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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Mahagoni-schreibtisches stützte und Jacinda einen drohen- den Blick zuwarf. „Gab es überhaupt einen Plan? Oder war das wieder nur eine deiner Launen?“
    Jacinda senkte den Kopf und legte die Hände in den Schoß.
    „Ist es dir je in den Sinn gekommen, dass wir uns schreck- liche Sorgen machen würden?“
    Und so weiter und so weiter. Immer, wenn Jacinda ver- suchte, eine der Fragen zu beantworten, wurde ihr schon ei- ne nächste gestellt, so dass sie gar nicht zum Reden kam. Das war nun mal das Schicksal der Jüngsten in einer gro- ßen, gesprächigen Familie, noch dazu als einzige Frau der ganzen Sippe. Schließlich brachte das verstörte Kinder- mädchen Roberts zweijährigen Sohn Morley herein. Der kleine Erbe des Herzogtums weinte laut, weil all das Ge- schrei ihn aufgeregt hatte. Bel nahm dem Mädchen ihr brül- lendes Kleinkind ab und überließ es Alice, weiter mit der empörten Gouvernante zu verhandeln.
    Jacinda schloss die Augen und spürte, dass ihr Kopf zu schmerzen begann. Gerade als sie dachte, dass es nicht noch schlimmer werden könne, erschien Lord Griffith, um die endgültigen Hochzeitsbedingungen festzulegen. Als der lie- benswerte Marquis erfuhr, dass seine künftige Braut lieber das Weite gesucht hatte, als sich auf eine Ehe mit ihm ein- zulassen, erlebte Jacinda das erste Mal, dass sich sein Ge- sicht ärgerlich verdüsterte.
    Ian runzelte die Brauen, schaute Jacinda an und richtete sich sehr steif zu seiner ganzen Größe auf. „Ich verstehe“, erklärte er verletzt und beleidigt.
    Jacinda wünschte, die Erde würde sie verschlucken. Mit roten Wangen begann sie, eine Reihe von Entschuldigungen

zu stammeln, die aber in den sich übertönenden Worten von Lucien und Robert untergingen. Ihre Brüder waren bemüht, das Verhalten ihrer Schwester zu erläutern. Dann machten sich auch Alice und Bel daran, Jacinda zu verteidigen. Der- weil warf Ian ihr immer wieder misstrauische Blicke zu, als wenn er schon die ganze Zeit mit so etwas gerechnet hätte. Das Kind begann erneut zu weinen, und Jacindas Herz klopfte heftig.
    Bring sie dazu, dir zuzuhören, hatte Blade gesagt. Steh für dich selber ein. Sie versagte – sie konnte förmlich spüren, wie ihr die Reste ihrer Freiheit durch die Finger rannen. Selbst der besonnene Lucien wurde jetzt ärgerlich. Wenn Jacinda nicht bald etwas unternahm, würde man sie für den Rest ihres Lebens unter Beobachtung stellen.
    Jacinda sprang auf. „Hört auf!“ schrie sie mit blitzenden Augen. „Bitte.“
    Alle verstummten, verdutzt über ihren Ausbruch. Selbst das Kleinkind, erschöpft vom Weinen, schniefte nur noch leise.
    Zitternd schaute Jacinda sich im Kreise ihrer geliebten Familie um, die sie zur Verzweiflung trieb. „Bitte streitet euch nicht mehr meinetwegen. Ich weiß, dass ihr mich nur beschützen wollt, aber ich kann es nicht ertragen. Ich er- kenne jetzt, dass ich falsch gehandelt habe und dass es dumm war. Ich entschuldige mich dafür.“
    Ihre Gouvernante schnaubte.
    Jacinda maß sie mit züchtigem Blick. „Bitte, Miss Hood, kündigen Sie nicht. Es tut mir Leid, was ich getan habe, und ich werde mich bessern.“ Tränen der Erniedrigung und der Reue stiegen ihr in die Augen, aber sie musste das jetzt durchstehen. Sie sah den attraktiven Marquis an. „Lord Griffith, ich schulde Ihnen eine Erklärung und eine Ent- schuldigung. Sie dürfen nicht denken, dass ich Sie nicht be- wundere. Sie sind ein herausragender Mann – ehrenhaft, freundlich und gut. Es ist nur ... ich kann Sie nicht heiraten, wenn Sie in Wirklichkeit immer noch Catherine lieben ...“
    „Jacinda!“ rief Robert entsetzt, weil seine Schwester Ians verstorbene Frau erwähnt hatte.
    „Schon gut, lass sie ausreden“, beruhigte ihn Ian und hob die Hand.
    Jacinda schluckte. „Was ich jetzt sage, ist für euch alle be-

stimmt, und egal, was ihr davon haltet, ich habe dann we- nigstens die Wahrheit gesprochen. Ian, verzeihen Sie mir, was ich jetzt äußere, aber ein so guter Freund hat die Wahr- heit verdient. Ich kenne mich selbst gut genug, mir nicht all- zu sehr zu vertrauen. Wenn ich Sie heiraten würde, wären Sie distanziert, weil Sie immer noch Ihre Frau lieben. Ich würde mich vernachlässigt fühlen, und schon würde ich schwach werden. Schließlich bin ich die Tochter meiner Mutter. Deshalb muss ich Ihr großzügiges Angebot ableh- nen. Catherines Tod hat Sie schwer getroffen. Um nichts in der Welt möchte ich Ihren Schmerz noch vergrößern.“
    Stille trat

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