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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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Versuchung.“ Mit einer Finger- spitze strich er über ihre Lippen und folgte mit Blicken seinen eigenen Bewegungen. „Du gehörst nicht mir. Einem Mann kann ein Fehler verziehen werden, den er aus Unwissenheit beging, aber nun, da ich die Wahrheit kenne, wäre es falsch, einen wei- teren zu machen.“
    „Es fühlt sich nicht falsch an“, flüsterte sie, aber er brachte sie zum Verstummen, indem er ihr einen Finger auf die Lippen legte.
    Dabei schüttelte er den Kopf, und augenblicklich senkte sie den Blick. Einen Moment lang war in seinen Augen ein Strahlen zu erkennen. Ohne es zu merken, leckte er sich die Lippen, und mit einem unterdrückten Stöhnen wandte Becky sich von ihm ab.
    Das Wissen, dass das Band zwischen ihnen nicht nur aus Lei- denschaft bestehen durfte, half ihr, wieder zu Verstand zu kom- men. Die Nähe zwischen ihnen, die bleiben würde, bis ihr Aben- teuer vorüber war, empfand sie schon jetzt als große Qual. Aber irgendwie gelang es ihr, sich von seinem Schoß zu erheben und eine sichere Distanz zu ihm herzustellen, indem sie sich wieder aufs Bett setzte.
    Alec fühlte nicht anders als sie, dann griff er in seiner Enttäu- schung in die Brusttasche seiner Weste. „Dies sollte dich aufhei- tern.“ Er warf ihr ein dickes Päckchen Banknoten zu, das von einer Goldklammer mit seinem Monogramm gehalten wurde. „Himmel, Alec! Woher hast du das alles?“
    „Zerbrich dir darüber nicht deinen hübschen Kopf“, scherzte er. „Alles ist vorbereitet für Brighton. Um Mitternacht nehmen

wir die Postkutsche und werden am Morgen dort sein. Inzwi- schen werde ich sehen, ob ich das Geld heute Nacht bei Sieb- zehn und vier verdoppeln kann.“
    „Wo?“
    „In einem Spielsaal, den ich kenne. Ich spiele gern da, wo die Tische nicht manipuliert sind.“
    Eifrig richtete sie sich auf. „Ich werde mitkommen.“
    „Nein, das wirst du nicht. Eine Spielhölle ist nicht der rechte Ort für eine junge Lady.“
    „Genauso wenig wie ein Schlafzimmer in Gesellschaft des Captains der Londoner Dandys“, erwiderte sie mit einem Lä- cheln.
    Er versuchte, sie streng anzusehen. „Wenn ich mich recht er- innere, hast du meine eigentliche Frage nie beantwortet.“
    „Wie lautete sie doch gleich noch, Alec? Ich habe es verges- sen.“
    „Ich fragte, ob es dir gut geht“, sagte er leise und sah ihr in die Augen. „Nach der letzten Nacht, meine ich.“
    Sie errötete. „Ich – ich denke schon. Warum fragst du?“
    „Es ist keine Kleinigkeit, die Unschuld zu verlieren. Oh Be- cky, ich wünschte, du hättest es mir gesagt. Ich hätte – nun ja, einiges anders gemacht.“
    „Du meinst wohl, du hättest gar nichts gemacht.“
    „Ganz abgesehen davon, hätte ich es für dich zu etwas Beson- derem gemacht.“
    „Das war es“, flüsterte sie und errötete noch heftiger. „Dafür hast du gesorgt.“
    Er erhob sich und kam zu ihr, setzte sich neben Becky aufs Bett. Dann legte er einen Arm um ihre Schulter. „Komm her“, flüsterte er und küsste ihr Haar. „Lass mich dich festhalten.“
    Nur zu gern schmiegte sie sich an ihn.
    Noch immer berührten ihre Füße den Boden, als sie langsam auf die Decke zurücksanken, immer noch in einer keuschen Umarmung, trotz des Verlangens, das sie beide hatten.
    „Wie fühlt sich dein Arm an?“, fragte sie. „Er muss von mei- nem Gewicht doch schon ganz taub sein.“
    Statt einer Antwort seufzte er nur.
    „Alec?“
    Er sah sie an.
    „Wie hast du deine – ähm – verloren?“

„Meine was?“
    „Unschuld.“
    „Oh – das.“ Er zuckte die Achseln. „Weiß ich nicht mehr.“
    „Lügner“, flüsterte sie lächelnd.
    „Was soll das? Will mein neugieriges Mädchen eine hässliche Geschichte hören?“
    „Das ist nicht fair“, meinte sie und schmollte. „Du weißt ja auch, wie ich meine verlor.“
    Er schwieg und sah sie nachdenklich an. „Nun, wenn ich das jemals einem Menschen erzählen würde, dann vermutlich dir – in Anbetracht der Umstände.“ Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und zog sie wieder in seine Arme.
    „Du hast es nie jemandem erzählt?“
    „Natürlich nicht, chérie. Für einen Gentleman gehört sich das nicht – jedenfalls nicht, wenn es wichtig war. Es ist nur ...“ Er verstummte. Sie fühlte, wie sein Körper sich anspannte. „Du willst das nicht wirklich wissen.“
    „Doch, ich will. Warum sollte ich nicht?“
    „Zum einen, weil ich damals ein gutes Stück jünger war, als du es jetzt bist.“ Er blickte hinauf zur

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