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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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„Bastard?“

Jack wusste genau, wie er sich fühlte. Alec senkte den Kopf, hielt die Hand vor den Mund und lachte. Becky, seine schwan- gere Ehefrau, stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen.
    „Uns, die im heißen Diebstahl der Natur mehr Stoff empfahn und kräft'gern Feuergeist, als in verdumpften, trägen, schalen Bett verwandt wird auf ein ganzes Heer von Tröpfen, halb zwi- schen Schlaf gezeugt und Wachen?“
    „Der Mann hat recht“, meinte Damien leise.
    „Des Vaters Liebe hat der Bastard Edmund wie der Echt- bürt'ge. Schönes Wort: echtbürtig!“ Edmund, der Bastard, trat an die Rampe, so nah, dass Eden mit ihrer Zielsicherheit ihm mühelos eine Orangenschale hätte an den Kopf werfen können. „Bastard Edmund wird der echte sein. Ich wachse, ich gedeihe! Wohlan, ihr Götter, haltet fest an der Partei der Bastarde!“
    „Bravo, mein Junge!“ Jack stand auf und rief die Worte mit einer Stimme, die dafür gedacht war, seine Befehle über die Wel- len hinauszutragen.
    Sofort wiederholten seine Brüder, was er gesagt hatte, jubel- ten und pfiffen beifällig.
    Das gesamte Theater brach in Gelächter aus, nachdem alle diesen Scherz seit Jahren kannten. Schließlich waren die Brüder in der ganzen Stadt berühmt, und ihre skandalöse Familienge- schichte war in London ein offenes Geheimnis.
    Die Damen der Familie Knight betrachteten ihre Ehemänner mit einer Mischung aus Liebe und Verzweiflung.
    Jack sah sich einen Moment lang im Publikum um.
    „Willkommen daheim, Lord Jack!“, rief jemand von ganz unten.
    Er setzte sich mit einem Ausdruck von gelassenem Zynismus wieder hin und zog seinen Rock zurecht. Lucien lachte noch im- mer und klopfte ihm auf den Rücken.
    „Hervorragend gewählter Zeitpunkt, alter Junge.“
    „Jemand musste etwas sagen“, meinte Jack.
    Eden schüttelte den Kopf und lächelte.
    In den folgenden Tagen stellte Jack belustigt fest, dass zahl- reiche Einladungen in sein Haus flatterten.
    Wie es schien, hatte die Tatsache, dass er sich offen zum Fami- lienskandal bekannte, die ton entwaffnet, und jetzt bekam Jack, der verlorene Sohn, die Gelegenheit zu zeigen, dass er schließ- lich doch kein solcher Bastard war.
    Seltsam, wie Geld und Macht die Sünden eines Mannes als

belanglos erscheinen lassen konnten. Jedenfalls bot ihm die Gesellschaft, die ihn einst ausgestoßen hatte, jetzt den Ölzweig an.
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er ihnen den aus den Hän- den gerissen, zerbrochen und zu Boden geworfen, aber so wü- tend war er jetzt nicht mehr.
    Und nicht so stolz.
    Außerdem wollte seine geliebte Eden dieser Welt angehören, und in Erinnerung an Lord Arthurs Ratschlag war es Jack eine Ehre, dafür zu sorgen, dass ihr Traum in Erfüllung ging.
    15. KAPITEL
    „Du sagtest, du wolltest dich irgendwo niederlassen“, meinte Jack, als sie zwei Tage später erschrocken das Haus ansah, das er zu kaufen gedachte.
    Eden vermochte nicht einmal zu antworten, so verwirrt war sie von der barocken Deckenbemalung in der Eingangshalle: ein blauer Himmel mit großen, silbrig schimmernden Wolken, zwi- schen denen der Sonnengott Apollo seinen Wagen umherlenkte. Von der Stelle aus, an der sie stand, konnte sie direkt auf die Bäuche seiner gewaltigen Rösser blicken, fast glaubte sie, sie schnauben zu hören.
    Das Haus wurde Jack zu außerordentlich günstigen Bedin- gungen angeboten als Teil des Handels zwischen ihm und Abra- ham Gold. Trotz all seiner Großartigkeit würde man ein wenig Arbeit hineinstecken müssen. Jack hatte vorgeschlagen, dass es die richtige Aufgabe für Eden sein würde, die Arbeiten daran zu überwachen, während er sich in Venezuela aufhielt.
    Ein wenig benommen drehte sie sich im Kreis, sah sich alles an und war aufs Höchste entzückt von dem Ausblick, der sich ihr von den hohen Bogenfenstern bot. In der Mitte eines künst- lichen Sees sprudelte eine Fontäne, und die lange Zufahrt wand sich zwischen zweihundert Morgen grüner, hügeliger Land- schaft entlang, die Capability Brown entworfen hatte.
    Im Augenblick sah sie vor dem Fenster Cousine Amelia mit Lieutenant Trahern spazieren gehen und lächelte. Sie hatten ihre Cousine abgeholt auf dem Weg nach Derbyshire, wo das

Haus lag, ein paar Stunden von London entfernt.
    Der galante junge Lieutenant und ihre schüchterne Cousine waren vom ersten Augenblick an voneinander betört gewesen. Jetzt waren die beiden hinausgegangen, um sich dort umzuse- hen, während Eden und Jack das Haus inspizierten. Wenn sie hier fertig

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