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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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sein. Zumin- dest sagte er die Wahrheit, auch wenn es wehtat, und er machte ihr keine leeren Versprechungen. Sie wertete das als Zeichen für seinen Respekt und ein gewisses Maß an Zuneigung. Nur wenn er seinen Charme einsetzte, wusste sie, dass sie vorsichtig sein musste.
    Ihre nächsten Worte wählte sie besonders sorgfältig. „Es macht mich immer sehr glücklich, verheiratete Paare zu sehen, die einander wirklich in Liebe zugetan sind.“
    „Nun ja, das ist wohl ideal“, räumte er ein. „Unglücklicher- weise sind nicht alle Menschen darin besonders gut.“
    Sie sah ihn aufmerksam an. „Das glaube ich von dir nicht.“ Er sah sie an, als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen. „Ist das der wirkliche Grund, warum du mich zurückgewiesen hast?“, platzte er heraus, als hätte ihn diese Erkenntnis wie ein Schlag getroffen. „Weil du aus Liebe heiraten willst?“
    Amüsiert hob Becky die Brauen. Dann prustete sie los. „Him- mel!“, rief sie, nahm ein Kissen in die Hand und schlug es ihm

auf den Kopf.
    Er begann zu lachen, packte sie und rollte sie auf den Rücken. „Du hältst dich wohl für sehr schlau, kleine Miss, was?“
    „Schlauer als du es bist.“
    „Stimmt das?“
    Für einen Moment, als seine Lippen dicht in der Nähe ihrer eigenen waren, glaubte sie, er würde sie küssen, doch stattdes- sen sah er sie nur an. Becky berührte sein Gesicht, und voller Schmerz begriff sie, dass er bis zu diesem Augenblick geglaubt hatte, sie hätte seinen Heiratsantrag zurückgewiesen, weil sie ihn zu vergnügungssüchtig fand. Doch ihre Kühnheit in dieser Nacht hatte zusammen mit ihrer Erklärung, aus Liebe heiraten zu wollen, dazu geführt, dass er ein weiteres Mal auf seinen Feh- ler hingewiesen wurde. Sanft streichelte sie seine Wange – und dann entdeckte sie plötzlich den übermütigen Glanz in seinen Augen. Er gab ihr einen flüchtigen Kuss und kitzelte sie, bis sie schrie vor Lachen.
    So gut sie konnte, wehrte sie sich, aber am Ende musste sie flüchten und hastete zurück auf ihre Seite des Bettes. „Du bist ein ganz böser Mann! Bleib da!“, befahl sie ihm zwischen ein- zelnen Lachanfällen. „Ich meine es ernst. Komm ja nicht her!“
    „Schon gut“, erwiderte er. Seine Augen funkelten, als er zu- sah, wie sie unter die leichte Decke glitt und sich in ihr Bett ku- schelte. „Gute Nacht, Prinzessin.“
    Als Antwort warf sie ihm eine Kusshand zu.
    10. KAPITEL
    Genau genommen waren ihre Augen gar nicht violett. Sie wa- ren blau, wobei die Iris von einem noch dunkleren Ton umran- det wurden, mit kleinen weißen Sprenkeln. Nur von den großen schwarzen Pupillen gingen lavendelblaue Schattierungen aus, die ihre Augen so einzigartig erschienen ließen.
    Mit solchen Details war Alec beschäftigt, während der Tag weiter voranschritt. Diese winzigen Erkenntnisse erschienen ihm enorm wichtig zu sein. Er betrachtete sie wie ein Wissen- schaftler, der eine bisher unbekannte Spezies entdeckt hatte,

zugleich aber auch mit der Faszination eines Liebenden.
    Dieses ungewöhnlich Schillernde ihrer Augen hatte er eines Nachmittags entdeckt, als er einen Lavendelzweig gepflückt und ihn ihr hinters Ohr gesteckt hatte. Sie hatte dabei einen leidenschaftlich-romantischen Roman vorgelesen, während ihr Kopf auf seinem Schoß lag. Kamen Dialoge vor, so wechselte sie die Stimmlagen, je nachdem welche Roman-Person gerade sprach.
    Mit einer anderen Blüte hatte er ihr Kinn gekitzelt, bis sie seine Hand wegschlug. Leise lachend schmückte er nun ihr Haar damit. Sie hatte wunderschöne Haare. Dicht, seidig und gelockt, einfach perfekt, und dazu die reizenden Augenbrau- en. Ihre langen Wimpern waren eine winzige Nuance dunkler als diese. Mit geschlossenen Augen vermochte er sie sich mühe- los vorzustellen, und in seinen Träumen konnte er ihr Lachen hören.
    Mit dem Captain aller Londoner Dandys geschah etwas Selt- sames.
    Er sollte mit Becky die längste Zeit verbringen, die Alec je- mals mit einem weiblichen Wesen zusammen war. Schon häufig hatte er sich verliebt und entliebt, oftmals sogar so schnell, wie Beau Brummel sein Hemd wechselte. Aber keine seiner flüchti- gen Verliebtheiten hatte sich so angefühlt.
    Von diesem Mädchen ging eine unglaubliche Kraft aus, ob- wohl sie kaum bis zu seiner Schulter ging und leicht wie eine Feder war. Nie zuvor hatte er so viel Bewunderungswürdiges entdeckt, so viele wunderbare Eigenschaften, vereint in einer einzigen Frau: Freundlichkeit, Mut, gesunder Menschenver- stand,

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