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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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ich sage.« Die Stimme des Autokraten schien den Franzosen zu verspotten.  »Darf ich darauf hinweisen, daß in diesen Wänden selektive Induktionsspulen verborgen sind? Und darf ich darauf hinweisen, daß diese so abgestimmt sind, daß sie auch auf weichere Stoffe als Metall wirken?«
    »Du lügst!« schrie Latour. Er wandte sich zu Art. »Ist es möglich, daß er den ganzen Tempel mit Drähten durchzogen hat? Er blufft, nicht wahr?«
    Art blickte den Franzosen lange an. Dann sagte er: »Geh mit Karneiev!«
    Er trat einen langen Schritt vor und hatte den dunklen Korridor betreten. Die steinerne Tür hinter ihm begann sich zu schließen.
    Aber Latour sprang ihm in der letzten Sekunde nach. Unmittelbar darauf war die Tür zugefallen.
    »Du Narr«, sagte Art. »Jetzt wird er…«
    Und dann hörten sie Karneievs Schreie, die undeutlich durch das Mauerwerk hindurch zu ihnen drangen. Ein Brüllen, aus dem panische Angst und unerträglicher Schmerz klangen, dauerte fast eine ganze Minute an. Dann war es totenstill.
    »Ah«, flüsterte der Franzose mit heiserer Stimme. »Monsieur le diable wollte uns hereinlegen, n’est pas?« Seine Stimme wurde lauter. »Sagte er nicht, daß nur in diesem Korridor der sichere Tod auf uns warten würde? Und kaum hat sich die Tür geschlossen, da wird der andere Gang zur Todesfalle. Eh bien. Er wollte nur einen leben lassen und die anderen zwei töten.«
    »Sie haben es erraten, Franzose!« tönte die Stimme des Autokraten in der Finsternis. »Sie haben durch Ihr vorschnelles Handeln meine Pläne gestört. Aber das Endergebnis wird doch das gleiche sein.«
    Art fühlte nach der Schulter Latours und zog ihn näher heran. »Ohne Licht kann er uns mit seinen Fernsehern nicht verfolgen«, flüsterte er ihm ins Ohr. »Und wenn wir recht leise sind, nützen ihm auch die Mikrophone nichts.«
    »Dann gehen wir also weiter?« flüsterte der Franzose eifrig zurück.
    Art ging leise voraus. »Wenn nötig, auf Zehenspitzen.«
    »Aber – «, fragte der andere mit gesenkter Stimme, »kann er nicht überall einfach das Licht einschalten?«
    »In diesem Korridor sind anscheinend keine Scheinwerfer montiert. Ich habe jedenfalls nichts gesehen, als ich eintrat.«
    Art tappte suchend an der Wand entlang.
    »Und die Türen?« schlug der Franzose vor. »Ist es nicht möglich, daß wir eine erreichen, bevor er daran denkt, sie zu schließen? Dann können wir weitergehen, ohne daß er weiß, wo wir sind. Dann hätte er uns aus den Augen verloren, n’est pas?«
    DIE wenigen Minuten, die sie tastend den Korridor hinunterschlichen, kamen ihnen wie eine Ewigkeit vor. Sie hatten ihr Zeitgefühl völlig verloren, als sich plötzlich Latours Hand um Arts Schulter krampfte.
    »Die Türen – wir haben noch keine erreicht, mon capitaine?«
    Art überlegte, ob er es ihm sagen sollte, hielt es dann aber doch für besser, ihm die Wahrheit zu sagen.  »Wir sind schon an einer Menge vorbeigekommen, aber alle waren geschlossen.«
    Latour stöhnte auf. »Dann hat er die Vorbereitungen für uns schon getroffen. Es hat keinen Zweck, mon ami. Le diable treibt uns vor sich her – wie eine Herde Schafe.«
    »Latour!«
    »Dort vorn – ein Licht!«
    Sie blieben stehen. Ein schwacher Lichtschein, vielleicht dreißig Meter weiter vorn, zeigte ihnen das Ende des Korridors an. Aber die Quelle des Lichtes war nicht zu sehen.
    Der Franzose vergaß alle Vorsicht und fluchte laut. »Eine – wie sagt man – Sackgasse. Jetzt werden wir hier verhungern.«
    »Nein, Latour. Sieh doch – der Korridor macht eine Biegung nach rechts. Und von dort kommt auch das Licht.«
    Schweigend gingen sie weiter.
    An der Biegung angekommen, preßte sich Art an die Wand und schob sich zentimeterweise nach vorn. Vorsichtig spähte er um die Ecke. Er riß aber sofort seinen Kopf wieder zurück.
    »Latour!« Sein Flüstern war kaum hörbar. »Es ist der Autokrat! Direkt hinter der Biegung!«
    Der Franzose öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Arts Hand legte sich darüber.
    »Er steht im Korridor – keine zehn Meter weit weg – er wartet!«
    »Hat er dich gesehen?«
    »Nein!«
    »Sacrebleu! Was tut er?«
    »Nichts, er steht nur da.«
    »Eine Falle?«
    »Ich glaube nicht. Seine Hände waren leer. Keine Waffe zu sehen.«
    Art wagte noch einen Blick. Jornal Sakoran stand immer noch da, ohne sich zu bewegen. Seine Hände hingen locker herunter, und auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck der Ungeduld.
     »Le diable – ist er noch da?« Latour packte Arts

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