Gaelen Foley - Knight 07
vielleicht schon zu dick bist von dem Kind, das du von mir erwartest!“
„Ich bin nicht schwanger“, erklärte sie ihm und versuchte, sich wieder zu beruhigen.
„Nein?“ Misstrauisch sah er sie an. „Es würde aber diese hys- terische Reaktion erklären.“
Warnend sah sie ihn an. „Du hast es noch nicht erlebt, wenn ich hysterisch bin.“
„Ist es dann besser?“, murmelte er kaum hörbar.
„Willst du mich jetzt auch noch beleidigen?“, rief sie aus, jetzt nicht mehr in Panik, sondern wieder wütend, was zweifellos sei- ne Absicht gewesen war.
„Ich muss gehen.“ Als er sich abwandte, folgte Eden ihm. Ihr Herz klopfte dabei wie wild.
„Komm zurück! Wir müssen miteinander reden!“
Er beachtete sie nicht.
„Das ist empörend! Du kannst mich nicht gegen meinen Wil- len hier festhalten!“
Er nahm seinen Überrock, der auf einem Stuhl gelegen hatte. „Auf Wiedersehen, Eden. Ich komme zurück, so schnell ich kann.
Wenn du etwas brauchst, sag es Mrs. Moynahan ...“
„Ich wette, ich kenne den eigentlichen Grund, warum du mich nicht bei dir haben willst!“, schleuderte sie ihm entgegen. „Du willst deine geliebte Maura in London sehen, ohne deine Frau in der Nähe zu haben!“
„Jetzt bist du wirklich hysterisch.“
„Sag nicht, ich wäre hysterisch!“ Sie warf einen Schuh nach ihm. Er duckte sich gerade noch rechtzeitig und sah sie wütend an.
„Du wolltest gehen, ohne dich überhaupt von mir zu verab- schieden, was? Deswegen bist du fertig angekleidet! Du wolltest mich ganz allein aufwachen lassen!“
„Gerade jetzt erscheint mir das als gute Idee.“
„Hast du mir wenigstens eine Nachricht hinterlassen?“ Sie brach in Tränen aus.
Mit einem leisen Fluch ging er zu ihr zurück, packte sie um die Taille, presste sie an sich und küsste sie leidenschaftlich, wobei er die Finger in ihr Haar grub.
Damit brachte er sie aus dem Gleichgewicht. Sie klammerte sich an seinen Schultern fest, um nicht umzufallen, und erwi- derte den Kuss, während ihr die Tränen über die Wangen lie- fen. Sie ahnte bereits, dass ihre flehentliche Bitte vergebens sein würde. Dieser Mann war hart wie Stein. Sie zitterte vor Schmerz bei der Vorstellung, wie es sein würde, monatelang hier ganz al- lein zu leben.
Abgeschieden von allem.
„Ich bin nicht dafür bereit“, flüsterte sie und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. „Bitte tu mir das nicht an, Jack. Lass mich hier nicht allein.“ Sie küsste ihn wieder. „Ich tue al- les, was du sagst. Verlass mich nicht.“
„Glaubst du, ich will das?“, fragte er und hielt sie noch fester.
Verwirrt sah sie ihn an, die Augen nass von Tränen. „Ich weiß es nicht. Du musst es tun, weil du Jack bist.“
„Was zum Teufel soll das bedeuten?“
„Das bedeutet, dass Jack Knight immer einen Weg findet, wenn er etwas wirklich will. Wenn du es wirklich wolltest, würdest du mich mitnehmen. Nur ... du willst es nicht.“ Sie schluchzte leise.
Er schien verärgert. „Du verstehst überhaupt nichts.“
„Was gibt es da zu verstehen?“ Sie entließ ihn aus ihrer Um- armung und wich kopfschüttelnd zurück. „Offensichtlich liebst
du mich nicht so sehr wie ich dich.“
Sie wartete darauf, dass er ihr widersprach, doch er sah sie nur an, und seine Miene drückte Zorn und Verwirrung aus. Er schüttelte nur stumm den Kopf, dann machte er ohne jede Vor- warnung kehrt und ging davon.
„Jack!“
Er verschwand durch die Tür, und die Schritte seiner schwe- ren Stiefel hallten auf den Fliesen.
„Jack!“
Nur mit einem Chemisier bekleidet, lief sie ihm nach bis hi- naus auf die obere Galerie.
Er war bereits unten und durchquerte die große Halle. Trotz ihrer panikerfüllten Rufe drehte er sich nicht einmal um.
Ungläubig und vollkommen verwirrt eilte Eden zurück in ihr Zimmer und stürzte ans Fenster.
Unten im Hof saß er bereits auf seinem Pferd.
Er sah zu ihr hinauf.
Als ihre Blicke sich über die Entfernung hinweg begegne- ten, las sie Zorn und Schmerz in seinen türkisfarbenen Augen. Sie legte die Fingerspitzen an die Scheibe, als wolle sie ihn be- rühren.
Jack.
„Nein“, flüsterte sie und presste die Handflächen gegen das Glas, als er sein Pferd wendete und davongalloppierte.
Ohne einen Blick zurückzuwerfen.
Tausend Flüche gingen ihm durch den Kopf, als er Fleet Apollo über die verschlammte Straße trieb in Richtung auf die Hafen- stadt Cork.
Er weigerte sich, seine Entscheidung infrage zu stellen. Aber er fühlte sich
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