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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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Verblüffung. „Das kalte Wasser kommt über eine Leitung aus einer Zisterne. Für das heiße gibt es in der Küche auf der anderen Seite dieser Wand einen Wasserer- hitzer. Durch ein Rohr in der Wand fließt das heiße Wasser direkt von dort in die Wanne, siehst du?“ Er streckte den Arm über die Wanne hinweg und klopfte vorsichtig an die Wand.
    „Oh.“
    „Die Technik ist noch neu. Sehr selten. Eigentlich bin ich des- wegen hierher gezogen. Nur ein paar der Wohnungen zu ebener Erde haben so etwas.“
    „Außerordentlich dekadent.“
    „Ich weiß“, erwiderte er und lächelte breit. „Was soll ich sa- gen, ich bin eben ein Mensch, der zu genießen versteht.“
    „Sie sind verwöhnt.“
    Er runzelte die Stirn. „Ich bin ganz sicher nicht verwöhnt“, erwiderte er mit fester Stimme.
    Hatte sie einen wunden Punkt getroffen? Becky wandte den Blick von dem dampfenden Wannenbad und sah ihn überrascht an. „Es war nur ein Scherz.“
    „Hm.“ Träge erhob er sich vom Wannenrand. „Wenn es etwas auf dieser Welt gibt, dem ich mich mit großer Ernsthaftigkeit widme, chérie, dann ist es das Vergnügen.“ Mit einer knappen Verbeugung deutete er auf die Wanne. „Viel Vergnügen.“
    „Wie bitte?“
    „Seife. Handtücher.“ Er zeigte auf die genannten Gegen- stände, die auf einem Regal griffbereit auslagen, während das Wasser weiterhin in die Wanne lief. „Dreh einfach die Hähne ab, sollte es dir reichen. Wenn du fertig bist, kannst du meinen Hausmantel anziehen.“ Mit einer Kopfbewegung deutete er auf ein langes Gewand aus hauchdünner königsblauer Seide, das an einem Haken hing.
    „Aber Alec ...“
    „Nichts aber, ma petite. Ich werde nicht zulassen, dass du wie eine tragische Heroine in irgendeiner Komödie an einem Fieber dahinsiechst. Ich will, dass du dich von diesen nassen Sachen befreist – vielleicht brauchst du etwas Hilfe beim Auskleiden?“, bot er an, wobei er eine Augenbraue hochzog und seinen Blick

über ihren Körper gleiten ließ.
    Abrupt blickte sie an sich hinunter und bemerkte, dass die nassen Kleider äußerst unschicklich an ihr klebten. „Ich – ich schaffe das allein, vielen Dank.“
    „Es macht mir nichts aus“, fügte er großzügig hinzu. „Ich bin sehr geschickt darin, das Korsett einer Dame zu öffnen ...“
    „Davon bin ich überzeugt.“
    „In dieser Kunst halte ich den Geschwindigkeitsrekord.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja, es war eine Wette. Ich musste es mit verbundenen Augen schaffen, beide Hände hinter dem Rücken gefesselt. Fünfund- vierzig Sekunden.“
    „Wie funktionierte das?“, fragte sie und starrte ihn fassungs- los an.
    „Mit den Zähnen.“ Er lächelte süffisant. „Ich liebe es, Wetten zu gewinnen.“
    Sie schluckte.
    „Aber wenn du jemanden brauchst, der dir den Rücken rei- nigt, so würde ich freiwillig ...“
    Er trat einen Schritt vor, und sie zuckte zurück. „Alec!“
    Mit dem unschuldigsten Lächeln hielt er inne. „Verstanden. Ich bin schon weg.“
    Sie schüttelte den Kopf und sah ihm doch lächelnd nach, bis er fort war. In seinen Augen lag ein übermütiger Glanz, wäh- rend er zur Tür schlenderte, eine Verbeugung andeutete und sich dann zurückzog. Einen Moment lang stand sie zögernd da, dann fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar. Es dauerte einen Au- genblick, ehe sie sich von seiner Gegenwart erholt hatte, aber dann steckte er den Kopf zur Tür herein.
    „Ruf mich, wenn du etwas brauchst, Liebes. Zögere nicht.“
    „Gehen Sie!“, schimpfte sie und lachte.
    „Entschuldigung. Bin schon weg.“ Mit einem gespielten Aus- druck übertriebenen Bedauerns zog er sich wieder zurück und schloss die Tür hinter sich.
    Noch immer lächelnd, sah Becky sich in dem winzigen An- kleidezimmer um. Hier der Frisiertisch mit dem Spiegel und den Rasierutensilien, kleine Flaschen mit Eau de Cologne. Dort Haarbürste, Zahnbürste, Kamm. Sehnsüchtig betrachtete sie die Seife und die flauschigen Handtücher, dann trat sie an die Wanne, um nachzusehen, wie voll sie schon war.

Der schwere Dampf schlug ihr ins Gesicht, unentschlossen nagte sie an ihrer Unterlippe. Schließlich warf sie einen Blick zur Tür. „Sind Sie schon gegangen?“
    „Ja“, rief er aus einiger Entfernung und fragte dann hoff- nungsvoll: „Brauchst du meine Hilfe?“
    „Nein.“
    „Beeil dich! Ich habe Langeweile.“
    „Ja, Sir“, murmelte sie. Es erschien ihr fast unmöglich, die- sem Befehl in Anbetracht seiner Gastfreundschaft nicht Folge zu leisten. Sie

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