Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
französischer Flüche vor sich hinmurmelte.
    »Halt!« befahl Art, der sich wieder gefangen hatte. »Laß diesen Blödsinn! Ihm kann es nur recht sein, wenn wir unsere Munition verschwenden.«
    EIN hohles Lachen ertönte aus den Lautsprechern. »Wollen wir jetzt weitergehen, meine Herren?«
    Art hatte sich wieder ganz erholt und half Latour dabei, Stausmann hochzuziehen.
    »Die Strahlung«, sagte der Franzose. »Ich wußte nicht, daß sie in so kurzer Zeit so viel Schaden anrichten kann.«
    »So schnell sollte es eigentlich auch nicht gehen«, stimmte ihm Art zu. »Aber vielleicht hat die Silberplatte in seinem Schädel etwas damit zu tun. Ein Absorptionseffekt, der…«
    Zu ihrer Linken schob sich plötzlich eine Betontür auf.
    »Kontrollpunkt, meine Herren!« kündigte der Supreme Autokrat an.
    Eine zweite Tür sprang vor ihnen aus der Wand. Der neue Weg, der sich jetzt vor ihnen geöffnet hatte, war eigentlich kein neuer Korridor, sondern eher ein großer langer Raum, fünfzehn Meter breit und mindestens sechzig Meter lang. An seinem anderen Ende konnte man die Mündung eines andern Tunnels sehen. Der Boden des Raumes war mit Skeletten übersät.
    »Sacrebleu!« rief der Franzose. »Hier liegt bestimmt das halbe Personal aller zweiundneunzig Expeditionen.«
    Karneiev deutete auf Stausmann. »Wenn wir weitergehen, sage ich, lassen wir den da zurück.«
    Art starrte den Russen wortlos an.
    »Er nützt uns doch nichts«, erklärte Karneiev mit unbewegtem Gesicht, »er hält uns nur auf.« Arts Gesicht ähnelte einer Maske. »Er kommt mit – und wenn Latour und ich ihn tragen müssen, nicht wahr, Latour?«
    »C’est correct!«
    Karneiev fluchte vor sich hin. »Dann geht Karneiev allein!«
    »Du bleibst bei der Expedition!«
    Der Russe zuckte unbehaglich mit den Schultern. »Na gut, ich bleibe, aber…«
    »Sind Sie bereit, meine Herren?« unterbrach ihn die Stimme des Autokraten.
    Karneiev und Latour starrten abschätzend in den Raum mit den Skeletten.
    »Zuerst«, fuhr die Stimme fort, »lassen Sie mich diese Gelegenheit wahrnehmen, um Ihnen zu gratulieren, solange Sie mich noch alle hören können. Die Methode, die Sie benutzen, um in den Tempel einzudringen, ist wirklich neu. Ich hatte mich schon immer gefragt, wann endlich mal jemand an die Geschützrohre denken würde. 
    Bis jetzt wurde jeder Versuch mit Hilfe der Luftschächte unternommen – oder gelegentlich auch durch die Ladeluken, die benutzt wurden, bevor der Tempel Vorräte für viertausend Jahre angesammelt hatte und so autark wurde.«
    Die Stimme des Autokraten zeigte keine Spur eines Akzentes, wie Art erstmalig bemerkte. Hatte er vielleicht in den Jahrhunderten seiner Herrschaft über die Nationen der Welt jegliche Bindung an eine einzige aufgegeben – selbst die seiner französischen Muttersprache?
    »Also kommen Sie, meine Herren«, verspottete sie der Autokrat. »Wir wollen nicht meine kostbare Zeit verschwenden.
    Bald werden die Raketen eintreffen, die feststellen sollen, ob Ihre Mission von Erfolg gekrönt wurde. Ich muß mich dann um die Vergeltungsmaßnahmen kümmern.«
    »Wir bleiben hier, le diable!« schrie der Franzose herausfordernd.
    STAUSMANNS Gestalt straffte sich. Er riß sich von Art los und stürzte vorwärts.
    Es geschah ihm nichts.
    Plötzlich merkte Art, daß sein Armbandzähler wieder aufgeregt zu klicken begann.
    »Strahlung!« rief er aus.
    »Nur ein kleines Mittel, das Sie zur Vernunft bringen soll, meine Herren. Ich bin überzeugt, Sie werden sich doch noch zum Nähertreten entschließen können.«
    Karneiev und Latour rannten los, Art folgte ihnen zögernd. Ein kurzer Blick zur Decke zeigte ihm, daß sich weder Fernsehaugen, noch Lautsprecher oder Mikrophone in diesem Raum befanden.
    »Aber hier ist ja nichts drin?« rief der Franzose. Ihre Armbandzähler waren sofort wieder verstummt, nachdem sie den Gang verlassen hatten.
    »Psychologie, vielleicht«, meinte Karneiev nicht sehr überzeugt, »die Psychologie der Furcht.«
    »Wir wollen sehen, daß wir den nächsten Korridor erreichen, bevor er diese Tür auch noch schließt«, drängte Art die anderen.
    Laufen überholten sie Stausmann, der sich mühsam vorwärts schleppte.
    Sie ergriffen ihn bei den Armen und rissen ihn mit sich.
    Plötzlich war es Art, als leckte eine feurige Zunge über sein Handgelenk, wo er Uhr und Geigerzähler trug.
    Auch Karneiev brüllte heiser auf.
     

     
    Latour schrie vor Schmerz. Stausmann brach zusammen und blieb regungslos liegen. Hin

Weitere Kostenlose Bücher