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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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freundlich. „Er ist erwachsen. Er wird damit klarkommen.“
    Ihrem kurzen, schnellen Blick konnte er entnehmen, dass sie ihm dankbar war für diesen Trost. Als sie damit fertig war, sich das Haar zu kämmen, deutete Jack mit einer einladenden Geste auf das Essen am Tisch. Eden nickte und näherte sich vorsichtig wie ein furchtsames Waldtier.
    „Wer war der andere Kerl dort im Regenwald? Der mit der Waffe?“
    „Oh ... der Assistent meines Vaters. Connor O'Keefe.“ Sie nahm einen kleinen Teller und ließ ihren Blick über das Angebot schweifen, während Jack diesen Namen ganz hinten in seinem Kopf bewahrte. „Warum fragen Sie?“
    „Ich mag ihn nicht.“
    „Ich glaube, er mag Sie auch nicht, Jack.“
    „Aber er scheint Sie zu mögen.“
    Sie senkte den Blick und schwieg einen Moment lang. „Darf ich jetzt eine Frage stellen?“
    „Das kommt darauf an.“
    Nachdenklich füllte sie ihren Teller, dann setzte sie sich lang- sam hin und sah ihn an. „Sind Sie auf Seiten der Rebellen oder waren Sie in Angostura, um etwas gegen die Rebellen zu planen?“
    Er zog eine Braue hoch, offensichtlich erschrocken über ihren plötzlichen Themenwechsel.
    „Ich weiß, dass etwas im Gang ist, Jack. Ich bin zwar eine Frau, aber das bedeutet nicht, dass ich keinen Verstand habe.“ Sie legte sich die Leinenserviette auf den Schoß. „Ich sagte Ih- nen, wem gegenüber ich loyal bin. Ich würde gern Bolivar siegen sehen.“
    „Nun, das kann er nicht“, meinte Jack. „Nicht ohne Hilfe.“

Sie kniff die Augen zusammen. „Sie stehen also auf seiner Seite?“
    „Was glauben Sie, Miss Farraday?“
    Sie betrachtete ihn aufmerksam. „Papa sagt, es wird keinen Krieg geben. Weil die Unterlegenheit der Rebellen zu groß ist.“
    „Gelegentlich täuscht sich selbst ein Genie. Schließlich kön- nen Situationen sich verändern.“
    Sie legte den Kopf schief. „Ist es nicht das, was Ihre Gesell- schaft berühmt macht, dass sie alles beschaffen kann, was man braucht, aus nahezu jeder Ecke dieser Welt?“
    Er wusste, er sollte das hier unterbinden, aber es war so fas- zinierend zuzusehen, wie sie sich all das in ihrem Kopf zusam- menreimte. „Das stimmt. Ja.“
    „Und die Rebellen brauchen Männer.“ Sie beugte sich vor. „Sie werden ihnen Soldaten beschaffen, nicht wahr?“, flüsterte sie. „Aber woher?“, fuhr sie fort, ehe er sie zum Schweigen brin- gen konnte. „England? Oh ... aber natürlich! All die Soldaten, die aus Spanien zurückgekommen sind ...“
    Er verzog das Gesicht und stieß einen Seufzer aus. „Eden ...“
    „Aber England würde es niemals wagen, sich zwischen Spa- nien und die Kolonien zu stellen.“
    „Nein. Nicht offiziell. Trotzdem“, räumte er ein und antwor- tete ihr wider besseres Wissen. „Ein Soldat kann seine Uniform wechseln, nicht wahr?“
    „Ohh.“ Mit großen Augen lehnte sie sich langsam zurück und senkte den Blick. Eine ganze Weile lang sagte er nichts, während sie versuchte, all das zu verarbeiten. Dann sah sie ihn an. „Kön- nen Sie deswegen nicht Schwierigkeiten bekommen?“
    „Nicht, wenn es niemand herausfindet.“ Er lächelte unschul- dig, nahm eine Traube von dem silbernen Tablett und schob sie sich in den Mund.
    „Ich verstehe. All diese Produkte nach England zu bringen, ist also in gewisser Weise nur eine Täuschung, ja?“
    „Genug. Sprechen wir nicht mehr darüber.“
    „Aber warum nicht? Ich habe es bereits herausgefunden, Jack. Ich bin dort gewesen!“ Kopfschüttelnd suchte sie seinen Blick. „Wie sind Sie in all das hineingezogen worden?“
    Er zögerte einen Moment. Ach, verdammt. Was spielte es für eine Rolle, wenn er ihr davon erzählte? Es war leicht, dafür zu sorgen, dass kein junges Mädchen ihm in die Quere kam.
    „Erinnern Sie sich an das Erdbeben, das vor ein paar Jahren

Caracas verwüstet hat?“ Er beugte sich nieder und stützte die Ellenbogen auf die Lehne des Stuhls, der ihr gegenüber stand.
    Sie nickte. „Das war gleich nach Bolivars letztem Versuch, sein Land zu befreien.“
    „Genau. Nach einer Reihe von Siegen hatten die Rebellen die Spanier gerade aus vielen Teilen Venezuelas vertrieben. Als das Beben kam, befanden sie sich in Caracas, um die neue Regierung einzusetzen. Ich sage es nicht gern, aber sie haben mehr Pech als ich“, fügte er hinzu.
    Sie lächelte nachdenklich. „Hat die katholische Kirche das Erdbeben nicht als einen Wink Gottes gedeutet?“
    „Ja, und die Revolution verdammt. Die Kirche der Royalisten. Die

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