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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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Decke.
    „Wie jung?“
    Er schloss die Augen. „Zu jung“, antwortete er.
    „Was war mit dem Mädchen? War sie auch jung?“
    „Wer sagte etwas von einem Mädchen?“
    Sie machte große Augen, setzte sich auf und blickte ihn er- staunt an.
    Er lachte über ihren Gesichtsausdruck. „Glaubst du, ich rede von einem Jungen? Nein, nichts dergleichen“, neckte er sie. „Es war eine Lady. Eine Frau. Genauer gesagt, eine Fürstin.“
    Alec seufzte und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Seine Haltung wirkte lässig, aber in seiner Stimme lag dieselbe Anspannung wie bei dem Gespräch über seine Mutter. „Wenn du es wirklich wissen willst, vor einer Million Jahren fuhr ich mit einigen Schulkameraden aus Eton in die Ferien. Wir wohn- ten in einem Landhaus von einem der Jungen, der Ort spielt keine Rolle. Ich war fünfzehn. Das Wetter war schlecht, da- her beschlossen wir, im Haus Unsinn zu machen. Wir bastel- ten uns Steinschleudern. Jungen macht es Spaß, anderen so viel Schmerz wie möglich zuzufügen.“
    „Natürlich.“

„Bei unserer Jagd durch das Haus, wir hatten zwei Lager gebildet, gelangte ich – recht unbedacht, wie ich fürchte – ins Schlafgemach Ihrer Ladyschaft.“
    „Ihrer Ladyschaft?“
    „Die – äh – Mutter meines Freundes.“
    Becky machte noch größere Augen.
    „Eine schöne Frau. Zweimal so alt wie ich, mindestens. Ich muss gestehen, sie hatte mich fasziniert, seit ich das Haus betre- ten hatte. Sie roch nach Blumen. Nun, niemand war im Zimmer. Ich verlor sofort das Interesse an der Kriegsführung und nutzte die Gelegenheit, das Revier dieser betörenden Frau zu erfor- schen. Ihre Kommode fand ich voller seidener, spitzenbesetzter Wäsche, doch dann hörte ich, dass jemand sich dem Gemach näherte. Ich nahm Stimmen von Erwachsenen wahr. Damen. Ich geriet in Panik. Die Stimmen wurden lauter, und der Weg hinaus war versperrt. Dann entdeckte ich einen großen alten Schrank und stieg hinein.“
    „Himmel, Alec!“
    „Da kam sie ins Zimmer. Die Fürstin, meine ich.“ Er schüt- telte den Kopf. „Ich war gefangen in ihrem Schrank – aber mei- ne Güte, was für eine Aussicht! Ich vermochte kaum zu atmen, während ich zusah, wie ihre Zofe sie entkleidete.“ Alec lächelte, und sein Gesicht zeigte einen entrückten Ausdruck. „Ich sehe es noch immer vor mir. Sie wollte anscheinend vor dem Abend- mahl ein wenig schlafen, aber als ihre Zofe gegangen war, be- gann sie, sich selbst zu streicheln. Du hast mich gefragt“, fügte er in einem sachlichen Ton hinzu, als Becky einen leisen Schrei ausstieß. „Soll ich aufhören? Ich habe dich erschreckt. Sicher willst du nicht noch den Rest hören ...“
    „Nein, ist schon gut“, stieß sie hervor und bemühte sich um Fassung. „Sprich weiter.“
    „Sie musste meinen Atem gehört haben, denn sie hielt plötz- lich inne, trat an den Schrank heran und öffnete die Tür. Kopf- über purzelte ich heraus.“
    „Oje.“
    „Ich blickte zu ihr auf und dachte, ich wäre erledigt. Dach- te, ihr Gemahl würde mich auspeitschen und mich in Schande nach Hause schicken. Robert hätte mir dann zweifellos wochen- lang Vorträge gehalten. Doch nichts dergleichen geschah. Statt- dessen schenkte sie mir ein Lächeln, das mir die Knie weich

werden ließ. Sie sah, wie erregt ich war, und forderte mich auf, sie zu berühren.“
    Becky war entsetzt. „Das war sehr böse von ihr.“
    „Sehr.“ Alec hob ein wenig verlegen die Schultern. „Ich lag noch auf dem Boden, als sie über mich hinwegstieg, ihre Beine spreizte, meine Wange berührte und meinen Mund in Richtung ihrer Schenkel lenkte.“ Alec berührte Becky an derselben Stel- le, nur durch ihre Röcke hindurch. Eindringlich sah er sie an, eine Aufforderung, ihn vom Weitererzählen zu erlösen.
    Sie hielt still, wagte kaum zu atmen. Seine Hand zwischen ihren Beinen war warm, doch der Blick seiner Augen kalt, weit entfernt – als wäre dies eine Art Prüfung. Als wollte er ihr das Schlimmste über sich selbst erzählen, um zu sehen, ob sie schrei- end davonlaufen würde.
    Becky hatte nicht die Absicht, sich dadurch vertreiben zu lassen.
    Er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt, um sie vor den Kosa- ken zu retten, und wenn die Dämonen bei Alec in seinem In- nern waren, so würde sie an seiner Seite bleiben und sie ebenso kühn bekämpfen, wie er es mit den Kriegern ihres Cousins ge- tan hatte.
    Vielleicht würde er dann erkennen, dass nicht alle Frauen so waren wie seine selbstsüchtige Mutter oder

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