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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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auszufragen.
    Schließlich hatte Jacinda ihrer besten Freundin alles er- zählt. Nun – fast alles. Sie hatte ihr berichtet, wie sie Billy Blade in den Slums kennen gelernt hatte, und sie hatte so- gar zugegeben, dass sie ihm erlaubt hatte, sie zu küssen, aber schon dabei war sie so tief errötet, dass sie es einfach nicht über sich hatte bringen können, der Freundin auch zu beichten, wie weit sie es in Wirklichkeit hatte kommen las- sen. Die Mädchen hatten auf dem Bett gesessen, heiße Scho- kolade getrunken und sich bis in die frühen Morgenstunden unterhalten.
    Danach hatte Jacinda sich viel besser gefühlt. Sie wusste, dass sie Lizzie schon früher alles hätte sagen sollen, aber Lizzie hatte Jacindas Versuch auszureißen persönlich ge- nommen und ihr das lange übel genommen, so dass Jacinda kaum den Mut gehabt hatte, ihr von ihrem Ausflug in die Londoner Unterwelt zu erzählen. Außerdem hatte Lizzie Blade als einen „garstigen Mann“ bezeichnet, als er damals ins Knight-House gekommen war, um die Zwillinge mit ei- nigen Informationen zu versorgen. Lizzie hatte nach wie vor Vorbehalte Blade gegenüber, aber da er Jacinda am Weglau- fen gehindert und sie zu ihrer Familie zurückgebracht hat- te, war Lizzie bereit, ihm eine Chance zu geben. Außerdem wusste Jacinda, dass ihr Geheimnis bei Lizzie gut aufgeho- ben war. Selbst falls er log, wollte sie nicht, dass Blade we- gen seiner Vergangenheit Probleme bekam.
    Jacinda schlug im Debrett’s die Seiten der Familie Alb- right auf. Mit klopfendem Herzen folgte sie mit dem Finger den Einträgen, während sie las.

Albright, L. William Spencer, geb. 1788 Perranporth, Cornwall – 2. Sohn M. of Truro and St. Austell. Schule: Eton. Vermisst 1801. Wahrscheinlich tot.
    „Nun?“
    Jacinda blickte auf. Lizzie stand erwartungsvoll neben ihr. Verblüfft zeigte Jacinda auf den Absatz.
    Lizzie schaute genau hin, las und setzte dann ihre Brille ab. Sie warf einen Blick auf Miss Hood und sah dann wieder Jacinda an. „Vielleicht sagt er ja doch die Wahrheit?“
    Jacinda kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. Sie war furchtbar neugierig, aber auch wenn sie nicht wusste, was sie von dem Ganzen halten sollte, musste sie sich eingeste- hen, dass Blades Auftritt in der Gesellschaft der Saison ei- ne ganz neue Würze verlieh.
    Konnte Blades haarsträubende Geschichte wirklich wahr sein? Dutzende von Fragen über seine Vergangenheit stürm- ten auf sie ein. Wie konnte es passiert sein, dass er, wenn es sich bei ihm wirklich um den Sohn eines Marquis handelte, unter die Räuber geraten war? Hatte er wirklich nie seinen Titel einfordern wollen, nur um seinen Vater zu bestrafen?
    „Was willst du jetzt machen?“ fragte Lizzie, als Jacinda das Buch zuschlug.
    „Ihn zum Reden bringen“, erwiderte Jacinda mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen. „Ich will alles wis- sen.“
    „Ich muss sagen, dass ich es verdammt unfair von einem Kerl finde, wenn er nicht sagt, wo er die letzten eineinhalb Jahrzehnte gesteckt hat“, murmelte George Winthrop an diesem Abend in seinen Portwein.
    „Unsinn, George“, entgegnete Acer Loring gedehnt und lächelte überlegen. „Wenn Rackford es vorzieht, den Ge- heimnisvollen zu spielen, ist das sein gutes Recht. Ich muss zugeben, durch die Tatsache, dass er dichthält, hat er die gu- te Gesellschaft mit mehr Unterhaltung versorgt, als sie seit Monaten hatte.“
    Die Dandys lachten leise.
    „Auch wenn ich zugeben muss“, fuhr Acer fort und kratz- te sich die Wange, „dass man sich unwillkürlich fragt, ob unser neuer Freund überhaupt etwas zu verbergen hat. Was meinen Sie, Rackford?“

Ungeduldig warteten die eleganten jungen Männer auf die Antwort.
    Rackford hätte ihnen am liebsten den Hals umgedreht. Aber zum Glück gelang es ihm, seine Wut in den Griff zu be- kommen. Er konnte von Glück sagen, dass sie in ihm nicht den Landstreicher wiedererkannt hatten, den sie im Hyde Park getroffen hatten. Mit höflichem Lächeln weigerte er sich, ihren Köder zu schlucken.
    Mach keinen Fehler, sagte er sich, während er immer wü- tender wurde. Sie wagten es, ihn in Lady Suderbys Salon zu belagern. Im Gegensatz zu Cullen O’Dell und seinen Jackals waren dieser aalglatte Acer Loring und seine Spießgesellen Experten der raffinierten Kampfkunst. Da er ein Neuling in ihrer eleganten und höflichen Welt war, wusste er nicht, wie er reagieren und sich gegen all diese stichelnden Bemerkun- gen wehren sollte. In seinem Viertel, wo Respekt alles

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