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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Offiziere, die Ziv – eh, die Wissenschaftler, eine Gruppe unserer Männer. Ich werde sie anführen. Sie, Leutnant, werden die Flagge tragen und die anderen für die Zeremonie notwendigen Dinge.«
    Auch Berkeley beobachtete den Schirm. Er fragte sich, wie sehr die Hitze wohl den Kanälen geschadet hatte. Er fragte sich, warum man es für nötig gehalten hatte, ausgerechnet mitten auf den Knotenpunkt zu landen. Warum mußte der Mensch rein instinktiv immer den größtmöglichen Schaden anrichten?
    Er zuckte die Achseln. Jeder Platz konnte der falsche gewesen sein.
    WEITER entlang den Kanälen, dort, wohin die Hitze nicht gereicht hatte, begann die Marsrasse, aus ihren schützenden Höhlen herauszukommen. Sie hatten den Meteor fallen gesehen, und es war Teil ihrer Erfahrung, bei einer solchen Drohung ihre Höhlen aufzusuchen.
    Flammende Meteore hatte es auch früher schon gegeben, aber noch niemals war einer direkt auf eine Kreuzung gefallen. Ihre Nerven spürten den zerschmolzenen Sand, die geborstenen Lehmwände, das Wasser, das dampfend durch die zerstörten Wände nutzlos verrann.
    Der Drang kam über sie – über alle in diesem Gebiet –, diesen Meteor zu entfernen, die Kanäle auszubessern, sobald die Hitze des Bodens es erlaubte. Sie begannen sich zu versammeln, den Meteor zu umkreisen. Der innere Zwang, ihn zu erreichen, bevor zuviel Wasser verloren ging, trieb sie auf den heißen Grund.
    Die ungewohnte Hitze ließ sie zögern. Unentschlossen wanderten sie in immer größerer Zahl um den Meteor herum.
    DA Captain Griswold ihm nicht ausdrücklich gesagt hatte, den Kontrollraum während des Landemanövers zu verlassen, stand Berkeley immer noch da und beobachtete den Schirm. Als er die ersten der Marsrasse aus ihren Höhlen auftauchen sah, rief er aufgeregt aus:
    »Da sind sie, da sind sie, Captain!«
    Griswold kam und stellte sich neben ihn. Seine Augen wurden groß.
    »Entsetzlich«, murmelte er voller Abscheu. Einen Augenblick war seine Kehle wie zugeschnürt, und er brachte nichts weiter hervor. Aber die Geschichte verlangte ihr Recht. »Ich nehme an, mit der Zeit werden wir uns an ihr Aussehen gewöhnen können«, gestand er zu.
    »Sie sind die Erbauer, Captain. Wundervoll!« frohlockte Berkeley. »Diese schaufelförmigen Vorderglieder – sie sind die Erbauer.«
    »Vielleicht«, gab ihm Griswold recht. »Aber in der Art eines Maulwurfs oder eines Erdhörnchens. Trotzdem, wenn sie intelligent genug sind, um für Arbeiten in Bergwerken abgerichtet zu werden – aber was sage ich, fraglos können Sie diese Dinger nicht als intelligent bezeichnen, Mr. Berkeley?«
    »Wie sollen wir das wissen. Captain?«
    Aber der Captain hielt vergebens Ausschau nach Gebäuden, Fabrikrauch und Autostraßen.
    »Leutnant Atkinson!« rief er dann.
    »Ja, Sir.«
    »Lassen Sie sofort einen Befehl im Schiff herumgehen. Die Marsdinger dürfen nicht belästigt werden.«
    Er warf Berkeley bei diesen Worten einen schnellen Blick zu. Dann fuhr er fort:
    »Verdoppeln Sie das Landekommando und sorgen Sie dafür, daß die Leute voll bewaffnet sind.«
    Dann wieder zu Berkeley: »Ein guter Führer sorgt für alle Zufälligkeiten vor. Aber es wird zu keinem wahllosen Morden kommen, dessen dürfen Sie versichert sein. Auch ich bin bestrebt, daß der Mensch –«
    »Danke, Captain«, antwortete Berkeley. »Und das Aufpflanzen der Flagge, die Besitzergreifung?«
    »Aber, Mr. Berkeley, was sollen wir tun, jetzt, wo wir ein paar Lebewesen gesehen haben? Wieder gehen? Und einen ganzen Planeten voll Eisenerz im Stiche lassen?«
    Er erwärmte sich an seinem Thema. Sein Kopf richtete sich hoch auf, seine Brust wölbte sich vor.
    »Nehmen wir an, diese Dinger sind wirklich intelligent, haben Gefühle irgendwelcher Art. Wir werden ihnen helfen. Wir werden ihnen Reservate zuteilen, wo sie in Frieden leben können. Offenbar hausen sie in Höhlen, denn ich kann keine Bauwerke sehen. Ihre ganze Nahrung muß aus diesen armseligen Pflanzen bestehen. Was für ein erbärmliches Leben sie jetzt führen müssen.
    Wir werden das ändern. Wir werden sie mit Nahrung versorgen, damit sie ihre leeren Mägen füllen können – wenn sie überhaupt Mägen haben. Wir werden ihre widerliche Blöße mit Kleidern bedecken. Und wenn sie genügend Verstand haben, um lernen zu können, werden wir ihnen das befriedigende Gefühl einer Arbeit in unseren Bergwerken und Fabriken geben. Wir würden keine Menschen sein, wenn wir die Augen vor unserer Pflicht verschließen

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