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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Jacinda nickte dem Jagdaufseher zu, der den Hunden einen Befehl gab. Der gut geschulte ältere Hund schoss durch das Gras, und die Sonne ließ sein Fell glänzen. Sein jüngerer Begleiter war zwar ebenso eifrig, sprang aber wegen der ungewohnten Aufregung bellend herum und lenkte den erfahrenen Jagd- hund dadurch ab. Schließlich apportierte der das erlegte Huhn gehorsam und brachte es dem Jagdaufseher. Mr. McCullough nahm die Beute entgegen, steckte sie in die Jagdtasche und blickte zum Himmel hoch. „Ein guter Vo- gel, Mylady.“

Jacinda lächelte und bedankte sich mit einem Kopfnicken für das Kompliment, dann reichte sie ihre Waffe einem Jun- gen, damit er sie nachlud.
    Bis auf die Tatsache, dass Jacinda sich ohne Lizzie einsam fühlte, war es ihr immer leicht gefallen, sich an das Landle- ben zu gewöhnen.
    „Das war ein bewundernswerter Schuss, Mylady“, er- klang eine gezierte Stimme hinter ihr.
    Jacinda schirmte ihre Augen gegen die Sonne ab und wandte sich zu ihrer Gouvernante um. „Danke, Miss Hood.“ Jetzt erst taute die Frau langsam auf.
    Die Jagdgesellschaft zog weiter auf das offene Moor hi- naus. Die Hunde liefen voraus und erkundeten das Gelände, um jagdbares Wild aus Heide und Büschen aufzustöbern. Jacinda wurde von mehreren Dienern in der grünen Livree der Hawkscliffes begleitet, die einen Picknickkorb und ih- ren Sonnenschirm trugen; weitere Diener führten das Reit- pferd Myladys am Zügel. Als sie die Grenze ihres Besitzes erreichten, wo eine kleine Mauer sich an einem geschwun- genen Pfad entlangwand, nickte der Jagdaufseher Jacinda zu. Die Spaniels hatten ein weiteres Moorhuhn entdeckt.
    Sie griff nach ihrer nachgeladenen Muskete, zielte und wartete darauf, dass der Vogel sich versteckte. Die Spaniels folgten ihm, scheuchten ihn auf, und schon befand sich das Moorhuhn auf seiner Zickzackbahn durch die Luft.
    Bumm!
    Daneben. Der Vogel flog nach seiner wundersamen Ret- tung auf ein paar Bäume zu, die auf der anderen Seite der Mauer standen. Mit großen Augen sah Jacinda, dass der jün- gere Spaniel über die Mauer setzte und mit flatternden Oh- ren über das Feld raste. Ehe jemand reagieren konnte, war er in einem Wäldchen verschwunden, aus dem man nur noch sein aufgeregtes Bellen hörte.
    „Verflixt“, murmelte Jacinda.
    „Hol den Hund zurück“, befahl der Jagdaufseher dem Jungen, der nickte und sich an die Verfolgung machte.
    „Gehört das Land dort Lord Griffith?“ fragte Miss Hood. „Nein, Ma’am“, antwortete McCullough. „Lord Griffiths Land grenzt im Norden an den Besitz der Hawkscliffes. Hier sind wir im Südosten. Die Bäume dahinten gehören zu War- flete Manor, dem Herrenhaus des Earl of Drummond.“

„Der Politiker Lord Drummond?“ Miss Hood war über- rascht.
    Jacinda nickte. „Genau der. Er muss inzwischen ziemlich alt sein. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit ich ein kleines Mädchen war.“ Sie streichelte den gut erzogenen Hund. „Robert sagt, er sei ziemlich verschroben. Aber das behaup- tet Robert von allen Tory-Politikern. Ich glaube, Lord Drummond berät das Innenministerium.“
    McCullough grinste. „Haben Sie schon gewusst, dass der alte Herr sich einen Golfplatz gebaut hat?“
    „Wirklich?“ erkundigte Jacinda sich interessiert. Dieser schottische Sport wurde allmählich Mode.
    Plötzlich ertönte wildes Bellen aus dem Wäldchen. Jacin- da hielt den Atem an, als eine Männerstimme laut zu schimpfen begann, dazwischen war eine hohe Jungenstim- me zu vernehmen. McCullough und Jacinda schauten einan- der an.
    „Ich werde mich darum kümmern.“ McCullough rannte los.
    „Warten Sie!“
    „Mylady“, mahnte Miss Hood erschöpft.
    „Ich will nicht, dass Lord Drummond den Jungen für ei- nen Wilderer hält!“ rief Jacinda über die Schulter, die Pis- tole noch in der Hand. An der Mauer hob sie die Röcke und kletterte auf die andere Seite. Dann rannte sie hinter McCullough her.
    Ein Trampelpfad führte zwischen Wiesenblumen hin- durch in den Wald hinein, und Jacinda folgte dem Bellen. Die Bäume waren hoch und alt, und allmählich nahm der Lärm zu. Jacinda konnte jetzt mehrere Hunde bellen hören, die Stimme eines Mannes, die Erläuterungen eines Jungen und McCulloughs Versuche, die Situation zu erklären. Ja- cinda erreichte eine Lichtung und sah gerade noch, wie zwei Collies ihren Spaniel im Kreis jagten, bis er sich mit einem gewaltigen Satz in einen Teich rettete, um dort Enten nach- zusetzen, die quakend vom Ufer aufflogen, während

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