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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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Lucien skep- tisch.
    „Und warum sollten wir ihm glauben?“ fragte Damien, der allmählich rotsah. Er stützte sich am Gitter ab und fi- xierte den Gefangenen mit wildem Blick. „Lassen Sie mich rein zu ihm, Officer. Nur ein, zwei Minuten, länger brauche ich nicht.“
    „Haltet mir bloß diesen Verrückten vom Leib!“ schrie der Gefangene und wich zur Rückwand der Zelle.
    Damien stieß ein tiefes, böses Lachen aus. „Sie sind schon so gut wie tot, Boyton. Ich sorge dafür, dass man Sie aufhängt.“
    „Genug“, murmelte Lucien und zog seinen Bruder vom Gitter zurück. „Gerade ist sein Bruder gekommen. Sieh nur.“
    Damien wandte sich um, und der Mut verließ ihn, als er den jungen Pfarrer entdeckte, der besorgt durch den düs- teren Flur geeilt kam. „John Michael?“
    Seine Angaben werden von einem Pfarrer bestätigt, dachte Damien schockiert.
    Der Pfarrer trat in ihre Mitte. „John Michael, ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Hol mich hier raus, Andrew! Sie behaupten, ich hätte an dem Abend, wo ich bei euch zum Essen war, einen Mord begangen. Sag’s ihnen, Andrew! Sag’s ihnen!“
    Verstört wandte sich der Pfarrer zu dem Konstabier um. „Es stimmt. Mein Bruder kann den Mord nicht begangen

haben. Er war bei uns. Ich muss sofort mit dem Richter sprechen, bitte. Das alles ist eine furchtbare Verwechs- lung!“
    Der Wächter betrachtete Lucien verwirrt. „Äh, sofort, Herr Pfarrer. Ich kümmere mich darum, dass der Richter sich Ihre Version der Geschichte anhört, bevor Ihr Bruder ins Old Bailey muss.“
    Damien meinte, allmählich explodieren zu müssen. „Sie können diese Ratte doch nicht einfach freilassen!“
    „Natürlich können sie das, wenn er zu Unrecht verhaftet wurde!“ erwiderte der junge Pfarrer entrüstet. „Ich lasse meinen Bruder doch nicht am Galgen enden, nur damit ir- gendein Büttel seine Prämie einstreichen kann. Welches Interesse haben Sie an diesem Fall, meine Herren, wenn ich fragen darf?“ Kampflustig blickte er von Damien zu Lucien.
    „Mein Bruder war eng mit dem Opfer befreundet“, sagte Lucien ruhig und wies auf Damien.
    Der junge Mann wandte sich an ihn. „Das tut mir natür- lich sehr Leid, Sir, aber ich kann Ihnen versichern, dass mein Bruder die Tat nicht begangen haben kann. John Mi- chael ist vielleicht nicht das bravste Lamm in Gottes Her- de, aber zur fraglichen Zeit war er bei mir, darauf gebe ich Ihnen mein Wort als Ehrenmann.“
    „Verdammt noch mal!“ rief Damien völlig entnervt aus. „Sir!“ entrüstete sich der Pfarrer.
    „Lassen Sie mich zu ihm, Konstabier! Ich werde Ihnen zeigen, was Gerechtigkeit ist!“
    „Bleiben Sie mir vom Leib!“
    „Damien!“ Lucien zerrte ihn vom Gitter weg, durch das sein Bruder schon nach dem Gefangenen gehascht hatte „Beruhige dich doch. Er hat es nicht getan!“ Verärgert zog Lucien ihn beiseite. „Beruhige dich. Wir haben den fal- schen Mann. Du weißt so gut wie ich, dass die beiden die Wahrheit sagen.“
    Damien riss sich von Lucien los, machte auf dem Absatz kehrt und ging mit finsterem Blick hinaus.
    „Wo willst du hin?“ rief Lucien seinem davonstürmenden Bruder nach.
    „Heim!“ erwiderte er mit einer rüden Geste, ohne sich umzudrehen.

Lucien hielt inne. Damien spürte, wie sehr er seinem Bruder auf die Nerven ging.
    „Möchtest du nicht mit uns in der Kutsche fahren?“
    „Ich gehe zu Fuß“, knurrte er.
    Er riss die Tür auf und stolzierte in die kalte Nacht hi- naus. Auf der Straße war es ruhig, es ratterte nur ab und zu eine Kutsche vorbei. Damien stellte den Mantelkragen auf und machte sich auf den Weg. Er hoffte, seinen Zorn und seine Ungeduld durch die Bewegung abreagieren zu kön- nen. Jasons Tod flößte ihm ein Gefühl der Hilflosigkeit ein, und das war ihm zutiefst verhasst. Er stürmte durch die dunklen Straßen, während über ihm in den Häusern die Lichter angezündet wurden.
    Er hörte liebenswürdige Stimmen und roch würzigen Kaffeeduft, als er an einem Kaffeehaus vorüberging. An der Kreuzung fuhr ihm ein Windstoß durchs Haar und un- ter den Mantel. Ein kurzes Stück die Straße hinunter sah er das Drury-Lane-Theater. Anscheinend wurde dort gera- de eine Vorstellung gegeben, denn zu beiden Seiten der Straße warteten Kutschen. Ich sollte Miranda einmal dort- hin ausführen, dachte er und ging dann in die andere Rich- tung davon.
    Am Ende der Russell Street lag Covent Garden. Bei den heruntergekommenen Marktständen in der Mitte des Plat- zes war alles still und

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