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GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition)

Titel: GALAN - Die Seelenwanderin (GALAN-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanna Lombardo
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die Männer nicht in den Tod, wenn du dir nicht sicher bist", hüstelte er.
    Ich verstand ihn, aber ich konnte ihm nichts sagen. Der Kristall pulsierte auf meiner Haut und ich wusste, dass es klappen würde. „Bitte Gerrit, du musst mir vertrauen. Meine Brüder und Calena sind auch hier. Glaubst du, ich würde ihr Leben aufs Spiel setzen? Ich weiß, was ich tue. Ich kann dir nicht mehr sagen, außer, dass du mir vertrauen musst."
    Skeptisch schaute er mich an.
    Ich konnte sehen, wie er innerlich mit sich rang.
    „Mir bleibt wohl nichts anderes übrig", murmelte er.
    „Dann lass uns aufbrechen", bat ich ihn.
    Wir gingen zu den anderen und forderten sie auf, alles einzupacken und auf die Pferde zu steigen. Nach wenigen Minuten waren wir fertig für den Aufbruch.
    „Wir reiten weiter und werden später zu Fuß gehen. Isma hat ab jetzt das Sagen", verkündete er unserer Truppe. Einige Krieger stöhnten bei diesen Worten missmutig auf.
    Allen voran beschwerte sich Jazem skeptisch: „Meine kleine Schwester soll anführen?"
    „Ja, sie hat das Kommando, und auch wenn sie eine Frau ist und deine jüngere Schwester, erwarte ich, dass du ihren Befehlen folgst."
    Ich musste beinahe lachen, das war definitiv zu viel für meine Brüder, das wusste ich.
    „Gerrit, sie ist doch noch ein Kind", erwiderte Brasne wütend mit ablehnendem Gesichtsausdruck.
    Meine Muskeln spannten sich an. „Wer ist hier ein Kind? Ich bin hier mit euch und werde kämpfen, so wie ihr. Also höre auf, mich als kleines Kind zu sehen. Wann lernst du endlich, es zu akzeptieren?", schrie ich ihn an, obwohl ich gar nicht wollte, dass es so schroff rüberkam.
    „Beruhige dich Isma. Wir haben Angst um dich, und deswegen hat Brasne das gesagt", beschwichtigte Aaron ruhig.
    Ich wusste, was er mir sagen wollte, und trotzdem ahnte ich, dass sie an mir zweifelten. „Ihr müsst euch um mich keine Sorgen machen. Ich habe gelernt auf mich selber aufzupassen. Der Krieg hat mich schneller erwachsen werden lassen, als ich es für möglich gehalten habe. Ich kenne mein Schicksal und auch eures. Wir werden Netan bezwingen und ich weiß, wie wir das schaffen können. Also hört auf, mich wie ein kleines Mädchen zu behandeln und werdet erwachsen, denn ich bin es längst."
    Das hatte gesessen.
    Sie schauten mit offenen Mündern auf mich, bis Gerrit anfing lauthals zu lachen. Die anderen Männer stimmten mit ein.
    Ich richtete mich auf, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    „Ihr habt es gehört. Sie hat die Hosen an, also folgt ihr", kommentierte Master Dranal immer noch lachend.
    Langsam lösten sich meine Brüder aus der Erstarrung.
    „Wunderbar, ihr habt es gehört. Unsere kleine Schwester, das wirst du auch immer bleiben, hat das Sagen. Auf geht's", dirigierte Brasne, während er an mir vorbeiritt. Dabei gab er mir einen leichten Klaps auf mein Hinterteil, welches ich ihm provokativ entgegen gestreckt hatte. Er lachte, und jetzt waren wir munter genug für das ultimative Abenteuer.
    Nach zwei Stunden Ritt durch die eisigkalte Nacht machten wir Halt, um die Pferde zurückzulassen. Von da an marschierten wir eiligen Schrittes zu Fuß weiter. Die Zeit drängte. Trotzdem wusste ich immer noch nicht, wie wir an den Capitanern vorbeikommen sollten.
    Syria würde irgendwo hinter einer geheimen Tür an der Westwand der Festung auf uns warten, und sie hatte keine Möglichkeit, lange dort zu verweilen, bevor sie jemand suchen würde. Doch wie kamen wir in die Stadt bis zur Festung?
    Nach dem langen Marsch erblickten wir in der Ferne die Stadt Grasan und Netans höher liegende, mächtige Festungsanlage, die in der Dunkelheit wie ein böses Monstrum herausragte. Das dunkle Gemäuer wirkte abschreckend, ja sogar furcht-einflößend. Davor zählten wir viele Lagerfeuer, die die Nacht erhellten und nichts Gutes erahnen ließen.
    Langsam und leise schlichen wir uns näher heran, bis es nicht mehr ging.
    „Was machen wir jetzt?", fragte Gerrit, der sich an meiner Seite befand.
    Wir standen geduckt hinter einem Hügel, der inmitten der öden Landschaft der einzige Schutz weit und breit war.
    „Gib mir einen Moment, du wirst es schon sehen", entgegne-te ich mit gedämpfter Stimme.
    Unsere Truppe kauerte eng zusammen hinter mir. Die Schleierwesen hatten behauptet, der Kristall würde auf mein Herz hören und auf meine Wünsche. Wie kamen wir unbemerkt an den Feinden vorbei? Ich hatte absolut keine Ahnung. Langsam ergriff mich Panik.
    Ich musste handeln - sofort.
    Tief ein- und

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