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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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erschöpft, aber trotzdem hatte er ein gutes Gefühl. Trotz seiner falschen Hände saß er jetzt wieder hinter den Kontrollen eines Schiffes. Alles war gut. Zwei leichte Kreuzer der Erde waren unterwegs. Mehr als vierundzwanzig Stunden hatte er ununterbrochen und praktisch allein das Schiff geführt. Er hatte die Chlorerzeugungsanlage herausgerissen und die alte Luftversorgung wieder installiert. Dann hatte er die Position des Schiffes festgestellt, einen Kurs zu berechnen versucht und sorgfältig kaschierte Hilferufe ausgesandt.
    Als die Tür des Kontrollraumes aufging, war er darüber nicht besonders erfreut. Er war zu müde, um jetzt noch Lust auf Konversation zu haben. Dann drehte er sich um und sah, daß es der kleine Mullen war.
    Smart sagte: »Um Gottes Willen, machen Sie, daß Sie zurück ins Bett kommen, Mullen.«
    Mullen sagte: »Ich kann einfach nicht mehr schlafen, obwohl mir vor einigen Stunden das Bett noch die Erfüllung aller meiner Wünsche zu sein schien.«
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Na ja, ziemlich angeschlagen. Besonders die linke Seite tut noch weh.«
    Er verzog sein Gesicht und blickte sieh mit gesenkten Lidern unbehaglich im Räume um.
    »Suchen Sie die Kloros?« sagte Stuart. »Wir haben die armen Teufel über Bord geworfen.«
    Er schüttelte seinen Kopf. »Sie taten mir leid. In ihren Augen waren schließlich sie die Menschen und wir die Ungeheuer. Nicht, daß ich lieber gesehen hätte, sie hätten Sie umgebracht, verstehen Sie mich richtig.«
    »Ich verstehe schon.«
    Stuart warf Mullen einen schrägen Blick zu. Mullen schaute ihn gar nicht an. Er stand da und betrachtete sich die Karte der Erde. Stuart fuhr fort:
    »Ich muß mich bei Ihnen ganz besonders entschuldigen, Mullen. Ich habe wirklich nicht viel von Ihnen gehalten.«
    »Das war Ihr Vorrecht«, sagte Mullen in seiner trockenen leidenschaftslosen Stimme.
    »Nein, das war es nicht. Es steht niemandem zu, den anderen zu verachten. Es ist ein hart erworbenes Recht nach langer Erfahrung.«
    »Haben Sie darüber nachgedacht?«
    »Ja, den ganzen Tag. Ich kann es nicht richtig erklären. Diese Hände sind daran schuld.«
    Er hielt sie hoch und spreizte die Finger.
    »Es war hart für mich zu wissen, daß andere Leute richtige Hände besaßen. Ich haßte sie deswegen. Ich war bemüht, ihre Motive zu schmälern, ihre Dummheit bloßzustellen, auf ihre Schwächen mit Fingern zu zeigen. Ich mußte einfach alles tun, um mir selbst zu beweisen, daß sie es nicht wert waren, um ihre Hände beneidet zu werden.«
    Mullen krümmte sich unbehaglich. »Diese Erklärung ist wirklich nicht notwendig.«
    »Doch, das ist sie. Das ist sie.« Stuart suchte nach Worten, in die er seine quälenden Gedanken fassen konnte.
    »Jahrelang schon hatte ich die Hoffnung aufgegeben, in einem meiner Mitmenschen eine anständige Regung zu finden. Dann kletterten Sie in den B-Schacht.«
    »Vergessen Sie dabei nicht«, sagte Mullen, »daß ich mich dabei von sehr praktischen und selbstsüchtigen Beweggründen leiten ließ. Ich möchte nicht, daß Sie mich als Helden sehen.«
    »Ich habe auch nicht die Absicht. Ich weiß, daß Sie nichts ohne einen guten Grund tun würden. Ich spreche nur davon, was Ihre Tat auf den Rest von uns für eine Wirkung hatte. Sie verwandelte eine Gruppe von Angebern, Narren und Feiglingen in anständige Männer, und nicht etwa durch Zauberei. Sie waren schon immer anständige Burschen gewesen. Es war nur, daß sie etwas brauchten, an dem sie sich aufrichten konnten, und das haben Sie ihnen gegeben. Und ich – ich gehöre auch dazu. Auch ich fühle mich durch Ihre Tat verpflichtet. Für den Rest meines Lebens vermutlich.«
    Mullen wandte sich verlegen ab. Seine Hände fuhren glättendüber einen Ärmel, der keine einzige Falte aufwies. Er zeigte mit einem Finger auf die Karte der Erde.
    »Ich wurde in Richmond, Virginia, geboren. Da ist es. Da werde ich zuerst hingehen. Wo sind Sie geboren?«
    »Toronto«, sagte Stuart.
    »Ah, hier ist es. Nicht weit auseinander auf der Karte, nicht wahr?
    Stuart sagte: »Würden Sie mir etwas verraten?«
    »Wenn ich kann.«
    »Warum haben Sie es getan?«
    Mullens pedantischer Mund stülpte sich vor. In seiner trockenen Stimme sagte er: »Würde mein sicherlich prosaischer Grund nicht der inspirierenden Wirkung meiner Tat schaden?«
    »Nennen Sie es intellektuelle Neugier. Jeder von uns hatte ein sichtbares Motiv. Porter war der Gedanke furchtbar, interniert zu werden. Leblanc wollte zurück zu seinem

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