Gaelen Foley - Knight 06
Mund.
Im letzten Moment wollte er sich zurückziehen, doch sie hielt ihn fest, und mit einem lauten Stöhnen, einem Schrei beinahe, ergoss er sich in ihr, drang tiefer in ihren Mund ein. Sie schluck- te, schmeckte ihn, während er stöhnte und sich immer wieder an sie drängte.
Sie zitterte, und Alec ebenso.
Sie fühlte, wie seine Finger sich entspannten, die er noch im- mer in ihrem Haar vergraben hatte, küsste ihn noch einmal und ließ ihn dann los.
„Becky“, sagte er leise. „Das war vielleicht ein Gutenacht- kuss.“ Mit einem tiefen Seufzer sank er zurück auf die Matrat- ze. „Einfach unglaublich.“
Sie erhob sich und sah ihn liebevoll an. „Ich denke, das brauchtest du.“
Er lächelte und sah einfach hinreißend aus – mit dem zerzaus- ten Haar und den geröteten Wangen. „Komm her, du.“
„Wer, ich?“, fragte sie frech, als er ihr Handgelenk umfasste und sie neben sich zog.
„Nun, ich fürchte, jetzt musst du mich heiraten.“
„Warum?“
„Weil ich das offensichtlich für den Rest meines Lebens brauche.“
„Das ist ein guter Grund“, meinte sie.
Er lachte und schlang seine Arme so um sie, dass sie nicht zu- rückweichen konnte. „Bleib“, befahl er und gab ihr einen Kuss auf die Nase.
Einen Moment lang sah sie ihn liebevoll an. „Ich kann mir
nicht vorstellen, so etwas jemals mit einem anderen als mit dir zu tun, Alec.“
„Dann mach es nicht.“
Sie küsste ihn auf die Wange. Alec blickte sie zufrieden an und hielt sie fest.
Lange dachte sie über seine Worte nach und bemerkte nicht, dass er schon fast eingeschlafen war, als sie den Gesprächsfaden wieder aufnahm.
„Das könnte ich mit Leichtigkeit, wenn man mir dasselbe versprechen würde.“
„Hm?“
„Oh, das tut mir leid. Hast du schon geschlafen, Liebster?“
„Nein, was ist?“, murmelte er, rückte ein Stück zur Seite und deckte sie beide zu. „Was ist denn, meine Süße?“
Sie lächelte über das Kosewort. „Ich wollte nur sagen, dass – ich könnte versprechen, so etwas niemals mit einem anderen zu machen, wenn jemand mir dasselbe Versprechen gibt.“
„Ich – ich dachte mir, dass du das gesagt hast.“ Er gähnte zu- frieden.
Becky sah ihn nur an. Das war nicht ganz die Antwort, auf die sie gehofft hatte. Nun, es wäre naiv von ihr, überrascht zu sein. Ohne jahrelange Übung wäre kein Mann so bewandert in der Kunst der Erotik. Vermutlich hatte er dasselbe mit mehr Frau- en getan, als in Buckley-on-the-Heath überhaupt lebten. Diese Erkenntnis verursachte ihr ein seltsames Gefühl, vor allem aber fragte sie sich, welche Wirkung eine solche Nacht wohl auf sein Herz hatte. Konnte er überhaupt lieben? Oder war er zu abge- klärt dafür?
Letzteres weigerte sie sich zu glauben. Trotzdem verletzte es sie, zu sehen, dass er selbst jetzt, nach dem, was sie gerade zu- sammen erfahren hatten, nicht in der Lage war, sich zu ent- spannen.
Sie wandte den Blick ab, um ihre Enttäuschung zu verbergen, stand auf und zog ihr Nachtgewand wieder an. Dann sah sie, wie Alec die Bänder seiner Leinenhose schloss.
„Nun, dann gute Nacht“, sagte sie.
„Halt, warte, was tust du da?“ Er packte sie an ihrem Ge- wand, um sie zurückzuhalten.
Sie deutete auf ihre Hälfte des Bettes.
„Komm her, leg dich ein Weilchen zu mir.“
Sie überlegte einen Moment, dann nahm sie die Einladung an und legte sich erneut zu ihm. Er hielt sie in seinen Armen fest und streichelte ihr Haar.
Einen Moment lang schwiegen sie beide.
„Wenn wir heiraten würden, Alec …“, flüsterte sie zögernd.
„Ja?“
„Könntest du jemandem wie mir treu sein?“
Er hörte auf, sie weiter zu berühren. „Jemandem wie dir? Was meinst du damit? Jemandem, der schön ist, gut und freundlich und außergewöhnlich – äh – begabt?“
„Du weichst meiner Frage aus.“ Sie richtete sich auf, um ihn anzuschauen, die Ellenbogen auf das Kissen gestützt. Mit einer Hand zeichnete sie Linien auf seinen Oberkörper. „Könntest du treu sein oder nicht?“
„Nun ...“ Alec betrachtete sie unbehaglich. „Wenn das für dich wichtig ist, ja. Ich denke schon.“
Sie hielt inne, und er fühlte, wie sie erstarrte. „Wie sollte es nicht wichtig sein?“
Er zuckte die Achseln, und seine Worte klangen noch vorsich- tiger. „Vielen Menschen ist das nicht wichtig. Glaub mir“, fügte er hinzu. „Ich sollte es wissen.“
Verdammt. Obwohl sie diese Antwort ein wenig betrübte, fühl- te Becky sich ihm jetzt zu nahe, um ihm böse zu
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