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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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waren, würde Amelia Eden für ein paar Tage in die Stadt begleiten – eine Neuigkeit, die Lieutenant Trahern ebenso zu gefallen schien wie den beiden jungen Frauen.
    Eden meinte, sie könnte dort vielleicht eine Ehe stiften.
    Nie hatte sie damit gerechnet, die Anstandsdame ihrer Cousi- ne zu werden, aber jetzt, als verheiratete Frau, oblag ihr dieses Privileg.
    „Mylord, Mylady“, wurden sie von Mr. Golds Makler ange- sprochen. „Wenn Sie bitte hier entlang kämen, wäre es mir ein Vergnügen, Ihnen den Ballsaal zu zeigen. Er bietet Platz für vierhundert Gäste ...“
    Nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hatte Eden damit gerechnet, jemals einen Ballsaal ihr eigen zu nennen, geschwei- ge denn vierhundert Freunde, die sie dorthin einladen könnte. Sie blickte Jack an, der neben ihr herschlenderte.
    „Können wir uns das wirklich leisten?“, fragte sie.
    „Keine Sorge“, erwiderte er leise. „Ich verkaufe einfach das Schloss in Irland.“
    Sie stieß einen leisen Schrei aus. „Wage es ja nicht!“
    Er lächelte. „Es war nur ein Scherz.“ Der Glanz in seinen Au- gen zeigte ihr, dass er nur sehen wollte, wie sie reagierte, denn offensichtlich bedeutete das Schloss ihnen beiden sehr viel. Er zwinkerte ihr zu und sah sich dann um. „Wenn es dir hier gefällt, dann sollst du es haben.“
    Gegen ihren Willen fühlte sie sich an die drei schönen Tage in Irland erinnert, und liebevoll nahm Eden ihren Ehemann am Arm und zog ihn mit sich, damit sie sich den Ballsaal ansehen konnte. Sie kamen jetzt besser miteinander aus als an jenem Tag, da sie Irland verlassen hatten. Eden musste zugeben, dass Jacks frecher Auftritt im Theater sie ebenso bezaubert hatte wie die übrige ton.
    Das heitere Wohlwollen der Gesellschaft, das er durch sein freches Schauspiel gewonnen hatte, schien dem entgegenzu- stehen, was Eden erwartet hatte, aber wie Martin ihr später er- klärte, gaben echte Individualisten den Ton an, gerade indem sie die Regeln verletzten.

Jack war also ein Individualist. Wenn es darum ging, Regeln zu verletzen, dann war er sogar ein Experte. Sie betrachtete den Ballsaal und versuchte, sich vorzustellen, wie sie zusammen dort bunte Gesellschaften wie jene gaben, zu denen sie jetzt eingela- den wurden.
    Sie warf einen Blick auf ihren Gemahl und stellte fest, dass er sie wieder beobachtete, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und einem besonderen Glanz in den türkisfarbenen Augen. Sie erwi- derte sein Lächeln, glücklicher, als sie seit Wochen gewesen war, dennoch hatte sie das Gefühl, als führe er etwas im Schilde.
    Und das tat er auch.
    Doch sein geheimer Plan war nicht gerade das, was man schändlich nennen konnte. Nach seinem Durchbruch bei der ton und, was noch wichtiger war, bei seiner Gemahlin am ver- gangenen Abend im Theater, gelobte Jack, die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Er wollte die Gunst seiner Dame zurückgewinnen, und nichts auf der Welt würde ihn da- ran hindern.
    Er vermutete, dass sie vielleicht noch einmal umworben wer- den wollte, langsam und liebevoll.
    Wenn er sie bedrängte, würde sie ihm wieder nur davonlaufen. Alle Seeleute mussten sich in außergewöhnlicher Geduld üben, auf die Gezeiten warten, auf den Wind. Wenn sie der Mond war, so war er das Meer, folgte ihrem Willen, eine Marionette, die an ihren geheimnisvollen Fäden hing. Es mochte ihm nicht gefal- len, gezwungen zu sein, wie ein Mönch zu leben, aber er war da- ran gewöhnt, sich lange Zeit auf dem Meer aufzuhalten und auf die Vergnügungen des Eros zu verzichten.
    Er war immer der Meinung gewesen, dass es nur umso süßer und betörender war, die Freuden des Fleisches danach wieder zu genießen. Und daher hatte er sich entschlossen, sein Verlangen für eine weitere Woche zu unterdrücken.
    Wenn sie sich ihm bis dahin nicht freiwillig hingab, dann – das nahm er sich fest vor – würde er den Piraten in sich erwecken und sie einfach nehmen. Er wollte nicht, dass es dazu kam, aber verdammt, er war ihr Ehemann, und er hatte Rechte. Doch hoff- te er, die Tatsache, dass er ihr dieses Haus kaufte, würde sie viel- leicht zu einer liebevolleren Form des Dankes animieren.
    Sie beendeten ihre Tour wenig später und brachen auf, nach- dem sie dem Makler versichert hatten, dass sie interessiert wa-

ren und ihm ihre Entscheidung postwendend mitteilen würden.
    Dann machten sie alle vier auf halber Strecke zurück nach London Halt, um an einer Kutschstation etwas zu essen.
    Leicht belustigt nahm Jack

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