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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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vollkommen

betrunken. Sie machten mich fertig. Einer schlug meinen Kopf auf den Boden, bis ich alles doppelt sah, und dann sprang einer auf mein Bein, bis es brach – zur Warnung.“
    „Mein Liebling.“ Sie stand auf, trat zu ihm und setzte sich auf die Bettkante. Besorgt musterte sie sein Gesicht.
    Er richtete sich auf, ein Bein an den Körper gezogen. Sein Oberkörper war nackt. „Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass ich mich ihnen mutig entgegenstellte, aber das wäre ge- logen.“ Als er ihrem fragenden Blick begegnete, lächelte er. „Nachdem es mir nur knapp gelungen war, wehrlos wie ich war, noch bei lebendigem Leibe von ihnen wegzuhumpeln, ver- steckte ich mich in Knight House – wenigstens für ein paar Wochen, während mein Bein wieder in Ordnung kam. Nicht einmal meiner Familie hatte ich erzählt, was wirklich passiert war. Ich erzählte ihnen, ich hätte mir die Verletzungen während einer betrunkenen Wette mit meinen Freunden zugezogen. Sie glaubten mir, und in Anbetracht meines Beinbruchs riefen sie den Arzt und nahmen mich auf.“ Er nahm ihre Hand und senk- te den Blick. „Es dauerte nicht lange, bis Dunmires Schergen mich erneut fanden. Ich saß auf der Terrasse von Knight House und spielte Schach mit Miss Carlisle, als sie an den Zaun ka- men und mir sagten, ich könnte mich nicht für immer dort ver- stecken. Wenn ich das Haus verließe, wäre ich ein toter Mann. In der Zwischenzeit hatte ich natürlich noch mehr Zahltage verstreichen lassen.“
    Mitfühlend tätschelte sie seine Schulter.
    „Unglücklicherweise hat Lizzie alles mitangehört. Du er- innerst dich, ich erzählte dir von ihr – eine Freundin meiner Schwester.“
    Becky nickte.
    „Vor allen hatte ich das Darlehen verheimlicht, aber nun konnte ich nicht länger Ausflüchte finden. Sie stellte mir Fra- gen, und da sie so freundlich zu mir war und sich um mich ge- kümmert hatte, als ich auf Krücken herumlief, konnte ich sie nicht länger belügen. Ich brach zusammen und erzählte ihr die Wahrheit. Am Ende musste sie schwören, es nicht den anderen zu sagen. Weißt du, was sie für mich tat?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    Alec sah blass aus, sein fein geschnittenes Gesicht war vor Kummer angespannt. „Sie nahm die Mitgift, die ihr Vater ihr

hinterlassen hatte, und gab sie mir, damit ich Dunmire auszah- len konnte.“
    Becky legte eine Hand auf seinen Arm. Sie konnte nicht an- ders, sie fühlte sich ein wenig bedroht durch seine frühere Ver- bindung mit Miss Carlisle – oder Lady Strathmore, wie sie seit ihrer Heirat hieß. Alec hatte es ihr erzählt. Sie wünschte, ihren Verlobten ihr ganzes Leben gekannt zu haben, so wie Lizzie. Andererseits war sie froh, dass er eine Freundin wie Lizzie ge- habt hatte, die ihn nicht im Stich ließ, als er sie am meisten brauchte. „Sie muss dich sehr geliebt haben“, sagte sie.
    „Fast so sehr, wie ich mich selbst verachtet habe“, erwider- te er leise. Einen Moment lang schwieg er. „In Wahrheit hat sie mich nie richtig verstanden. Nicht so wie du. Sie war verliebt in ein Bild von mir, das sie sich selbst erschaffen hatte. Am Ende hat sie das begriffen, denn was sie bei Dev fand, das entsprach wirklichen Gefühlen. Auf jeden Fall hat mich ihre Großzügig- keit an jenem Tag sehr verlegen gemacht. Du musst wissen, Lizzie stammt aus bescheidenen Verhältnissen. Das Geld, das sie mir gab, bedeutete ihre gesamte Zukunft. Zuerst nahm ich es – weil sie darauf beharrte. Und weil ich mit dem Rücken zur Wand stand. Ich dachte, ich hätte keine andere Wahl. Aber als ich auf dem Weg zu Dunmires Büro war, wurde mir klar, dass ich ihr einziges Vermögen nicht annehmen konnte. Ich hätte so nicht leben können. Stattdessen ...“ Er flüsterte nur noch. „Ich sagte dem Kutscher, er solle mich zu Lady Campions Haus fahren.“
    Becky sah ihn erwartungsvoll an. Ganz kurz berührte er ihren Arm, holte tief Atem und musste sich dann sichtlich zum Wei- tersprechen zwingen. „Eva – sie ist eine Witwe mit eigenem Ver- mögen. Sie kann tun, was sie will und wann sie es will. Und mit wem sie es will. Jahrelang hat sie versucht, mich in ihr Bett zu locken, aber niemals – ich hatte gewisse Dinge über sie gehört. Was sie gern hat. Nie habe ich ... Wir haben ein Abkommen ge- schlossen.“
    „Ich verstehe.“ Sie sagte die Worte in einem Atemzug, als hät- te ihr jemand in den Magen geboxt oder ihr einen Dolch ins Herz gestoßen. Äußerlich verhielt sie sich ganz ruhig, aber in- nerlich war

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