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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Stan war da oben. Und er würde so lange da oben bleiben, bis jemand kam und ihn herunterholte.
    Und hierfür gab es keine Möglichkeit.
    Die Kommission faßte das als Geständnis der Schuld und Unfähigkeit auf, aber General Finch ließ sich nicht einschüchtern. Ein bemanntes Schiff war aufgestiegen, weil kein Elektronengehirn, kein noch so komplizierter Automat, die Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten für eventuell erforderliche Entscheidungen und Handlungen enthalten konnte, mit dem die Natur den Menschen ausgestattet hatte. Das menschliche Gehirn war noch immer das beste Allzweckgehirn.
    Es stimmte – man hatte nur ein Schiff gebaut. Aber dafür gab es einen guten Grund, einen sehr nüchternen Grund: Geld.
    Es war ein Vorstoß in unerschlossene und sündhaft teure Gebiete. Das Unternehmen verschlang ungeheure Geldsummen, verlangte nach der besten Intelligenz des Landes und forderte die harte, entsagungsvolle Arbeit Tausender von Männern.
    An diesem Nachmittag wurde General Finch der Abgott der Nation. Er sagte in kühnen Worten:
    »Mit den beschränkten Mitteln, die Sie uns zur Verfügung gestellt haben, haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben gezeigt, daß Raumfahrt möglich ist und daß eine Raumstation nicht im Bereich der Phantasie liegt.
    Wenn hier von Unfähigkeit gesprochen wird, wenn hier jemand eine Schuld an diesem tragischen Unglück trifft, dann nur jene, denen das Vertrauen in den Mut und die Fähigkeiten ihrer Mitbürger fehlte, die sich von der Erde freikämpfen wollten zum größeren Ruhme der Nation. Senator, wem haben Sie damals Ihre Stimme gegeben?«
    Aber ich schreibe hier nicht die historische Geschichte jener Tage und Wochen. Ich werde auch in der Folge internationale Auswirkungen nur insoweit erwähnen, als sie zeigen, daß das Ereignis auf nationale Grenzen genauso wenig Rücksicht nahm wie Stans kreisendes Schiff.
    DIE Bahn, die das Schiff beschrieb, stand fast senkrecht zum Äquator. Das Schiff schwang nördlich bis Nome und südlich bis zum Antarktischen Kontinent. Für jeden der riesigen Kreise brauchte es zwei Stunden.
    Wäre das Schiff mit optischen Instrumenten ausgerüstet gewesen, hätte Stan innerhalb von vierundzwanzig Stunden praktisch jeden Fleck der Erde beobachten können. Er hätte den Standort von Flotten feststellen können, Flugzeugträger, Truppenmanöver und andere militärische Operationen.
    In der Generalversammlung der Vereinten Nationen protestierte der russische Vertreter gegen diese illegale Verletzung der nationalen Grenzen seines Landes. Dunkel deutete er an, daß sein Land entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen würde, falls diese Verletzungen fortdauern würden.
    Die Weltmeinung schäumte vor Unwillen und Entrüstung. Die UdSSR dementierte.
    Das war kein militärischer Beobachter. Das war ein Mann, der dem Tode ausgeliefert war, wenn ihn nicht bald Hilfe erreichte.
    Die ganze Welt erbot sich, zu helfen. Sogar die UdSSR gab bekannt, daß sie ein Rettungsschiff ausrüsten würde, da ihr Raketenprogramm ebenfalls fertig abgeschlossen sei. Und das amerikanische Volk antwortete spontan mit mehr als einer Milliarde Dollar. Eine weitere Milliarde kam vom Kongreß. Tausende von Männern und Frauen meldeten sich freiwillig.
    Das Rennen begann.
    Würde die Rettungsexpedition das Schiff rechtzeitig erreichen? Die Welt hoffte und betete.
    Und sie lauschte täglich der Stimme eines Mannes, den sie dem Tod abjagen wollte.
    Das Problem stellte sich folgendermaßen dar:
    Der Flug war nur für einige wenige Tage geplant gewesen. Bei sorgfältiger Rationierung würden Nahrung und Wasser mehr als einen Monat reichen, aber der Sauerstoff – trotzdem jegliche Sauerstoff verbrauchende Tätigkeit auf das Notwendigste beschränkt werden würde – konnte auf allerhöchstens dreißig Tage gestreckt werden.
    Ich erinnere mich gut, wie ich die gewissenhaft und gründlich in allen Einzelheiten durchkalkulierten Aufstellungen in den Zeitungen gelesen und sie nach einem möglichen Rechenfehler durchsucht hatte. Aber ich fand keinen.
    INNERHALB weniger Stunden war die abgeworfene erste Stufe der Rakete im Atlantischen Ozean treibend aufgefunden worden. Sie wurde nach Cocoa zurückgeschleppt. Fast eine Woche verging, bis die zweite Stufe gefunden und auf das Prüfgelände zurückgebracht werden konnte.
    Beide Teile waren praktisch unbeschädigt – ihr Sturz war durch riesige Bandfallschirme gebremst worden. Sie konnten gereinigt, repariert und wieder

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