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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Selbsthypnose vor, andere Yoga. Ein Mann sandte die detaillierte Skizze eines gigantischen Elektromagneten, der Stans Schiff zurück zur Erde ziehen sollte.
    General Finch hatte die einzige vernünftige Idee. Er skizzierte einen Plan, wie wir Stan wissen lassen konnten, daß wir ihn hörten. Seine Wahl fiel auf Kansas City. Er setzte die Zeit fest. »Mitternacht«, sagte er, »genau beim Glockenschlag. Keine Minute früher und keine Minute später. Um Mitternacht wird er genau über der Stadt sein.«
    Und um Mitternacht gingen in der Stadt die Lichter aus und wieder an und wieder aus und wieder an.
    Einige wenige bange Stunden vergingen, in denen wir uns zweifelnd fragten, ob der Mann da droben in seiner Höhle der Nacht es auch gesehen hätte. Dann kam die Stimme, die uns jetzt so vertraut war, als ob sie uns schon seit einer Ewigkeit begleitet hätte – im Wachen und im Träumen.
    Die Stimme war heiser vor Erregung:
    »Danke… Danke, daß ihr mich gehört habt. Danke, Kansas City. Ich habe euch gesehen. Ich bin nicht allein. Jetzt weiß ich es. Ich werde es nie vergessen. Danke.«
    Und dann wieder das lange Schweigen, während das Schiff hinter den Horizont fiel. Wie oft haben wir es im Geist auf seiner Bahn begleitet. Wir fragten uns, ob es wohl jemals zur Ruhe kommen würde.
    Oder würde es wie der Mond für ewig ein ruheloser Trabant unserer Erde bleiben?
    Wir verrichteten unsere tägliche Arbeit wie Automaten, während wir zusahen, wie die dritte Stufe des neuen Schiffes allmählich Form annahm. Wir lieferten uns ein Wettrennen mit dem Tode, der versuchte, ein Schiff einzuholen, das mit 15800 Meilen in der Stunde dahinraste.
    WIR sahen, wie das Schiff wuchs. Auf unseren Fernsehschirmen sahen wir der Konstruktion des zellenförmigen Treibstofftanks zu, dem Einbau der Motoren und der Montage des phantastischen Gewirrs der Pumpen, Schalter, Instrumente, Leitungen, Ventile und Röhren.
    Der Mannschaftsraum war jetzt geräumig genug, um fünf Personen statt einer aufzunehmen. Wir sahen, wie er Gestalt annahm – spartanisch schlicht inmitten einer großen Kompliziertheit, und uns war, als ob wir in wenigen Tagen selbst darin leben müßten.
    Wir sahen, wie die stählerne Beplankung sich schützend um das leichtverletzliche Innere der Rakete legte. Die Flügel wurden montiert. Nachdem das Schiff seine Aufgabe erfüllt hatte, würden sie es bei seinem Rückflug zur Erde zu einem riesigen Metallgleiter machen.
    Die Mannschaft wurde uns gezeigt. Wir lernten sie durch und durch kennen, während wir sie beim Training beobachteten – wie sie gegen die künstliche Schwerkraft der Zentrifuge kämpften, ihre Raumanzüge testeten, sich mit dem Schiff vertraut machten.
    Dafür lebten wir. Nur dafür lebten wir.
    Und wir lauschten der Stimme, die zu uns kam aus der Höhle der Nacht: »Einundzwanzig Tage. Drei Wochen.
    Es scheint eine Ewigkeit zu sein. Ich fühle mich ziemlich schlapp, aber in der Enge eines Sarges kann man sich nicht gut in Form erhalten. Die Nahrungskonzentrate, die ich zu mir nehme, sind in Ordnung. Allerdings nicht auf die Dauer. Ich weiß nicht, was ich für ein Stück selbstgebackenen Apfelkuchen geben würde.
    Die Schwerelosigkeit hat mir zuerst ziemlich zu schaffen gemacht. Ich hatte ein Gefühl, als ob ich auf einer Kugel sitzen würde, die sich gleichzeitig nach allen Richtungen dreht. Ein paarmal habe ich mein Frühstück nachträglich opfern müssen, bis ich gelernt hatte, während des Essens stur auf einen Punkt zu starren. Solange man sich nicht umsieht, ist alles in Ordnung.
    Da unten liegt der Michigan See. Mein Gott, ist der heute blau. Blendet die Augen. Und da ist auch Milwaukee. Da unten muß es heute heiß sein. Hier oben ist es auch ein bißchen schwül, aber das ist kein Wunder. Die Wasserabsorbierer sind bestimmt überladen.
    Die Luft riecht komisch, aber das ist ja nicht weiter erstaunlich. Ich rieche sicher genauso komisch – nach einundzwanzig Tagen ohne Bad. Wie gut würde das jetzt tun. So viele Dinge habe ich bisher als selbstverständlich hingenommen, und jetzt wünsche ich sie mir plötzlich mehr als – Nein, darüber will ich nicht sprechen. Ich fühle mich gut. Ich weiß, ihr strengt euch an, um mich herunterzuholen. Und wenn ihr dabei vielleicht keinen Erfolg haben werdet, so grämt euch nicht. Mein Leben ist nicht vergeudet. Ich habe getan, was ich schon immer tun wollte. Ich würde es wieder tun.
    Zu dumm allerdings, daß wir nur das Geld für ein einziges Schiff

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