Gala der Herzen
Nacht nicht die geringste Chance gehabt, ihrem Schicksal zu entgehen.
Letzte Nacht! Gestern Abend … die Party! James’ Strafpredigt und Forderung eines weiteren, noch größeren, prächtigeren Events!
Lissa schnitt eine Grimasse und kniff die Augen noch fester zu. Dann hörte sie neben sich ein leises Lachen. Als sie die Lider daraufhin hob, begegnete sie James’ amüsiertem Blick. Auf einen Ellenbogen gestützt, lag er da und beobachtete sie offenbar schon eine ganze Weile. Mit dem vom Schlaf zerzausten Haar und den dunklen Bartschatten wirkte er unglaublich sexy.
„Reuegedanken?“
„Nein.“ Jedenfalls nicht, weil sie mit ihm geschlafen hatte. Das würde sie niemals bereuen. Unwillkommene Einsichten, die ihr die Liebesstunden mit ihm beschert hatten? Vielleicht.
„Natürlich …“ James schöner Mund verzog sich zu dem zynischen Lächeln, das sie inzwischen zu hassen gelernt hatte. „Du bist niemand, der zur Reue neigt.“
Hielt er sie immer noch für oberflächlich und gefühlskalt? Instinktiv rutschte Lissa tiefer unter die Bettdecke. Nun, immer noch besser, als zu ahnen, wie sehr sie ihr intimes Zusammensein aufgewühlt und verunsichert hatte. Oder, was für einen Gefühlssturm es in ihrem Innern entfacht hatte.
„Und wie steht es mit dir?“ „Wie könnte ich etwas bereuen, das unbedingt nach mehr verlangt?“, antwortete er mit einer Gegenfrage.
Damit stand ihr Programm für die nächsten Stunden fest …
Es war fast Mittag, als Lissa aus der Dusche kam und feststellen musste, dass James eigenmächtig ihr Gepäck von ihrem Hotelzimmer in seine Penthouse-Suite hatte schaffen lassen.
Doch noch ehe sie ihn deswegen zur Rede stellen konnte, servierten ihr diensteifrige Zimmerkellner ein köstliches Frühstück, zusammen mit der Nachricht, dass Mr. Black sich zu ihr gesellen würde, sobald er von einer wichtigen Besprechung mit dem Hotelmanager zurück sei.
Und als es dann so weit war, tat James ihren halbherzigen Einwand mit einer lässigen Handbewegung und der Bemerkung ab, dass es so einfacher für sie beide sei, da sie bis zum nächsten Wochenende wahrscheinlich Tag und Nacht würden durcharbeiten müssen.
„Das wird sich nämlich kaum vermeiden lassen“, brummte er, angesichts ihres skeptischen Blickes. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
Lissa versuchte vergeblich, nicht allzu oft darüber nachzudenken, wie viel gemeinsame Zeit ihnen noch blieb. War es nur eine Nacht? Oder diese Woche? Oder bis er ihrer müde war?
Stumm zog sie sich zurück und verstaute ihre Sachen im zweiten Schlafzimmer. Selbst, wenn sie jede der nächsten Nächte in seinem Bett und seinen Armen verbringen würde – was sie sich mehr als alles andere wünschte –, wollte sie sich so wenigstens einen Rest Unabhängigkeit bewahren.
Da James, als sie zurückkam, offensichtlich in wichtige Arbeit vertieft an seinem Schreibtisch saß, machte Lissa es sich mit ihrem Laptop auf der teilverglasten Dachterrasse bequem, die eine fantastische Aussicht über die Insel bot. Genüsslich kuschelte sie sich in einen der bequemen Outdoor-Sessel, fuhr den Computer hoch und legte ihr Handy in Reichweite auf ein Tischchen neben ihr.
Im Hintergrund hörte sie James telefonieren. Wahrscheinlich wieder mit einem der Bauleute. Wie schnell und anscheinend problemlos er von Liebeslust zu Geschäftsfrust wechseln kann, dachte Lissa und musste über ihr eigenes Wortspiel lächeln. Das wollte sie unbedingt auch lernen!
Aber zuallererst würde sie sich um die verflixte Presse kümmern. Nicht, dass sie es noch mal vergaß! Rasch tippte sie die Liste: Gesellschaftsmagazine, Tageszeitungen, Fernsehen. Lissa wollte alle. Dazu exklusive Fotos auf der Hotel-Website. James verlangte eine umfassende Berichterstattung, und er sollte sie bekommen.
Lissa plante, die Pressevertreter bereits am Morgen des Events einzuladen, oder sogar am Abend davor. Sie musste nur sicherstellen, dass man ihnen Zimmer zuwies, die alle auf dem gleichen Flur lagen – weit weg von den anderen Gästen. Die würden sie erst auf dem roten Teppich, kurz vor der Party, zu Gesicht bekommen. Während des Tages hatte sie eine vom Hotelmanager persönlich geführte Tour durch das neue Luxushotel eingeplant.
Nachdem der grobe Plan stand, stellte Lissa eine Art Ablaufplan mit den wichtigsten Informationen und Details zusammen, den jeder der Presseleute erhalten sollte. Eine Stunde später war sie so weit, die ersten Telefonate zu tätigen.
„Aber ich habe gehört, die
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