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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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ekstatische Freude über meine Einwilligung aus und stolperte unter wiederholtem Katzbuckeln aus meinem Büro, wobei er mir mit seinem Exemplar des Vertrages zuwedelte. Ich hatte ihm versichert, daß unser Direktorenkollegium binnen einer Woche zusammentreten und meine Unterschrift ratifizieren würde.
    Ich schaute mir den haarlosen Riesen an. Als Direktor der Abteilung für Haushaltsgeräte für Weltweite Maschinen hatte ich also gerade ein interessantes Geschäft abgeschlossen. Der erste interstellare Handelsvertrag in der ganzen Geschichte der Menschheit.
    Aber aus irgendeinem unbestimmten Grunde bekam ich das Gefühl nicht los, daß ich vielleicht dabei doch nicht so gut abgeschnitten hatte.
    IM Limoukopter mußte ich für den Soth den doppelten Fahrpreis zahlen. Mein eigenes Boot stand auf einem Privatflugplatz am Rande der Stadt. Als wir Detroit hinter uns zurückließen, sah ich, wie er herunter auf die Stadt starrte, aber er tat es mit dem gleichgültigen Gesicht eines alten erfahrenen Reisenden.
    Jack, mein Pilot, hatte sich meinen Passagier mit teils mürrischer, teils argwöhnischer Miene betrachtet. Jetzt machte er viel Wesens um das richtige Trimmen des Schiffes. Das Boot schien durch den ungewohnten Ballast auch wirklich etwas hinterlastig zu sein. Es war ein viersitziger Arrow, auf Geschwindigkeit gebaut, und der Soth war gezwungen, seinen massigen Körper mühsam auf die beiden Hintersitze zu verteilen. Aber während der halbstündigen Fahrt zu meinem Landsitz an meinem kanadischen Lieblingssee kam kein Wort der Klage über seine Lippen.
    Während die sechshundert Kilometer der Strecke sich unter uns abrollten, fragte ich mich voller Zweifel, wie wohl Vicki auf den Soth reagieren würde. Ich hätte sie vorher anrufen sollen, aber wie hätte ich jemand einen Soth beschreiben sollen, für den die Aufregungen des Lebens sich in dem Beobachten der Vögel und der Pflege der Geranien erschöpfen und einem gelegentlichen Spaziergang bis zum Ende unserer Anlegebrükke?
    Nun, es war Freitag, und ich hatte das ganze Wochenende vor mir, um den Soth mit der Routine unseres Haushalts vertraut machen zu können. Ich hatte meinen Freund Dr. Frederik Hilliard angerufen – einen ehemaligen Industriepsychologen – und ihn gebeten, heute abend bei uns vorbeizuschauen, wenn ereine interessante Überraschung erleben möchte. Fred war unser nächster Nachbar und mein häufigster Schachpartner. Er lebte das zurückgezogene Leben eines überzeugten Junggesellen in einem komfortabel ausgestatteten Häuschen am anderen Ufer unseres Sees.
    Als wir zur Wasserlandung ansetzten, sah ich schon Freds Boot an unserem Pier liegen. Dann konnte ich Fred, Vicki und Plumpsie, unseren irischen Setter, erkennen, die auf mich warteten. Ich hoffte, daß Freds Gegenwart auf Vickis leicht empfindliche Nerven etwas beruhigend wirken würde.
    Wir trieben langsam an die Landungsbrücke heran, und ich wandte mich nach dem Soth um und befahl ihm, meinem Piloten beim Ausladen der Vorräte behilflich zu sein. Das erfreute Jack, dessen Piloten-und-Chauffeur-Gewerkschaft mich häufig in kleinen höflichen Rundschreiben daran erinnerte, daß ihre Mitglieder nicht verpflichtet seien, andere Dienstleistungen als rein technischer Natur für ihre Arbeitgeber zu verrichten.
    Dann stieg ich aus und begrüßte Vicki und Fred so gleichgültig, als wäre heute ein Tag wie jeder andere. Vicki gab mir einen Kuß auf den Mund, was sie immer tut, wenn sie aufgeregt ist. Sie kuschelte sich an mich und verlor dabei etwas von der nervösen Spannung, die sich bei ihr täglich von neuem auflud.
    Wie man in einem Heim des einundzwanzigsten Jahrhunderts und dazu noch in der Stille und Abgeschiedenheit der kanadischen Wildnis unter schwachen Nerven leiden kann, habe ich nie begreifen können. Aber Vickis übernormal entwickelte Einbildungskraft brachte es jedenfalls jeden Tag von neuem fertig, die Anordnungen unseres Arztes, der ihr Ruhe und Frieden verschrieben hatte, zu vereiteln.
    »Ich bin froh, daß du wieder zu Hause bist, Liebster«, sagte sie. »Als Fred so früh herüber kam, wußte ich, daß du irgendeine Überraschung vorbereitet hast, und die Neugierde hat mich ganz krank gemacht.«
    Gerade in diesem Augenblick trat der Soth aus dem Schiff. Er hielt unseren ganzen Wochenvorrat an Lebensmitteln und anderen Kleinigkeiten in seinen starken Armen.
    »Oh mein Gott, ein Gast!« rief Vicki aus. Tränen traten in ihre vorwurfsvollen Augen, und ihre kleine schlanke

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