Gaelen Foley - Knight 06
Arbeitstisch in der Mitte der Küche, betrachtete die Zutaten, die sie zusammengetragen hat- te: Mehl, Zucker, Butter, drei Eier, ein Viertelliter Milch, ein paar Gewürze, Pfirsiche und Mandeln, Streuzucker und Wein für die dickflüssige süße Weinsoße sowie die Schüsseln, die sie benöti- gen würde.
Gerade war sie damit beschäftigt, Mehl, eine Prise Salz und vier Löffel Zucker zusammenzurühren, als ihr schlafender Prinz erwachte und erstmals an diesem Tag auftauchte.
„So, so, wie häuslich.“
Überrascht drehte sie sich um. Alec lehnte im Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt, einen belustigten Ausdruck auf dem schönen Gesicht.
„Guten Morgen“, erklärte sie heiter.
Er unterdrückte ein Gähnen. Später am Nachmittag wollte
er Englands zukünftigem König einen Besuch abstatten, und Becky war ein wenig eifersüchtig, weil er und seine Freunde im Pavillon von Brighton erwartet wurden, um dem Prinzregenten ihre Reverenz zu erweisen. Für diesen Anlass trug Alec einen dunkelgrünen Überrock, eine rehbraune Hose, die sich um seine muskulösen Schenkel schmiegte, und glänzende schwarze Stie- fel. Mit seinem schwarzen Halstuch wirkte er ungemein kühn, und Becky unterdrückte einen verträumten Seufzer.
„Was, um Himmels willen, tust du da?“, fragte er und schlen- derte in die Küche.
„Ich bereite etwas Besonderes für dich vor“, erwiderte sie hei- ter, als er ihr gegenüber am Tisch stehen blieb, sich vorbeugte und ihr einen Kuss gab. „Hallo.“
Sie sahen einander in die Augen, lächelten, dann zog Alec eine Bank heran, ließ sich darauf niedersinken, stützte die Ellenbo- gen auf den Tisch und sah ihr schweigend zu.
„Was denkst du?“, fragte sie.
„Du bist schön.“
Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu und lächelte dann. „Dein Frühstück ist noch warm. Soll ich es dir holen? Kaffee?“
„Nichts, meine Süße. Mach weiter. Eine faszinierende Angele- genheit. Du nennst es kochen?“ Er tauchte einen Finger in den Streuzucker und leckte ihn ab. Als er dasselbe noch einmal tun wollte, tippte sie auf seinen Arm.
„Hör auf“, schalt sie freundlich. „Das gehört sich nicht.“
„Was?“ Er sah sie aus großen blauen Augen an.
„Sieh mich nicht so an. Geh besser nachschauen, ob das Was- ser noch kocht.“
„Jawohl, Madam“, erwiderte er, stemmte sich von der Bank hoch, warf ihr einen amüsierten Blick zu und ging dann davon, um nach dem Kessel zu sehen. Auf einmal schien es in der Kü- che noch heißer zu werden. Plötzlich war sie sich seiner Gegen- wart bewusst, legte den Löffel hin und nahm ein Messer, mit dem sie die Pfirsiche in mundgroße Happen zerschnitt.
„Ich würde sagen, es sieht mehr nach simmern als nach ko- chen aus, aber was zum Teufel verstehe ich schon davon?“
„Danke.“
Er trat hinter sie und legte ihr die Arme um die Taille. „Soll das meinen Appetit auf dich wecken?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Alexander, benimm dich“, flüsterte sie atemlos, obwohl sie es
ganz und gar nicht so meinte. Sie fühlte seine Erregung an ihren Hüften.
„Ich habe mich benommen“, sagte er leise. „Ich war ganz brav. Das weißt du.“ Er ließ seine Hände zu ihren Hüften gleiten, und sie merkte, wie er ihre Röcke hielt und sie langsam hochschob. „Ich bin so hungrig nach dir, Becky ...“
„Hier. Iss das.“ Zitternd hob sie den Arm und schob ihm ein Stück saftigen Pfirsich in den Mund.
Er nahm es und hielt dabei ihre Fingerspitzen fest. Dann ließ er ihre Röcke auf einer Seite fallen und nahm ein weiteres Stück Pfirsich, um sie zu füttern. Er strich damit über ihre Lippen, neckte sie, ehe sie es nehmen durfte. Becky genoss es mit ge- schlossenen Augen.
Als sie die Augen wieder öffnete, erfüllt von Verlangen nach ihm, sah Alec sie an, wie betäubt und ein wenig gequält. Wieder streckte er die Arme nach ihr aus, aber sie hielt ihn behutsam auf, indem sie eine Fingerspitze auf seine Brust legte.
„Geduld.“
„Du weißt, dass ich die nicht habe.“ Während er versuchte, sein Verlangen zu beherrschen, stieß er einen tiefen Seufzer aus. „Nun, was jetzt?“ Er spähte in die Schale mit den Eiweißen, als sie sie hochnahm, und rümpfte die Nase. „Mein Trainer lässt mich dieses Zeug trinken. Er schwört darauf.“
„Nun, wir schlagen die Eier nur und verbinden die wasser- haltigen Zutaten mit den trockenen.“ Sie schlug die Eier zu Schnee, fügte Milch hinzu, rührte das in die Mehlmischung und ließ
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