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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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die große Kiste ungefähr so groß wie eine Jaguar- falle. Wieder dachte sie an Connor und fragte sich, wie er wohl reagieren mochte, wenn er entdeckte, dass sie geflohen war.
    Mit heftig klopfendem Herzen wartete sie, dann hielt sie den Atem an, als weitere von Lord Jacks schwitzenden Seeleuten er- schienen. Sie kamen durch den Sand, um ihre Arbeit fortzuset- zen und die Kisten auf die Langboote zu stellen, die sie zu dem riesigen Schlachtschiff bringen sollten.
    „Verdammt, diese Limetten sind schwer!“, rief ein Mann in einem roten Hemd, als er die Kiste aufheben wollte, in der Eden sich versteckte.
    „Zumindest werden wir keinen Skorbut bekommen, was?“
    „Hilf mir bei dieser hier, Sharky! Ich breche mir noch mei- nen verdammten Rücken“, sagte der Erste, doch zum Glück be- merkte niemand Edens Anwesenheit, als die Männer die Kiste zu dem Langboot brachten und sie zusammen mit allen ande- ren einluden.
    Es dauerte nicht lange, dann waren sie unterwegs. Die Matro- sen ruderten zu dem Schiff hinaus und beklagten sich die ganze Zeit wegen der Hitze.

Eden schob ein paar Limetten beiseite und spähte mit großen Augen durch einen Spalt in der Kiste nach draußen. Sie konnte kaum glauben, wie groß das Schiff war. Bei zusammengerollten Segeln schienen die nackten Masten beinahe bis zum Himmel zu reichen.
    Um dieses Schiff zu bauen, mussten sie hundert Morgen Ei- chen abgeholzt haben. Dann tauchte plötzlich aus freiem Him- mel ein großer Kran mit einer Plattform für Lasten auf, die von einem großen Metallhaken herabhing. Als sie tief genug hing, begannen die Seeleute, die Obstkisten daraufzuladen.
    „Hey, Bob, meinst du, der Kapitän merkt es, wenn wir uns ein paar von den Limetten nehmen?“, fragte ein großer Kerl mit einem Ohrring den anderen, während er Edens Kiste auf die Plattform hob.
    Sie machte sich so klein wie möglich und hoffte nur, dass nie- mand sie sah.
    „Du kennst ihn doch, natürlich wird er es merken. Zurrt die Kisten fest!“, befahl Sharky den anderen, die daraufhin die La- dung mit Tauen sicherten. „Er wird einen Anfall bekommen, wenn wir sie fallen lassen.“
    „Gut, zieh sie hoch!“, rief der in dem roten Hemd und winkte dem Mann, der den Bootskran bediente.
    Oben an Deck des Schiffs setzte sich eine andere Gruppe von Seeleuten in Bewegung. Sie drehten die gewaltige Winde im Kreis und zogen den großen Flaschenzug nach oben. Während- dessen behielt ein weiteres Paar Seeleute, die an der Reling am Heck standen, die spanische Flotte im Auge.
    Eden starrte hinaus über Wasser und Land und wagte kaum zu atmen, während die Lastenplattform hoch und immer höher gezogen wurde. Irgendwann konnte Eden meilenweit über den Regenwald hinwegsehen.
    Der Wald schien unter dem glühenden Rot des Sonnenun- tergangs in Flammen zu stehen. In Umrissen waren die großen schlanken Palmen und die belaubten Baumwipfel zu erkennen, die ihr Spielplatz gewesen waren. Der Orinoco sah aus, als sei er aus flüssigem Gold. Sie erkannte das labyrinthartige Delta mit seinen mäandernden caños und konnte in der Ferne bei- nahe die flachen Gipfel der Berge ausmachen, die tepuys ge- nannt wurden.
    Irgendwo in diesem grünen Paradies war ihr Vater, der glaub- te, sie würde das Abendessen vorbereiten. Einen Moment lang

empfand sie Gewissensbisse, doch dann dachte sie an – Eng- land!
    Sie setzte ihre ganze Hoffnung auf ihren Traum und wollte nicht länger zurückschauen. Sie schwor sich, dass es nur zu ich- rem Besten geschah.
    Als die Plattform über das Hauptdeck des Schiffs schwang, er- haschte sie einen Blick auf das Flussboot, das gerade den Strand erreichte.
    Lord Jack sprang hinunter in den Sand, watete durch das fla- che Wasser und blieb dann stehen, um sich zu erfrischen. Noch immer glaubte Eden, seinen Kuss zu schmecken. Sie sah zu, wie er Wasser über sein dunkles, zerzaustes Haar spritzte und dann an Land ging, um die weitere Verladung zu überwachen. Die Männer arbeiteten schon jetzt hart, doch als ihr Kapitän kam, verdoppelten sie ihre Anstrengungen.
    Lass dich nicht von ihm erwischen, riet ihr der Instinkt, wäh- rend die Sonne ihr sein Bild ins Gedächtnis einbrannte.
    Dann verschluckte sie die Dunkelheit, als der Kran sie durch das große, eckige Loch senkte, immer tiefer in den Bauch des großen Schiffes, wo sie in der Finsternis des Frachtraums ver- schwand.
    5.KAPITEL
    In dieser Nacht machte sich die Winds of Fortune im Schutz der Dunkelheit auf den Weg, umschiffte die spanischen

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