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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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sinken, erschöpft von der langen Fahrt. Aus der Hotelküche bestellten sie Erfrischungen, aber als es an der Tür klopfte, war es einer der einfacheren Bediensteten des Hauses, der Jack eilig eine Nachricht überbrachte – offenbar handelte es sich um etwas Dringendes.
    Jack nahm den kleinen gefalteten Zettel von dem Silbertab- lett, gab dem Diener einen Schilling und öffnete den Brief.
    „Treffen Sie mich draußen. Manuel Ruiz.“
    Angesichts dieses Befehls zog er eine Braue hoch, aber wenn er es mit einem professionellen Attentäter zu tun hatte, war es ihm doch lieber, ihm direkt gegenüberzutreten statt sich mit einer Drahtschlinge um den Hals in einer dunklen Gasse wie- derzufinden.
    Er machte an der Tür kehrt und warf einen Blick zu Eden.
    „Bleib hier. Verschließ die Tür“, befahl er. Dann warf er Tra- hern einen vielsagenden Blick zu, der ihm befahl, wachsam zu sein und bei den Damen zu bleiben.
    Jack ging nach unten, um sich allein mit Ruiz zu treffen.
    Er vermutete, dass die Begegnung mit dem jetzigen Diplo- maten unumgänglich gewesen war, aber die Tatsache, dass Ruiz wusste, wo er ihn finden konnte, bedeutete, dass er das Hotel be- obachtet hatte. Inzwischen hatte Ruiz Eden sicher in aller Ruhe betrachten können.
    Keine Gnade, dachte er, als er auf die Straße hinaustrat, um dem Mörder im hellen Licht des Tages zu begegnen, von Ange- sicht zu Angesicht.
    Jack sah den schwarzhaarigen Spanier an der Ecke lehnen. Er war groß gewachsen, wirkte trainiert und gut gekleidet. Eben- holzschwarzes Haar und die Züge eines Raubvogels. Kein Wun- der, dass er ein Killer des Königs geworden ist, dachte Jack. Der höfische Stolz des Ancien Régime drang aus jeder seiner Poren.
    Jack ging auf ihn zu, unbeeindruckt von dem Verkehr um ihn herum. Piccadilly war so betriebsam wie immer, erfüllt vom Rat- tern der Kutschräder und dem Klappern der Pferdehufe, wäh- rend Menschen über die Bürgersteige eilten.
    Ruiz und er begrüßten einander mit so viel Höflichkeit, wie man es bei zwei Männern erwarten konnte, zwischen denen fast drei Jahrhunderte eingeschworener Feindschaft standen: spani-

sche Granden und englische Kaperfahrer.
    „Black Jack Knight.“
    „Na, wenn das nicht mein alter Freund ist“, gab dieser zurück und stemmte die Hände in die Hüften, während er sich zu dem Spanier gegenüber dem Hotel gesellte.
    „Sie sind weit weg von Jamaika, Lord Jack. Was führt Sie nach London?“
    Zumindest kommt er gleich zur Sache, dachte Jack. „Was lässt Sie glauben, dass ich irgendeine Ihrer Fragen beantworten würde?“
    „Ah, also haben Sie etwas zu verheimlichen?“
    „Nein“, sagte Jack, während Ruiz den Gleichgültigen mimte und zwei Frauen nachsah, die an ihnen vorübergingen. „Meine Anwesenheit in London geht Sie nicht das Geringste an.“
    „Sind Sie da ganz sicher?“ Der Spanier warf ihm einen schar- fen Blick zu und versuchte, Jacks Miene zu deuten.
    Jack verschränkte die Arme vor der Brust und sah den ande- ren an. „Nun, wenn es Sie so sehr interessiert, Geschäfte haben mich hierhergeführt und der Wunsch, meine Familie zu sehen.“
    „Ah, natürlich. Meine Glückwünsche zu Ihrer Heirat, My- lord.“ Ruiz sah hinauf zu den Fenstern, hinter denen Jacks Suite lag.
    Jacks Blick wurde eisig. „Wenn ich mich recht erinnere, besa- ßen Sie zumindest eine Spur von Ehre.“
    Ruiz grinste breit. „Glücklicherweise nicht mehr als Sie.“
    „Frauen und Kinder sind tabu“, sagte Jack leise und war- nend.
    „Natürlich sind sie das.“
    „Vergessen Sie das nicht. Soweit ich weiß, haben auch Sie eine Familie.“
    „Tatsächlich?“ Ruiz schien überrascht.
    „Nach unserer letzten Begegnung dachte ich, Sie könnten ei- nes Tages ein Problem werden, daher nahm ich mir die Freiheit, ein wenig über Sie in Erfahrung zu bringen, Ruiz.“
    „Como?“
    „Meine Spione berichteten mir, dass in Sevilla Ihre alte, ver- witwete Mutter lebt.“
    Er kniff die Augen zusammen.
    „Meine Schiffe sind sehr schnell, Ruiz. Sevilla liegt nur ein paar Tage von hier entfernt.“ Jack starrte ihn mitleidlos an. „Wir wollen doch keine Schwierigkeiten, oder? Halten Sie sich

von meiner Frau fern.“
    Endlich ergab sich Ruiz mit einem hochmütigen Nicken, dann ließ er die gespielte Gelassenheit beiseite. „Man hat mich nach London geschickt, damit ich Bolivars Agenten enttarne. Es wur- de jemand mit dem Auftrag hierhergesandt, Soldaten für die Aufständischen zu rekrutieren. Wir deckten diesen Plan

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