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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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konnten jetzt den Kontrollraum wieder mit Luft und Wärme füllen.
    Mullen kroch über den verstümmelten Kloro nach oben und betrat den Kontrollraum. Er war leer.
    Er hatte kaum Zeit, sich von dieser erfreulichen Tatsache zu überzeugen, als er zu Boden stürzte. Der Übergang von Nullschwerkraft zurück zu einem Zustand der Schwere hatte ihn völlig überrascht. Außerdem herrschte hier im Raum Kloroschwerkraft, was bedeutete, daß sein Gewicht jetzt anderthalb mal so groß war wie normal. Wenigstens aber hafteten jetzt seine Magnetschuhe nicht mehr am Boden fest. Innerhalb des Schiffes bestanden Boden und Wände aus einer korküberzogenen Aluminiumlegierung.
    Forschend schaute er sich in dem Raume um. Der halslose Kloro lag wie ein Klumpen Fleisch am Boden, und nur noch, ein gelegentliches Zucken zeigte, daß dies einmal ein lebendiger Organismus gewesen war. Trotzdem, diese Kloros schienen ein zähes Leben zu besitzen. Er mußte sich zwingen, zu ihm zu treten, um die Innenschleuse der Dampfkammer zu schließen.
    Der Raum war in ein drückendes gelb grünes Licht getaucht. Daran war natürlich die Chloratmosphäre schuld.
    Mullen war erstaunt und verwundert. Die Kloros besaßen offensichtlich eine Möglichkeit, Materialien so zu behandeln, daß sie nicht der ätzenden Wirkung des Chlors zum Opfer fielen. Selbst die Übersichtskarte der Erde, die auf einen glänzenden Kunststoff gedruckt war, sah noch völlig frisch und unberührt aus. Er trat näher – angezogen durch das vertraute Bild der Kontinente.
    Aus seinen Augenwinkeln heraus erhaschte er eine Bewegung. So schnell es sein plumper Anzug ihm erlaubte, drehte er sich um. Unwillkürlich schrie er auf. Der Kloro, den er tot gewähnt hatte, erhob sich schwankend auf seine Füße.
    Sein Hals hing schlaff herunter, doch seine Arme tasteten herum, und die Fühler auf seiner Brust vibrierten wie unzählige Schlangenzungen.
    Er war natürlich blind. Sein Hals war zermalmt, und er war seiner Hauptsinnesorgane beraubt. Und sicher hatte ihm auch der Luftmangel übel mitgespielt. Aber das Gehirn in seiner Leibesmitte war noch unbeschädigt. Er lebte immer noch.
    Mullen wich ängstlich zurück. Er versuchte den Kloro zu umgehen, wobei er bemüht war, kein unnötiges Geräusch zu machen, obwohl er wußte, daß der Kloro jetzt sicher auch taub war. Der Kloro stieß auf eine Wand und begann, sich an ihr entlang zu tasten.
    Mullen schaute sich verzweifelt nach einer Waffe um, aber er fand nichts. Der Kloro hatte zwar seinen Strahler umhängen, aber er wagte nicht, ihm die Waffe zu entreißen. Warum nur hatte er sie ihm nicht sofort abgenommen. Narr!
    Plötzlich öffnete sich die Tür des Kontrollraums. Zitternd drehte sich Mullen um.
    Der zweite Kloro trat herein. Einen Augenblick stand er in der Tür. Seine Brustfühler standen steif und reglos nach vorn. Sein Halsstengel streckte sich, und seine glotzenden Augen blinzelten erst Mullen und dann seinen halbtoten Kameraden an.
    Und dann fuhr seine Hand mit einer schnellen Bewegung herunter zu seiner Hüfte.
    Mullen handelte, ohne sich dessen richtig bewußt zu werden. Er tat es rein instinktiv, aber genauso schnell. Er streckte dem Kloro den Schlauch des Sauerstoffzylinders entgegen und öffnete das Ventil. Er machte sich erst gar nicht die Mühe, den Druck zu regulieren. Er ließ den Sauerstoff einfach in einem dichten harten Strahl hervorzischen, so daß er unter dem Gegendruck bald nach hinten gefallen wäre.Er konnte den Sauerstoffstrahl gut sehen. Es war ein weißlicher Strahl, der auf die Brust des Kloro traf, dort zerspritzte und sich langsam mit dem grünlichen Gelb des Chlors vermischte.
    Der Kloro warf seine Hände nach oben. Der kleine Schnabel auf seinem Kopfknoten öffnete sich weit. Er schwankte und fiel zu Boden. Er zuckte noch einen Augenblick, dann blieb er reglos liegen. Mullen, trat näher und bestrich den Körper mit dem Sauerstoffstrahl, als würde er ein Feuer auslöschen. Dann hob er seinen gepanzerten Fuß und zermalmte den Hals des Kloros am Boden.
    Er wandte sich nach dem anderen Kloro um. Auch er lag jetzt wieder reglos ausgestreckt da.
    Der ganze Raum war jetzt von dem weißlichen Sauerstoff erfüllt. Es war genug, um ganze Legionen von Kloros zu töten.
    Mullen stieg über den toten Kloro hinweg und öffnete die Tür. Er verließ den Kontrollraum, ging den Korridor hinunter zu der Kabine der Gefangenen.
    Jetzt kam der Rückschlag. Plötzlich wimmerte er auf in blinder Furcht.
    STUART war zu Tode

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