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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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der andere Kerl, der versucht hatte, ihm den Kopf wegzuschießen.
    Die Haltung des blonden Mannes hatte keinen Zweifel darü- ber gelassen, dass er eine Art Anrecht auf Eden Farraday besaß, mochte ihr das nun passen oder nicht.
    Kopfschüttelnd sah Jack ihren Vater an. „Sie sind ein ver- dammter Narr“, sagte er zu Victor, dann sprang er zurück an Deck seines Schiffs und gab den Befehl zum Ablegen.
    Die Männer gehorchten sofort. Seine Ausbrüche waren selten, doch danach bewegte sich seine Mannschaft stets wie auf rohen Eiern um ihn herum.
    Als das Boot begann, sich von Farradays wackeligem Anleger wegzubewegen, wollte er es so machen wie immer, wenn eine Frau im Spiel war, und nicht zurückblicken. Doch anders als die reizende Gespielin der vergangenen Nacht konnte man Eden Farraday nicht so leicht vergessen.

Unwillkürlich blickte er über die Schulter zurück und sah sie noch immer dort stehen. Sie sah ihm nach. Ihr Gesicht war Aus- druck ihrer Verlorenheit.
    Obwohl seine Miene nichts von seinen Gedanken verriet, überkam ihn eine Art Schuldgefühl, als sei er ein Piratenkapi- tän, der ein Mitglied seiner Mannschaft auf einer einsamen Insel aussetzte wegen irgendeiner kleinen Missetat.
    Schade, Mädchen. Das Leben ist hart.
    Er wusste das besser als jeder andere.
    Sie vertraute ihm? Niemand vertraute ihm. Niemand sollte ihm trauen. Er war ein Bastard, und er war stolz darauf.
    Mit purer Willenskraft verhärtete er sein rebellisches Herz und richtete den Blick nach vorn.
    „Wie kannst du es wagen, über Privates mit ihm zu sprechen?“, wollte ihr Vater wissen, der sich an Eden wandte, während das Schiff mit der Holzladung in der Ferne verschwand. „Du ahnst ja nicht, was für ein Mann er ist! Jack Knight ist ein Schurke, und was immer er hier sucht, er bereitet nur Ärger, und er führt nie etwas Gutes im Schilde.“
    „Wie, du willst nicht, dass ich mich auch noch mit ihm paare, Vater?“, fragte sie leise.
    „Achte auf deine Worte!“, tobte er, der sie trotz ihres Flüsterns sehr wohl verstanden hatte. „Sein Benehmen hier war unver- zeihlich. Und was dich betrifft, so habe ich genug von deinen Unverschämtheiten! Du bleibst hier bei uns, und das ist mein letztes Wort!“ Damit ging er.
    Eden kämpfte ihre Enttäuschung nieder und rief ihrem Vater nach, ehe er außer Hörweite war: „Was glaubst du, wie er an den Spaniern vorbeigekommen ist?“
    „Das werde ich dir sagen.“ Er blieb stehen, drehte sich um und sah sie an. „Jack Knight hat sein Geschäft gelernt, indem er Waffen und Brandy vom Schwarzmarkt an Napoleons Blockade vorbeibrachte. Er ist nur ein Verbrecher, den man verherrlicht hat – und deswegen wirst du vergessen, dass du ihm jemals be- gegnet bist. Was glaubst du, warum er der verdammte König von Port Royal ist? Du hast die Geschichten über diese Stadt gehört. Sie ist voller Piraten und Diebe!“
    „Wenn er so schlecht ist, wieso kennst du ihn dann?“
    Ihr Vater warf ihr einen forschenden Blick zu, schien unsicher zu sein und wischte sich dann erschöpft den Schweiß von der

Stirn. „Deine Tante Cecily war in ihrer Kindheit eine Gesell- schafterin von Lady Maura Prescott, der Tochter des Marquess of Griffith – Prescott ist der Familienname. Ich kannte das Mäd- chen, da meine Schwester ständig mit ihm zusammen war. Ich hielt sie immer für ein eingebildetes Ding. Jedenfalls traf ich auf diese Weise Lord Jack. Er verehrte Lady Maura sehr, aber die beiden durften nicht heiraten. Sie waren sehr jung und ...“, räumte er widerstrebend ein, „... sehr verliebt.“
    Ihr Vater hielt inne, als er an diese lange zurückliegende Zeit dachte.
    „Meine Schwester erzählte mir, dass Jack versucht hat, mit ihr durchzubrennen, nachdem Lord und Lady Griffith ihrer Tochter befohlen hatten, ihrem Beau zu sagen, sie dürfe ihn nie Wieder- sehen. Maura weigerte sich“, sagte er und zuckte die Schultern. „In seinem Zorn verließ Jack England und ist, soweit ich weiß, seither nicht mehr zurückgekehrt.“
    Genau wie du, dachte Eden. Ein Vertriebener.
    „So, wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich brauche dringend eine Erfrischung nach diesem langen und an- strengenden Tag. In einer Stunde würde ich gern essen. Oh, und außerdem …“, fügte er hinzu, während er bereits über den Weg zum Lager ging, „... der Neffe des Schamanen ist bereit, uns zum Amazonas zu bringen. In drei Tagen brechen wir auf.“
    Mit offenem Mund starrte Eden ihm nach, doch ihr Vater dreh-

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