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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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verhältnismäßig gut – was bedeutete, dass man ihnen nicht die Kehle durchschnitt –, und das war ein viel-

versprechender Anfang.
    „Ich bin nicht sicher, ob Bolivar will, dass wir ihm Hinz und Kunz für seine Armee schicken, Jack“, bemerkte Trahern leise, als sie aus der Taverne im East End traten, wo Jack gerade die- selbe Rede gehalten hatte wie vor den Veteranen in Irland und den Exschmugglern in Cornwall.
    „Vermutlich nicht“, räumte der ebenso leise ein. „Aber du wirst feststellen, dass der Abschaum im Allgemeinen verdammt hart ist und hervorragende Kämpfer abgibt.“
    „Erzähl mir noch mal, woher du diese Leute kennst.“
    „Frühere Geschäftspartner“, erwiderte er mit einer Zigarre zwischen den Lippen. Er beschloss, sie anzuzünden.
    Er wusste, genau wie die Iren und die Leute aus Cornwall waren diese Burschen verzweifelt. Die Bow Street Runners, ge- schickte Detektive, kassierten Belohnungen für jeden Dieb, den sie fingen, und seit der Krieg vorüber war, hatte das Innenmi- nisterium begonnen, auch die Reihen der Stadt– und der Schiff- fahrtspolizei aufzustocken.
    „Ich kenne eure Lage besser als jeder andere“, hatte er ih- nen gesagt, wohl wissend, dass weder Trahern noch er den Pub lebend verlassen würden, wenn diese harten Kerle einen Trick vermuteten. „Ich habe dasselbe getan wie ihr. Aber seht euch um, Männer. Das Feld ist leer, die Mauern werden enger. Seit die Handelsbeschränkungen aufgehoben wurden, haben die ordent- lichen Kaufleute wieder die Geschäfte übernommen und unsere Einkommensquellen ruiniert. Das Innenministerium zieht das Netz um euch immer enger, aber so muss es nicht sein“, hatte er gesagt und sich mit einem prüfenden Blick umgesehen. „Euer ganzes Leben lang seid ihr wie Ausgestoßene behandelt wor- den. Glaubt mir, Jungs, ich kenne das. Ich biete euch und euren Kameraden einen Ausweg an, eine Chance, mehr zu sein – Teil zu werden von etwas, das größer ist als wir alle. Einen neuen Anfang zu wagen in einem Beruf, der nicht dazu führt, dass ihr Euer Leben am Ende eines Stricks beschließt.“
    „Du warst hervorragend da drin“, meinte Trahern.
    Jack schnaubte. „Gut zu wissen, dass ich wenigstens etwas richtig machen kann.“
    „Niemand spricht zu solchen Männern jemals von Ehre. Ich denke, du bist wirklich bis zu ihnen durchgedrungen.“
    „Wir werden sehen.“
    Als er zurückkam ins Pulteney Hotel, trug Eden ein weißes,

durchscheinendes Négligée, bei dessen Anblick Jack das Wasser im Mund zusammenlief, kaum dass er durch die Tür trat und sie erblickte.
    „Du siehst hinreißend aus“, murmelte er.
    Sie sagte nur „Hm“ und vermied es, ihn anzusehen. Dann wies sie auf den Tisch an der Tür. Auf einem Silbertablett sah Jack dort einen Brief liegen.
    Er seufzte schwer und nahm den Brief. „Von wem ist er?“
    „Ihre Gnaden of Hawkscliffe.“
    „Oh! Sie müssen unsere Nachricht bekommen haben.“
    „Das haben sie.“ Eden und er hatten erst gestern seine Familie über ihre Ankunft in der Stadt informiert.
    Na schön.
    „Was steht drin?“, fragte sie, als er den Brief geöffnet hatte.
    „Wir sind für morgen Abend zum Dinner mit der Familie nach Knight House eingeladen.“
    „Liebe Güte“, flüsterte sie und machte große Augen. „Nie hät- te ich gedacht, einmal einem Duke zu begegnen.“
    „Er ist auch nur ein Mensch“, erwiderte Jack. „Bis er fast sie- ben war, konnte er sich nicht einmal die Schuhe zubinden.“
    „Wirklich?“
    „Ja. Und mit zwölf ist er vom Pferd gefallen und hat wie ein Baby geweint.“
    „Du lügst“, beschuldigte sie ihn und bemühte sich sehr, ernst zu bleiben.
    Lächelnd stemmte Jack eine Hand gegen die Wand neben ihr und versuchte, nicht zu auffallend auf ihre Brust zu starren, die durch die hauchzarte Seide zu sehen war. „Falls es dich tröstet – Roberts Frau Belinda ist auch nicht höher geboren als du. Ihr Vater war auch eine Art Gelehrter.“
    „Wirklich?“
    „Behauptet jedenfalls meine Schwester. Aber das weißt du ja schon“, fügte er mit einem neckenden Lächeln hinzu. „Du hast die Briefe gelesen.“
    Widerstrebend brachte sie endlich ein Lächeln zustande. Er wertete das als Fortschritt.
    Ermutigt und voller Sehnsucht nach ihr, senkte Jack den Kopf und küsste ganz behutsam ihre zarte Wange. Dann blieb er in dieser Haltung, gequält von Verlangen.
    Als er so ihre Wange berührte, hatte sie stillgehalten. Doch als sie sein Verlangen spürte, trat sie einen kleinen

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