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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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Möbelstück.
    Ein seidener Baldachin spannte sich über den vier hohen Bettpfosten, aber statt einer einzigen großen Matratze bestand das Bett aus zwei versetzten Teilen, mit einem etwa einen Fuß breiten Zwischenraum. Auf diese Weise war es möglich, dass zwischen den Schlafenden Luft zirkulierte – eine kühlende Einrichtung für besonders heiße Sommernächte. Sie vermute- te, dass es für verheiratete Paare gedacht war, die den ersten Rausch der Leidenschaft hinter sich hatten und mehr den prak- tischen Dingen den Vorzug gaben.
    Alec und Becky blickten dorthin und sahen dann einander an.
    Damit war die Wahl für das Schlafzimmer getroffen. Dieses Sommerbett bot eine ideale Gelegenheit für zwei Menschen, en- gen Kontakt zu wahren, ohne in Versuchung zu geraten. Zumin- dest theoretisch.
    Bis in die frühen Morgenstunden hinein blieben sie wach, redeten, flüsterten, lachten in der Dunkelheit miteinander wie Kinder, denen es erlaubt war, über Nacht bei ihrem bes- ten Freund zu bleiben. Becky erzählte Alec alles von Talbot Old Hall, den Geheimgängen, den Galerien und dem Gespenst. Sie sah zu, wie er sich, weil ihm heiß war, das Hemd über den Kopf zog, es zusammenballte und auf einen Stuhl warf. Als Alec sich wieder auf seine Hälfte legte, versuchte sie, nicht allzu augen- scheinlich seinen schönen Körper anzustarren, der im Mond- licht schimmerte.
    Stattdessen begann sie, ihm von ihrem Dorf zu erzählen, be- schrieb alle acht Gebäude auf dem Platz und die meisten der

Einwohner, Sam, den Schmied, die Witwe Harking, die die Töchterschule leitete, Mr. Bowers, dem das Wirtshaus gehörte, und natürlich das sündige Mädchenduo, eben Sally, das rothaa- rige Schankmädchen, und Daisy, die blonde Milchmagd.
    „Die beiden würde ich gern kennenlernen“, meinte er.
    „Alexander, benimm dich! Das reicht jetzt. Ich werde schla- fen.“ Energisch schloss sie die Augen, doch sie lächelte noch immer.
    „Gute Nacht, Becky“, flüsterte Alec schließlich und streckte den Arm aus, um ihre Hand zu berühren.
    „Abby“, verbesserte sie flüsternd und öffnete noch einmal die Augen, um ihn anzusehen.
    „Abby“, wiederholte er träge. „Bist du müde?“
    „Mhm.“
    „Ich nicht.“
    „Doch, du bist es. Schlaf jetzt.“
    „Ich werde es versuchen.“
    Sie legte sich auf die Seite, hielt seine Hand und sah ihn an. Dann lächelte sie in die Dunkelheit hinein. So nahe wie ihm hatte sie sich seit Jahren niemandem mehr gefühlt. „Träume süß, Glückspilz“, sagte sie jetzt leise, denn es war nur gerecht, dass auch er einen Spitznamen erhielt.
    „Bekomme ich keinen Gutenachtkuss?“, flüsterte er.
    Sie lächelte breiter. „Hältst du das für klug?“
    „Klugheit, chérie, war noch nie meine Spezialität.“ Noch ein- mal drückte er ihre Hand und zog sich dann zurück. „Schlaf jetzt.“
    Mit einem seligen Lächeln schloss Becky die Augen. Sie war wirklich müde, auch ganz benommen von dem rhythmischen Rauschen des Meeres, das durch das offene Fenster zu hören war. Doch die Anwesenheit jenes starken Mannes, der neben ihr mit Degen und Pistole lag, ließ sie einfach nicht einschlafen. Unentwegt musste sie an ihn denken – und die Versuchung wur- de auf einmal übermächtig.
    Ihm erging es nicht viel anders. In der Dunkelheit blickte er zu ihr und sah, wie sie aufstand und zu ihm kam. Gleich darauf lag sie in seinen Armen. Er zog sie auf sich, und das lose Lei- nenhemd schob sich hoch bis über ihre Knie. Leidenschaftlich küsste sie ihn.
    Ihr Haar hing herab wie ein Schleier und bildete eine Art

Schild, das ihre Liebe vor den Gefahren der Außenwelt schütz- te. Alec strich über ihren Rücken, liebkoste sie. Becky seufzte tief, als er voller Begehren ihren Kuss erwiderte. Sie strich über seine breiten Schultern, und seine samtweiche Haut verlockte sie dazu, nun seine muskulöse Brust mit Küssen zu bedecken. Er streichelte ihren Kopf und genoss es sehr, so von ihr berührt zu werden. Himmel, wie perfekt er geformt war! Alec spielte mit ihrem Haar, was sie dazu brachte, noch tiefer zu gleiten.
    Durfte sie es wagen? Ihr Herz klopfte wie wild bei dem küh- nen Gedanken, jenen Gefallen zu erwidern, den er ihr in Knight House erwiesen hatte. Sie wollte es tun, aber sie wusste nicht, wie sie es anstellen sollte. Auf der anderen Seite – wenn sie da- ran dachte, wie sehr er darauf bestanden hatte, dass sie sich ihm hingab, so wusste sie, dass sie es versuchen musste. Sie musste ihm zeigen, dass er sich bei

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