traten ein, nahmen Platz und bestellten das Essen. Der Kellner schenkte ihnen Wein ein, und Miranda sah Da- mien immer noch nicht an. Innerlich zog Damien eine Grenze – er weigerte sich, vor ihr auf die Knie zu gehen und ihr alles zu erklären. Sie ignorierte ihn noch ein Weilchen länger, um ihn für sein Vergehen zu bestrafen. Er hatte kei- ne Ahnung, warum er solche Schuldgefühle verspürte. Er stützte den Ellbogen auf dem Tisch auf und trommelte mit den Fingern ans Weinglas. Sie starrte auf die mittelmäßi- gen Gemälde an der Wand, Landschaftsaquarelle und Jagdszenen.
    „Miranda“, sagte er schließlich gelangweilt.
    „Was?“
    Er schenkte ihr ein wissendes kleines Lächeln.
    Verächtlich schob sie die Unterlippe vor und wandte den Blick ab. Bedächtig nahm sie einen Schluck Rotwein. Dann setzte sie das Glas ab, beugte sich zu ihm herüber und bedeutete ihm mit gekrümmtem Zeigefinger, er solle näher kommen.
    Er tat ihr den Gefallen.
    „Ich finde es nur fair, wenn dich jemand warnt“, begann sie in sprödem und gleichzeitig vertraulichem Ton, „viele der Mädchen vom Theater verkaufen sich, ebenso wie dei- ne Freundin aus dem Schankraum. Ich will nur so viel sa- gen – du könntest dir was holen.“
    „Miranda!“ flüsterte er schockiert. Er blickte sich um, um sicherzugehen, dass niemand sie gehört hatte. „Darü- ber werde ich mit dir nicht sprechen.“

„Warum nicht?“
    „Du bist mein Mündel.“
    „Letzte Nacht hat das aber noch ganz anders geklun- gen“, meinte sie spitz.
    Warnend kniff er die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Was für ein empörendes junges Ding sie doch war!
    „Vielleicht hast du die Franzosenkrankheit ja schon“, fuhr sie weise fort. „Im Krieg hat es bestimmt jede Menge Soldatenliebchen gegeben. So was scheint dir ja zu gefal- len.“
    „Zum Henker mit dir, Mädchen! Ich habe die Franzosen- krankheit nicht“, erwiderte er leise. „Zu deiner Informati- on – ich bin immer sehr vorsichtig.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch – sein Unbehagen schien ihr Freude zu bereiten. „Wie meinst du das? Gehst du nur mit Jungfrauen ins Bett?“ Sie nahm einen Schluck Wein und fügte unschuldig hinzu: „Ich bin Jungfrau.“
    Er verschluckte sich an seinem Wein. Zum Teufel mit diesem Satansbraten, sie machte sich über ihn lustig! Wie konnte sie nur?
    Ah, dachte er plötzlich, ich weiß, was hier los ist. Wenn sie allein gewesen wären, hätte sie es nicht gewagt, sich ihm gegenüber so frech zu verhalten, doch die Anwesen- heit der anderen Gäste ermutigte sie, ihren gesunden Res- pekt vor ihm zu vergessen. Sein Interesse an einer anderen Frau hatte ihrer Eitelkeit einen Stich versetzt, daher be- gann sie wieder zu rebellieren, begann ihn wieder heraus- zufordern wie ein übermütiger junger Rekrut, der keinen Grund sah, auf seinen ausbildenden Offizier zu hören. Nun, der Direktor hatte ihn ja gewarnt. Damien konnte sich nicht recht entscheiden, ob ihn ihre Eifersucht ärgern oder amüsieren sollte, doch zog er es vor, Miranda nachzu- geben, statt sie wieder zu verschrecken.
    „Freut mich zu hören, meine Liebe“, erklärte er milde.
    „Ich hatte mal einen Verehrer, der dem beinah abgehol- fen hätte“, bemerkte sie mit gespielter Lässigkeit und

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