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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Wertgegenständen mit, was sie finden konnten, und warfen silberne Kerzenhalter, Schnupftabakdosen und Kleinkunstwerke in ihre Säcke. Blade wartete in der Halle auf seine Truppe. Müßig betrach- tete er die zugehängten Möbel in den Zimmern.
    Himmel, dachte er, es ist so still wie auf einem Friedhof.
    Seine Nackenhaare stellten sich auf, als wenn Gefahr drohte, aber er konnte nichts Verdächtiges entdecken. Bla- de blickte sich nach allen Seiten um, und plötzlich gefiel ihm das Haus gar nicht mehr. Er wusste nicht, was nicht stimmte, aber es lief alles zu glatt.
    „Kommt schon, ihr Blödmänner“, murmelte er.
    Sie folgten ihm nach oben. Blade bewegte sich gewohn- heitsmäßig leise, aber die anderen fühlten sich jetzt sicher und achteten nicht mehr auf knarrende Treppenstufen, als sie den zweiten und dritten Stock erklommen. Sie suchten das Schlafzimmer des Hausherrn, weil sie vermuteten, dass er dort sein Geld aufbewahrte.
    Sie fanden die Gemächer seiner Lordschaft schließlich im Westflügel des Hauses. Die Tür führte als Erstes in einen großen Salon, wo das Mondlicht auf ein echtes Sheraton- Tischchen und eine wundervolle chinesische Vase auf einem Ständer am Fenster fiel. Sarge und Flaherty fingen auf der Stelle an, das Zimmer zu durchsuchen, während Andrews noch vor Blade in das angrenzende Schlafzimmer ging. Bla- de folgte ihm langsam und betrachtete von der Schwelle aus das riesige Himmelbett mit seinen goldenen Draperien. Die Matratze war so hoch über dem Boden, dass man vier Holz- stufen hochsteigen musste, um ins Bett zu kommen. Blade dachte an die Kinder in seinem Viertel, die direkt neben der Gosse auf dem Fußboden nächtigen mussten, und schüttel- te angewidert den Kopf. Die Beute dieser Nacht wird we- nigstens das Leben von ein paar von den Kindern verlän-

gern, dachte er, als Nates Flüstern ihn aus seinen Gedanken riss.
    „Hab ihn!“
    Im Nu war Blade bei seinen Männern. Vor ihm stand der Safe, der unter dem Schreibtisch des Hausherrn nur schlecht versteckt war. Es war ein schlichter Metallkasten, zirka drei Fuß breit, der mit einem Schloss versehen war. Lächelnd betrachtete Blade diese neue Herausforderung und vergaß darüber die Tatsache, dass ihm bei der ganzen Sache nicht wohl zu Mute war. Rasch öffnete er das Schloss und zog dann mit angehaltenem Atem die Tür auf. Er griff in den Safe hinein und spürte kühles Metall.
    Es war eine kleine Kette. Etwas Rundes. „Was zum Teufel soll ...?“
    „Ist er leer?“ flüsterte Nate aufgeregt.
    „Nein, da ist etwas ...“ Blade ergriff das seltsame Objekt und berührte dabei noch etwas Raues, das sich wie ein ... Seil anfühlte.
    Andrews hielt am Fenster nach Jimmy und der Kutsche Ausschau, aber Sarge und Flaherty kamen jetzt auch, um zu sehen, was im Safe war. Blade zog es heraus, und seine Au- gen weiteten sich vor Schreck.
    „Verdammt!“ fluchte Nate erschrocken.
    „Lauft!“ befahl Blade, aber alle vier Männer rührten sich nicht und starrten auf das, was im Safe auf sie gewartet hat- te: ein Paar Handschellen und ein Stück Seil, das zu einer Schlinge gebunden war.
    „Lauft!“ brüllte Blade noch einmal und fuhr herum, um sich dem Feind zu stellen, als die abgedeckten Möbel plötz- lich zum Leben erwachten.
    Zwanzig Polizisten aus der Bow Street warfen die Tücher ab und rannten auf Blade und seine Leute zu.

7. KAPITEL
    Der Gebirgszug der Penninen hob sich als blauer Schatten am Horizont ab, und rundum sah Jacinda grüne Hügel und sanfte Bäche im Sonnenlicht liegen. Ein leichter Wind trieb hier und da graue Wolken über den Himmel, rauschte durch das Heidekraut und das Moor und drückte ihr den braunen Rock ihres Jagdkostüms enger an die Beine, während sie mit schussbereiter Jagdmuskete zuschaute, wie ihre Spaniel ein paar schottische Moorhühner aufscheuchten, die sich gera- de an den jungen Trieben einer Hecke gütlich taten.
    Die plumpen, gesprenkelten Vögel erhoben sich schwer- fällig in die Luft, und der ältere Spaniel sank gehorsam auf die Hinterbeine, um auf den Befehl zum Apportieren zu warten. Mit zusammengekniffenen Augen verfolgte Jacinda die schnelle Flugbahn der Vögel. Die, die zuerst aufstiegen, waren die älteren, stärkeren Vögel, denn Moorhühner waren nur eine Generation lang fruchtbar. Deshalb gefährdete es die Moorhuhnpopulation nicht, wenn man nur die älteren Vögel jagte.
    Bumm!
    Ihr Schuss hallte durch das Tal, und eine Qualmwolke stieg auf. Der größere Vogel fiel zu Boden.

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