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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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Damit schnalzte er seinem Pferd zu und nahm ihren Freudenschrei lächelnd zur Kenntnis, als Zeus die nächste Strecke in geschmeidigem Trab dahin- flog.
    Es war erst kurz nach vier, aber die Winterdämmerung war bereits hereingebrochen, als sie die Poststation von Coventry erreichten. Miranda hatte sich schlaftrunken an ihn gekuschelt, als der geschäftige Gasthof hinter den kah- len Bäumen ins Blickfeld kam. In den Fenstern leuchtete warmes Licht, aus den Schornsteinen stieg Rauch auf, und der Nachtwind trug den Duft guten Essens zu ihnen herü- ber, vermischt mit dem Pferdegeruch aus den Ställen. Zeus wieherte hungrig.
    Miranda hob den Kopf von Damiens Schulter. „Ye Olde Red Cow“, also „Zur alten roten Kuh“, stand in großen Buchstaben über dem Eingang zum Gasthof zu lesen. „Hier ist ja ganz schön viel los. Hoffentlich kriegen wir noch Zimmer.“
    „Keine Sorge“, antwortete er.
    Sie ritten in den kiesbestreuten Innenhof, wo er das Pferd zügelte und aus dem Sattel sprang. Dann drehte er sich um, um Miranda herabzuhelfen. Eine Welle der Be- gierde durchströmte ihn, als sie die Hände auf seinen Schultern abstützte und sich an ihm nach unten gleiten ließ, bis sie festen Boden unter den Füßen hatte. Rasch gab er sie frei und wandte sich ab, während ein Stallbursche herbeigeeilt kam.
    „Guten Abend, Sir. Den Hengst da?“
    „Ja. Haben Sie eine Box frei? Er müsste etwas von den anderen entfernt untergebracht werden, wenn es geht.“
    Der Stallbursche nickte eifrig. „Bitte hier entlang, Sir.“

Damien schaute Miranda an. „Möchtest du drinnen war- ten? Es dauert nicht lang.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich komme mit.“ Sie folgte Pferd und Reiter, als Damien das Tier durch das breite Tor führte.
    Im Stall liefen mindestens zwei Dutzend Stallburschen herum, die ausmisteten und sich um die zahllosen Miet- pferde kümmerten. Die sanftmütigeren Tiere waren ein- fach an einer langen Leine festgebunden, aber man konn- te auch Boxen mieten. Miranda rümpfte die Nase über den Geruch. Der drahtige Stallbursche führte sie zu einer Box am Ende eines Gangs, damit der große Hengst genug Ruhe hatte.
    Damien entließ den Burschen mit einem Nicken und be- gann dann, sein Pferd selbst zu versorgen. Er löste die Sat- teltaschen und reichte sie ihr nach draußen, wo sie sie im Gang zu einem bescheidenen Haufen aufstapelte.
    „Kümmert sich ein Earl immer selbst um seine Pferde?“ fragte sie ihn neckend. Sie hielt sich an den Gittern fest, die von der Box bis zur Stalldecke reichten, und schwang sich lässig daran zurück, wobei sie ihn nicht aus den Au- gen ließ.
    Er warf ihr einen Blick zu, als er Zeus den Sattel abnahm und hinaustrug. „Er mag Fremde nicht.“
    „Zu mir war er aber recht freundlich.“
    „Dich mag er ja auch, er hat es mir erzählt“, erwiderte er augenzwinkernd. In Wahrheit machte es ihm einfach Spaß, sich selbst um sein Pferd zu kümmern. Er fand dabei Ent- spannung. Nun holte er den Striegel aus der Satteltasche und begann, den Rücken des Pferdes damit zu bearbeiten. Langsam wurde er sich bewusst, dass Miranda ihn dabei beobachtete, wie er mit festen, sanften Bewegungen über das Fell des Tieres strich.
    Vorsichtig sah er sie über die Schulter hinweg an und spürte die Hitze in ihrem Blick. Rasch schaute er wieder weg, erschüttert von der Heftigkeit der verbotenen Anzie- hungskraft zwischen ihnen. Einen Moment lehnte er sich an das Pferd und wünschte sich, dass er sich nochmals bei ihr entschuldigen könnte für seine Annäherungsversuche und dass er sie hinter dem Theater so rau geküsst hatte, doch erschien es ihm unklug, die Sache noch einmal zur

Sprache zu bringen. Besser, sie vergaßen es einfach. Außer- dem war er sich nicht sicher, ob es ihm wirklich so Leid tat.
    „Warum hältst du dir einen Hengst, wenn er so schwer zu bändigen ist?“
    Zeus beugte den Kopf und steckte die Nase in Damiens Rocktasche, um dort nach Süßigkeiten zu suchen. „Raus da“, murmelte er freundlich und schob den Pferdekopf beiseite. Der Hengst schnaubte empört. „Weil er eines Ta- ges großartige Fohlen zeugen wird, deswegen.“
    „Für Rennen?“
    „Ja.“
    „Er hat ein sehr hübsches Gesicht.“
    „Hast du das gehört, alter Junge? Die Dame hält dich für einen ausgemachten Beau.“ Damien strich Zeus über die Nase. „Er ist wirklich ein schönes Tier, nicht wahr? Da zei- gen sich die arabischen Zuchtlinien. Er ist halb Hannove- raner, von daher seine Größe und

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