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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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den Duke of Westland sprechen.“
    „Sehr schön, meine Liebe. Alles wird gut, da bin ich ganz si- cher“, sagte er freundlich. „Kommen Sie herein und nehmen Sie Platz. So ist es recht.“

Becky betrachtete ihn misstrauisch, während sie eintrat. Für den Butler eines Dukes ist er seltsam nachgiebig, dachte sie. Sie war vollkommen davon überzeugt gewesen, dass sie eine Weile streiten müsste, um eine Audienz bei dem großen Westland zu erhalten.
    „Danke“, sagte sie vorsichtig und fragte sich, ob der alte But- ler wohl ein wenig senil war, denn er lächelte immer weiter.
    „So ist es ausgezeichnet“, sagte er sanft. „Hier entlang.“ Angespannt folgte Becky ihm in die ausladende Eingangshal- le und fragte sich, warum er sie so seltsam ansah, als wäre sie ein wildes Tier im Zoo.
    In der Nähe standen zwei kräftige Lakaien in Livreen, wäh- rend eine Dienstmagd am Fuße der Treppe wartete. Auch das Mädchen starrte sie an, als wäre sie irgendein exotisches Wesen. Der Butler nickte der Magd zu, woraufhin sie die Treppen hi- naufeilte.
    Hier ging etwas Ungewöhnliches vor sich.
    Zweifelnd sah Becky den Butler an. „Sie gestatten mir, den Duke zu sprechen?“
    „Natürlich, meine Liebe. Was immer Sie wünschen.“ Der alte Butler bot ihr seinen Arm und führte sie behutsam zu einer ge- polsterten Bank an der Wand. „Ruhen Sie sich hier nur für einen Moment aus, während ich Seine Hoheit hole.“
    Sofort erstarrte sie. „Sie meinen Seine Gnaden?“
    „Natürlich, Miss Ward. Mein Fehler. So ist es.“
    Becky sah den Butler an und wurde aschfahl. „Bisher habe ich Ihnen meinen Namen noch nicht genannt.“
    Als sie sich von der Bank erhob, näherten sich die beiden Lakaien.
    „Setzen Sie sich, Miss.“
    „Was ist hier los?“
    „Schon gut, meine Liebe. Bald werden Sie wieder sicher zu Hause sein.“
    „Zu Hause? Ich will den Duke of Westland sprechen!“
    Ehe der Butler etwas erwidern konnte, sah sie auf. Jemand eilte die Treppe hinunter. Das Blut gefror ihr in den Adern, als sie den schweren Schritt erkannte.
    Michail.
    Sie wartete nicht, bis er in Sichtweite war. Ich muss hier raus. Mit aller Kraft stieß sie den Butler gegen einen der beiden

Lakaien, wich gekonnt dem zweiten aus, der nach vorn sprang und sie zu packen versuchte. Die Magd fing zu schreien an, als Becky zur Tür stürmte.
    „Rebecca!“, brüllte Michail und lief die Treppe hinab. „Komm zurück!“
    Sie wandte sich nicht um, riss die Tür auf und sprang die Ein- gangsstufen hinunter.
    Und wieder einmal rannte sie um ihr Leben.
    Alec kam hinter seinem Beobachtungsposten hervor, als Becky nach draußen gestürmt kam, nur wenige Sekunden, nachdem sie Westlands Stadthaus betreten hatte. Zu seinem Erstaunen lief sie, so schnell sie konnte. Ihr langes Haar flog hinter ihr her, die Röcke hielt sie gerafft, um nicht darüberzustolpern. Gera- de wollte er ihr nachrufen, als ein Mann aus dem Haus trat und hinter ihr herlief.
    Er war groß und schlank, mit braunem Haar und einem kur- zen schmalen Bart um den harten Mund. Er kam ihm bekannt vor.
    „Rebecca!“, stieß er mit hartem Akzent hervor.
    Wer ist das? Ich kenne ihn. Der Mann, so schätzte Alec, musste etwa vierzig Jahre alt sein. Er trug eine Uniform, eine weiße Ho- se, hohe schwarze Stiefel und einen nachtblauen Umhang mit Messingknöpfen und goldenen Epauletten. Mit großen Schrit- ten eilte er hinter Becky her.
    „Genug der Verrücktheiten, Rebecca. Bleib stehen – augen- blicklich! Du kommst mit mir nach Hause.“
    Alec wurde zornig.
    Sie achtete nicht auf ihn, sondern lief quer über den Platz. Der Mann in der Uniform brüllte einen Befehl in einer frem- den Sprache, und sofort kamen hinter dem Haus des Duke of Westland vier hochgewachsene Kosaken hervor.
    Natürlich – Prinz Kurkow.
    Fürstin Lieven, die Gemahlin des russischen Botschafters und eine der tonangebenden Gastgeberinnen der Londoner Ge- sellschaft, sang das Loblied ihres Landsmannes in den höchs- ten Tönen und sorgte dafür, dass der gefeierte General mit den stahlblauen Augen in den ersten Kreisen empfangen wurde. Was nicht sehr schwierig war, denn da Zar Alexander sich großer Beliebtheit erfreute, war dieser Tage nichts mehr en

vogue als ein russischer Edelmann. Ja, diese Leute waren äu- ßerst umschwärmt – abgesehen von der Sache mit den Leibei- genen, natürlich, was sie für alle liberal denkenden Engländer ebenso zu einem Problem machte wie die Amerikaner und ihre Sklaven.
    Alec persönlich

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