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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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Fort, wanderte rastlos hin und her, wäh- rend sie auf das Ergebnis wartete. Ihre Nerven vibrierten vor Anspannung. Alec hatte ihr verboten, hierherzukommen, doch nichts hätte sie an diesem Tag in der Villa halten können.
    Für jede Frau gab es eine Grenze dessen, was sie ertragen konnte, und Becky hatte die ihre fast erreicht. Alec hatte end- lich nachgegeben, als sie versprach, mindestens dreihundert Yards entfernt zu bleiben. Außerdem hatte Alec Fort und Rush gebeten, die Kosaken nicht aus den Augen zu lassen. Michail saß zwar unter dem großen Zeltdach und spielte mit den ande- ren einunddreißig Turnierteilnehmern Karten, aber die Kosaken beobachteten die Menge, die die Spieler umgab.
    Becky trug eine breitrandige Haube mit einem Schleier aus blauer Spitze, dazu hatte sie einen Sonnenschirm aufgespannt,

um sich weitestgehend vor den Kosaken zu verbergen.
    Während Alec und Lord Draxinger in der ersten Runde ihr Glück versuchten, wartete sie gespannt, teils voller Hoffnung, teils mit bösen Vorahnungen. Sie hasste das Gefühl, so machtlos zu sein, aber sie wusste, jetzt lag alles in Alecs Händen. Damit ihr Plan funktionierte, musste Michail an irgendeiner Stelle im Wettbewerb ausgeschaltet werden. Das war aber noch nicht al- les: Alec musste das Turnier auch noch gewinnen. Wenn ihm das gelang, würde er nicht nur Talbot Old Hall besitzen, sondern Anspruch auf ein Vermögen haben, das außerhalb ihres Vorstel- lungsbereichs lag.
    Der Hauptgewinn von 320 000 Pfund stellte tatsächlich ein beachtliches Vermögen dar. Die Sieger, zwei an der Zahl, wür- den sich die Summe teilen, sodass jeder von ihnen 160 000 Pfund erhalten würde, abzüglich natürlich der zehn Prozent, die für wohltätige Zwecke einbehalten wurden. Wenn alles vor- bei war, würden die Gewinner abends auf einem Fest gefeiert werden.
    Becky wusste, dass Alec vor Beginn des Turniers nervös ge- wesen war. In der vergangenen Nacht hatte er kaum geschlafen, war durch alle Räume gewandert und hatte im Garten gesessen und Zigarillos geraucht. Das Frühstück hatte er kaum ange- rührt, allerdings eine Tasse starken Kaffee getrunken. Obwohl er ihre Bemühungen, ihn zu ermutigen, zu schätzen wusste, hat- te er zerstreut gewirkt. Da er abgeneigt war, sich selbst die Ver- gangenheit zu verzeihen, schien es, als würde er seinen Wert als Mensch vom Ausgang des Whistturniers abhängig machen, und Becky wusste, so etwas war gefährlich.
    Was, wenn er ausscheidet? Wenn jemand anderes Talbot Old Hall gewinnt?
    Während sie auf dem Gras hin und her lief, konnte sie nichts weiter tun als warten. Ein wenig erregte es ihr Misstrauen, dass Michail Talbot Old Hall als Einsatz genommen hatte. Warum? Vielleicht hatte sein schlechtes Gewissen seinen Eifer geweckt, es loszuwerden. Allerdings bezweifelte sie das. Er hatte zwar gesagt, dass der Tudorstil nicht seinem Geschmack entsprach. Aber vielleicht, auch wenn es unglaublich erschien, besaß Mi- chail keine zehntausend Pfund ...
    Ein Hupen unterbrach ihre Gedanken, es kam von irgendwo unter dem schattigen Zelt her. Fragend wandte sie sich an Fort.

„Das zeigt an, dass die erste Runde vorüber ist“, meinte er. Becky legte eine Hand auf ihr pochendes Herz und umklam- merte den Griff ihres Sonnenschirms, während sie auf die Er- gebnisse wartete.
    Whist hatte einen ziemlich seriösen Ruf für ein Kartenspiel und war so einfach, dass selbst ein Neuling wie Becky wusste, wie es gespielt wurde. Wie Alec ihr gesagt hatte, verschaffte ein gutes Gedächtnis einem Spieler deutliche Vorteile.
    An jedem der acht Tische saßen in der ersten Runde vier Spie- ler in zwei festen Gruppen, die Partner einander gegenüber. Diese wurden nach dem Zufallsprinzip gewählt und wechselten nach jeder Runde. Benutzt wurde ein Blatt mit zweiundfünfzig Karten, und der Geber verteilte an jeden Spieler dreizehn ver- deckte Karten.
    Das Spiel begann mit dem Spieler zur Linken des Gebers, und dann ging es im Uhrzeigersinn weiter. Jeder Spieler musste eine Karte abwerfen, die anderen konnten mit einer Karte dersel- ben Farbe dagegen triumphieren. Man nannte es einen „Stich“, wenn jeder der vier Spieler eine Karte geworfen hatte, daher gab es dreizehn Stiche bei einem Spiel. Wer die höchste Karte der Trumpffarbe geworfen hatte, der bekam den Stich, und sein Team erhielt einen Punkt. Da es sich um ein Turnier handel- te, standen die Trumpffarben den traditionellen Regeln zufolge schon vorher fest: Beim ersten Geben war es Herz, dann

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