Galaxis Science Fiction Bd. 01
Ihrer Kontrolle entzogen sein und automatisch erfolgen.«
»Aber wie…«
»Sie werden Ihre Instruktionen mit Hilfe von Tonbändern und Filmen erhalten.« Er starrte Art mit einem leeren Blick an. »Und jetzt, mein Sohn – ich bin ein müder, alter Mann…«
Der Tempel erzitterte unmerklich, und Art glaubte ein fernes Grollen zu hören.
»Das sind unsere Abwehrraketen«, sagte der Autokrat. »Sie müssen sofort Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, wenn Sie sich Disziplin und Respekt bewahren wollen. Die Kontrollen, die Sie dafür brauchen werden, befinden sich gleich hinter der Tür, das erste Brett rechts.«
BETÄUBT ging Art in die Zentrale zurück, stand vor dem Kontrollbrett. Ein Schirm darüber flackerte auf und zeigte das Wort: Abschußgebiet. Einen kurzen Augenblick erlosch der Schirm, dann erschien eine Landkarte Südamerikas. Der größte Teil der Landkarte – wurde undeutlich, und nur Argentinien blieb zu sehen.
VOR ihm befanden sich unzählige Kontrollknöpfe, von denen jeder den Namen einer andern Stadt trug. Er fand den, mit der Aufschrift Buenos Aires, justierte den Feineinsteller und verfolgte das Resultat seiner Manipulationen auf der Karte.
EIN kleines rotes Kreuz, das offensichtlich die Aufschlagstelle der Vergeltungsrakete bezeichnete, bewegte sich südwärts.
Als er sicher war, ein Gebiet gefunden zu haben, wo das Geschoß nicht viel Schaden anrichten konnte, drückte er den Knopf nieder.
Fast zur gleichen Zeit bellte die Pistole des Autokraten im Nebenzimmer.
Art blickte auf und sah eine Stelle an der Wand, wo eine Liste der einzelnen SATANs hing. Die letzte Eintragung lautete: Arnold Stolman, SATAN XIV, 2968 – 2996.
Er fühlte das schwache Vibrieren, als die Vergeltungsrakete abgefeuert wurde.
DANN nahm er einen dicken Bleistift, der neben dem Schaltbrett lag, und fügte hinzu: Art Grant, SATAN XV, 2996 –
DIE HÖHLE DER NACHT
JAMES E.SUNN
(Illustriert von HUNTER)
Ein besonders tragisches Unglück ist der Anteilnahme der ganzen Welt sicher bestimmt aber, wenn es eines ist wie dieses hier
DAS Wort stammte von einem Dichter, der sich unter der zynischen. Maske eines Reporters verbarg. Sein Bericht erschien am ersten Tage jener vier unvergeßlichen Wochen, in denen die ganze Welt den Atem verhielt, um wie gebannt einem winzigen Punkt am Himmel nachzustarren, und wurde von vielen Zeitungen nachgedruckt.
»Gegen acht, wenn die Sonne versunken ist und der Himmel sich dunkelt, dann schaut nach oben. Dort, wo vorher noch niemals ein Mensch war, ist jetzt euer Bruder.«
»Er liegt gefangen in der Höhle der Nacht.«
Eine gute Überschrift muß kurz, dramatisch und bildhaft sein.
Die Höhle der Nacht.
Der Ausdruck stimmte zwar nicht ganz, aber er erfüllte diese Bedingungen.
Denn wenn überhaupt jemand sich in einer Höhle befand, dann war es der Rest der Menschheit. Unter unsäglichen Mühen war es einem Mann gelungen, diese Höhle zu verlassen. Doch als er zurückkehren wollte, fand er den Zugang versperrt.
Das war am ersten Tage. Es folgten neunundzwanzig Tage qualvoller Ungewißheit und banger Zweifel.
Die Höhle der Nacht.
Ich wünschte, ich hätte dieses Wort geprägt.
Es war das Etikett, das Symbol, für alles, was sich nun ereignete. Es war das erste Wort, das einem in die Augen sprang, wenn man die Zeitung aufschlug. Es war das erste Wort, das jeder gebrauchte, wenn er darüber sprach. Es schloß alles ein – die ausweglose Tragik des Ereignisses, die Angst, die Zweifel, die Hoffnung.
MÖGLICH, daß der Fall Floyd Collins hier hineinspielte. Die Zeitungen durchsuchten ihre alten Archive nach jener alten fast vergessenen Tragödie und stellten Vergleiche an. Und dann fiel ihnen noch dieses kleine Mädchen ein – Kathrin Fiscal, ja, so hieß sie – die sich in dem alten verlassenen Kanalisationsrohr festgeklemmt hatte, und noch einige andere Geschichten dieser Art.
Ab und zu geschieht es – eine Reihe von Ereignissen, die in ihrem zufälligen Ablauf so dramatisch sind, daß die Menschen darüber ihren Haß und ihre Furcht, ihre Hemmungen und ihre Unzulänglichkeiten vergessen und plötzlich erkennen, daß sie im Grunde doch alle Brüder sind.
Die wesentlichen Voraussetzungen eines solchen Ereignisses sind folgende: Ein Mensch muß sich in außergewöhnlicher Gefahr befinden. Die Gefahr muß von Dauer sein. Es muß Beweise dafür geben, daß er noch am Leben ist. Rettungsversuche müssen unternommen werden. Und es muß in allen Zeitungen
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