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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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und lehnte sich ans Fensterbrett.

„Nein.“
    „Anscheinend hat ihn in den letzten Tagen keiner gese- hen.“
    „Vielleicht ist er in einen Abfluss gefallen“, knurrte Bla- de.
    „Machst du dir keine Sorgen?“
    „Der kleine Flegel hat neun Leben. Sicher nimmt er mir noch krumm, dass er sein ganzes geklautes Geld dem rei- chen Mädchen zurückgeben musste. Der wird schon wieder auftauchen.“
    Nate zuckte nur die Achseln und blickte an die Wand.
    „Was ist?“ fragte Blade ihn.
    Nate wandte sich mit beunruhigtem Gesicht zu ihm um und kratzte sich am Kopf. „Ich denke, wir sollten die Sache heute abblasen.“
    „Was? Warum denn?“
    „Weiß nich. Irgendwas stimmt nich.“
    Blade schnaubte höhnisch.
    „Es ist mein Ernst, Mann“, sagte Nate. „Wir haben sechs Häuser in vier Nächten abgeräumt. Meinst du nicht, dass wir ein bisschen zu unvorsichtig werden? Vielleicht ist es zu viel.“
    „Oh, hör auf zu jammern, Nate. Wenn du eine Nacht frei- haben willst, können Mikey oder Andrews für dich ein- springen.“
    „Das isses nich! Ich tauge so viel wie jeder andere.“
    „Was ist es dann?“
    „Weiß nich.“ Nate schüttelte den Kopf. „Es liegt was in der Luft. Ich weiß nur nich genau, was.“
    Blade schnaubte noch mal und stand auf, um das Zigaril- lo in den Kamin zu schnippen.
    „Findest du nicht, dass O’Dell in letzter Zeit auffällig still geworden ist?“ fragte Nate ihn.
    „Kein Wunder, er kann nichts sehen. Beim letzten Treffen habe ich ihm fast ein Auge ausgeschlagen.“ Blade lud seine Pistolen, zog seinen Ledermantel an, packte Nate beim Kra- gen und zog ihn nach einem aufmunternden Klaps auf die Schulter zur Tür. „Richte den Damen aus, sie sollen sich zum Tanz bereitmachen.“
    „Du bist ein verrückter Hund“, murmelte Nate und blieb stehen. „Aber sie würden für dich durchs Feuer gehen, ge-

nau wie ich.“
    Blade wurde ernst. „Ich weiß. Danke, Nate.“
    „Bring uns aber bitte lebend zurück, ja?“
    „Das tue ich immer!“ rief Blade ihm nach, als Nate ging, um die anderen zu holen.
    Kurz darauf glitt ein Trupp von fünf schwarz gekleideten Männern in einer Seitenstraße aus einer Kutsche am seriö- sen Portman Square, lief lautlos auf eine hohe Gartenmau- er zu, schwang sich hinauf und landete auf der anderen Sei- te auf dem weichen Rasen eines Gartens.
    Mit einer Leichtigkeit, die von jahrelanger Übung sprach, näherten sie sich dem Hintereingang eines großen, leer ste- henden Stadthauses. Zwei der Männer positionierten sich neben der Tür, um den anderen Rückendeckung zu geben. Die anderen sprangen über das Geländer der Veranda, das wegen des Nebels feucht und glitschig war, aber das hatte den Vorteil, dass kleine Geräusche, die sie machten, ge- dämpft wurden.
    Blade und Nate liefen auf die Tür zu. Während Nate sich nach allen Seiten umschaute, hockte Blade sich hin und be- gann mit einem Dietrich die schwierige Aufgabe, alle drei Schlösser zu öffnen. Sarge und Flaherty krochen inzwischen auf die Fenster zu, den viel versprechenden jungen Andrews im Schlepptau. Als sie im Haus niemanden entdecken konn- ten, gaben sie Blade, der die Tür jetzt geöffnet hatte, ein Zei- chen.
    Blades Herz schlug schnell, aber sein Atem und seine Hände waren ruhig, als er sich sein Halstuch jetzt über die untere Gesichtshälfte zog. Dann stand er auf und schob vor- sichtig die Tür auf. Die anderen warteten, während er die Tür ganz öffnete. Blade lauschte, hörte aber nichts.
    Wie immer stimmten seine Informationen. Die junge Miss Daphne Taylor war noch immer bei ihren Cousinen zu Be- such. Ihre Eltern, Viscount und Viscountess Erhard, würden erst in vierzehn Tagen wieder in der Stadt sein, wenn ihre jüngeren Kinder sich von einer Grippe erholt hatten. Dann würden die Diener das Haus vorbereiten, aber jetzt war es leer.
    Blade nickte seinen Männern zu und schlüpfte ins Haus. Als alte Hasen hatten sie den Fluchtweg im Voraus ausge- kundschaftet; jeder von ihnen wusste, wann genau Jimmy

auf der anderen Seite des Hauses entlangfahren würde. Sie hatten sogar eine grobe Vorstellung des Grundrisses, denn so ein Einbruch war längst nichts Neues mehr für sie. Zwanzig Minuten – dann müsste alles erledigt sein. Es war gefährlich, zu viel Zeit am Tatort zu verbringen. Einmal im Haus, schlichen sie sich überall hin.
    Blade hatte ihnen schon vorher gesagt, dass er auf die Geldkassette aus war, aber als die Männer durch die Räume gingen, nahmen sie alles an

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