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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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sie würde deswegen böse reagieren, doch stattdessen hatte sie nur liebevoll gelächelt.
    Er wusste nicht, warum diese Worte für ihn so schwierig wa- ren, aber seine Stimme versagte dabei den Dienst, so, als würde er damit Mephistopheles selbst herbeirufen.
    Doch offensichtlich ließ sich Becky Ward nicht davon ab- schrecken. Alec begann, sich zu fragen, ob überhaupt etwas sie ängstigen konnte. Wie sehr sie ihn immer und immer wieder mit ihrer Kraft überraschte!
    An diesem Morgen hatte er sie eine Weile staunend und nach- denklich beobachtet, während sie noch schlief, hatte versucht zu verstehen, was ihre Schönheit ausmachte und was ihren Mut. In ihren Augen hatte er den Schmerz gesehen, den sein Geständ- nis ihr bereitet hatte, und er hatte gesehen, wie sie ihn besiegte. Was für eine furchtlose Frau. Sie inspirierte ihn.
    Konnte das tatsächlich Liebe sein, dieses heftige, irritierende Gefühl in seiner Brust? Doch er hatte immer den Dichtern ge- glaubt, die von Süße und Sanftheit sprachen. Er war immer der Meinung gewesen, dass das langweilig klang.
    Was er für Becky empfand, glich mehr einem Feuersturm in seinem Innern. Es war die Gewissheit, dass er die ganze Welt niederbrennen würde, wenn es nötig wäre, um Gefahr von ihr abzuwenden. Diese Liebe der Poeten besaß wenig Ähnlichkeit mit dem heftigen Gefühl, das er für sie empfand.
    Auf jeden Fall erinnerte er sich wieder daran, wie sie ihn ge- nötigt hatte, sich selbst die eigenen Irrwege zu verzeihen, und obwohl ihm die Vorstellung gefiel, war das wesentlich leichter gesagt als getan. Vielleicht wenn ihm gelungen war, was er sich vorgenommen hatte, und er die Besitzurkunde für Talbot Old Hall in ihre Hände legte und zudem beruhigt war, weil sie sich in Sicherheit befand, vielleicht könnte er dann tun, worum sie ihn gebeten hatte.

Vielleicht würde er das dann verdienen.
    Seine Laune verschlechterte sich, als er von dem Phaeton aus sah, dass vor dem Stadthaus der Westlands noch immer Kosa- ken postiert waren.
    Er war froh, nicht zu nahe herangefahren zu sein, denn allem Anschein nach beobachtete Kurkow noch immer vom Haus des Dukes aus alles Kommen und Gehen. Obwohl keineswegs uni- formiert, entgingen die Kosaken Alecs geübtem Blick nicht.
    Große, grobe Männer, die nicht britisch wirkten, lauerten hier und da, versuchten, unauffällig zu wirken. In London wären sie vielleicht nicht weiter in Erscheinung getreten, doch Brighton war weniger bevölkert und eleganter. Die Kosaken bewachten das Haus von allen vier Seiten, aber als die Kutsche des Dukes wegfuhr, folgten zwei von ihnen in einer einfachen geschlos- senen Kutsche, während die anderen beiden auf ihren Posten blieben.
    Solche beharrliche Präsenz ließ Alec erschauern. Vermutlich war Kurkow völlig ungehalten, wusste er doch, dass Becky noch in der Nähe war und Informationen besaß, die für ihn das Ende bedeuten konnten. Es war durchaus möglich, dass der Prinz ei- nen Dienstboten im Haus der Westlands bestochen hatte, damit der für ihn spionierte. So etwas war leicht zu arrangieren.
    In jedem Fall machten Kurkows Vorkehrungen alles nur noch schwieriger. Nicht nur war es unwahrscheinlich, dass der Duke of Westland auch nur einen von ihnen ernst nahm, nachdem er bereits entschieden hatte, dass Becky eine Wahnsinnige war und er selbst ein Halunke, jetzt schien es sogar unmöglich, Seine Gnaden überhaupt zu erreichen, ohne dass Kurkow einen von ihnen zuerst entdeckte.
    Vielleicht gibt es noch jemand anderen außer Westland, dem wir die Sache vortragen können, überlegte Alec, als er wieder zurück in der Villa war. Count Lieven, der russische Botschaf- ter? Er besaß sehr viel Macht und schien seinem Landsmann wenig Sympathien entgegenzubringen ...
    Diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf, während er Be- cky erzählte, was er entdeckt hatte, und sie beide auf die An- kunft seiner Freunde warteten.
    Ganz plötzlich wurde die Vordertür aufgerissen. Draxinger erschien, vollkommen außer sich. „Alec! Es gibt Probleme! Ich muss sofort mit dir sprechen! Es geht um Parthenia!“

Alec ging ihm entgegen, während Rush und Fort Draxinger folgten. „Was gibt es?“
    Drax packte Alecs Arm und suchte seinen Blick. „Gestern Abend auf dem Ball habe ich mit ihr gesprochen. Ich und Fort. Weißt du, was sie gesagt hat?“
    „Nein. Ich habe keine Ahnung. Was?“
    Drax schluckte schwer. „Sie sagte mir – ins Gesicht! –, dass sie beabsichtigt, den Antrag eines anderen Mannes anzuneh-

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