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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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Majordomus ordnungsgemäß jeden Neuan- kömmling an, ehe er sie zu der Reihe von Gästen weiterschickte, die darauf wartete, den Gastgebern vorgestellt zu werden.
    Der alte Jack würde die ganze Prozedur unerträglich gefun- den haben, dachte er. Aber mit seiner schönen Gemahlin am Arm hier entlangzugehen und zu sehen, wie glücklich sie das alles machte, brachte ihn dazu, es zu ertragen, selbst der immer etwas irritierende Augenblick, wenn der eigene Name lautstark ausgerufen wurde. Er war nie ganz sicher, was schlimmer war – angestarrt zu werden, wenn man hereinkam, oder wenn die ei- gene Ankunft vollkommen ignoriert wurde.
    Dann erkannte er, dass er sich keine Sorgen hätte machen müssen. Überall drehten die Menschen sich um, aber selbst die knochigen Gesichter jener großen Damen, die die Gesellschaft

beherrschten, wurden weicher beim Anblick seiner schönen Frau. Mit der einen weiß behandschuhten Hand in seiner Arm- beuge, hob sie mit der anderen den Saum ihres Kleides gerade ein winziges Stück an und schritt dann anmutig an seiner Seite die Treppe hinunter.
    Während er nach unten ging, betrachtete er den strahlend hel- len Ballsaal mit widerstrebender Bewunderung. Hunderte von Kerzen erhellten den hohen Raum, während ein charmantes Rondo von Mozart die Gespräche untermalte, das abwechselnd vom Orchester und von dem Pianoforte vorgetragen wurde und immer zwischen beiden hin und her zu schweben schien.
    Er war froh, auf Martin gehört zu haben und das zu tragen, was sein Kammerdiener für diese Gelegenheit herausgelegt hat- te. Eden hatte ihm Komplimente gemacht und gesagt, er sähe sehr gut aus in seinem Anzug ganz in Schwarz und Weiß. Sein ebenholzschwarzer Seidenrock war mit blitzenden Messing- knöpfen doppelreihig besetzt, und seine Weste leuchtete so weiß wie die Klippen von Dover.
    Glattrasiert, mit weißen Handschuhen, das Haar zurückge- kämmt, reckte er ein wenig den Hals, denn seine gestärkte Kra- watte war etwas breiter, als er sie gewöhnlich trug, und in ei- nem Stil gebunden, der einen französischen Namen hatte, den er kaum auszusprechen vermochte. Was verstand er schon von solchen Dingen? Aber Martin hatte erklärt, dies würde ihm den letzten Schliff verpassen, und hatte schließlich noch ein wenig Glanz aus dem Tresor hinzugefügt: Eine Krawattennadel mit ei- nem recht großen Diamanten.
    Während er sich unter die Menge mischte, nahm er von einem vorbeikommenden Diener zwei Champagnergläser vom Tablett, doch Eden lehnte das ihr angebotene Glas ab und warf statt- dessen einen hungrigen Blick auf die Süßigkeiten, die in einem breiten, von Säulen umstandenen Alkoven angerichtet waren.
    Neben der Weinfontäne mit vier silbernen Delfinen, aus deren Mäulern Chardonnay sprudelte, bot ein anderer livrierter Die- ner den Gästen Konfekt an: kandierter Ingwer, Lakritz, Schoko- ladendrops, ein Sortiment bunter Bonbons, deren Farben an die Kleider der Damen erinnerten – Rosa und Blau, Grün und Weiß, Lavendel und Gelb.
    So viele Blumen in einem englischen Garten, doch keine war so hübsch wie seine kleine Orchidee.
    An ihrem schlanken Leib begannen sich gerade die ersten Zei-

chen ihres Zustandes zu zeigen – es war noch nicht so deutlich, dass Jack es in der vergangenen Nacht bemerkt hatte, als sie nackt neben ihm lag. Und in ihrem Abendkleid war noch nicht das Geringste zu sehen.
    Natürlich war sie das reizendste weibliche Wesen im ganzen Raum – gekleidet in ein Gewand aus Seide, das schimmerte wie die Flügel einer Libelle – blassgrün oder lavendel, je nachdem, aus welchem Winkel das Licht auf den zarten Stoff fiel. Dieser Glanz bildete einen reizvollen Kontrast zu ihrer makellos zarten Haut, und der Stoff schien an ihr herabzufließen wie die Kaska- den eines verborgenen Wasserfalls im Regenwald.
    Ihr Haar trug sie in der Mitte gescheitelt, ihr reizendes Ge- sicht wurde umrahmt von weichen Locken, die zu beiden Seiten hinabfielen, mit einem lockeren Knoten oben auf dem Kopf, an dem dunkelrosa Blüten steckten. Er konnte nicht aufhören, sie anzusehen.
    Angerührt von ihrer Schönheit und wie benommen von dem Wissen, dass ihr erstes Kind jetzt mehr war als nur eine Fantasie, hatte Jack noch nie einen solchen Zwiespalt in seinem Innern erlebt wie gerade jetzt.
    Wie sollte er jetzt nach Südamerika gehen können? Wie soll- te er hier herauskommen? Er hatte Bolivar sein Wort gegeben. Wenn er versagte, würden vielleicht Tausende von Menschen sterben.
    Doch wenn etwas

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