Gaelen Foley - Knight 04
„Du ... liebst mich?“
Jacinda nickte heftig, und das Blut schoss ihr in die Wan- gen.
„Du willst mich heiraten?“ Rackford packte Jacinda mit beiden Händen bei den Schultern. „Bist du dir auch sicher?“
„Ich bin mir in meinem ganzen Leben noch nie einer Sa- che so sicher gewesen.“
Rackford lachte vor Glück und drückte Jacinda dann in die verschlissenen Polster der Kutsche, um sich mit einem spielerischen Knurren auf die junge Frau zu legen. „Dann wirst du mich also doch noch heiraten, nicht wahr, meine
kleine Meisterschützin?“
„Das werde ich.“
„Und mich ehren?“
„Vollkommen.“
„Mich lieben?“
„Immer und ewig.“
„Und mir gehorchen?“ fragte er, und jetzt schwang Skep- sis in seiner Stimme mit.
Jacinda lächelte kühl und zog die Brauen hoch. „Wir wol- len doch nichts überstürzen, oder?“
Er lachte leise, aber sein Blick wurde traurig. Langsam wickelte er sich eine Locke ihres Haars um den Finger. „Pas- siert das hier wirklich? Falls es nur ein Traum sein sollte, möchte ich nicht aufwachen.“
„Es ist wahr.“ Jacinda streichelte ihm die Wange. „Ich lie- be dich. Nichts wird je daran etwas ändern, und wo immer du hingehst, da werde auch ich sein und mich um dich küm- mern, ob es dir gefällt oder nicht.“
Rackford ergriff ihre Hand und drückte sie an seine Brust, wobei er Jacinda voller Hingabe anschaute. „Mylady“, flüs- terte er, „mein Herz gehört dir.“
„Ich werde mich seiner annehmen.“ Jacinda schloss die Augen und küsste ihn auf die Stirn. Als sie ihn wieder an- sah, war sein Blick ernst und das Grün seiner Augen so dun- kel wie Piniennadeln. Zärtlich legte sie Rackford die Hand an die Wange. „Was ist los, mein Liebster?“ fragte sie leise.
„Es ist nur ... du könntest jeden haben. Ich verstehe nicht, was du an mir findest.“
„Ich finde dich wundervoll, anbetungswürdig, wild. Ich bete dich an. Ich begehre dich. Und jetzt küss mich end- lich“, hauchte sie.
Rackford gehorchte und zog sie in seine Arme. Jacinda schob ihm das Hemd hoch und sog Billys männlichen Duft ein.
„Dein Vater ist nach Cornwall gefahren?“ fragte sie ihn zwischen zwei Küssen.
„Ja.“
„Deine Mutter auch?“
„Hm“, erwiderte er und küsste ausführlich ihren Hals. Dann wanderten seine Hände langsam über ihren Körper. „Ich habe das Haus ... ganz für mich allein.“
Jacinda schlang ihm die Arme um die breiten Schultern. „Lass mich heute Nacht bei dir bleiben“, bat sie heiser.
Ein Schauer der Erregung überlief ihn bei ihren Worten. Rackford umfasste sanft ihr Gesicht und schaute sie an: „Bist du dir ganz sicher, dass du das willst?“
Jacinda nickte und errötete.
Rackfords Augen begannen zu glühen. „Nun denn, Myla- dy“, flüsterte er Jacinda ins Ohr, „dann betrachte dich als eingeladen.“
Als sie schließlich das Haus seines Vaters erreichten, war ihnen beiden heiß, und sie zitterten vor Ungeduld. Seine Lippen waren von ihren Küssen geschwollen; sein Haar war von ihren Liebkosungen zerzaust. Als die Droschke vor dem Haus zum Stehen kam, sprang Rackford auf die mondhelle Straße hinaus, wandte sich um, hob Jacinda aus der Kut- sche und trug die Schöne zum Haus. Ab und zu musste er anhalten, um sie mit Küssen zu überschütten.
„Das Tor“, stieß er zwischen zwei Küssen hervor, während die Kutsche wieder langsam die Straße hinunterfuhr. Das Klappern der Hufe tönte laut durch die menschenleere Stra- ße. Jacinda versuchte, das schmiedeeiserne Tor zu öffnen. Doch als sie es gerade geschafft hatte, traten die zwei Wach- posten aus der Bow Street an sie und Rackford heran.
„Lord Rackford? Wir haben gar nicht bemerkt, dass Sie weg waren.“
„Ich habe den Hintereingang benutzt“, log Rackford. „Ab und zu muss ein Mann sich doch irgendwo ein paar Röcke auftreiben, nicht wahr?“
Die Polizisten wechselten einen belustigten Blick. Jacinda schnaubte entrüstet, als sie begriff, dass Rackford versuch- te, sie als Prostituierte auszugeben.
„Aber, aber“, schalt der kleinere der beiden Männer Rack- ford jetzt gutmütig. „Euer Lordschaft weiß doch, dass er das Haus nicht verlassen darf, ohne uns vorher Bescheid zu ge- ben. So hat Sir Anthony es bestimmt.“
„Meine Güte! Ich bin ein achtundzwanzigjähriger Mann, kein Heiliger.“
Die Polizisten lachten. „Das mag schon sein. Gute Wahl, übrigens.“
„Was nimmt sie denn so?“ fragte der eine.
„Glaubt mir, ihr könnt sie euch nicht
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