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Galaxis Science Fiction Bd. 08

Galaxis Science Fiction Bd. 08

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Unsere eigene kleine Fabrik würde sie produzieren und auch verschicken. Sie würden uns nur die Käufer vermitteln.«
    Ich studierte das großartige Stück lebendig gewordener Bildhauerkunst. Ich war wie betäubt von den Möglichkeiten, die sich vor meinem geistigen Auge eröffneten.
    »Sie sagen, ein Soth ist stark. Wie stark?«
    Das riesige Geschöpf überraschte mich, indem es die Frage von sich aus beantwortete. Mit einer fließenden Bewegung aus der Hüfte heraus beugte sich der Soth nach vorn, packte meinen massiven Stahlschreibtisch an einer überstehenden Kante und hob ihn ein paar Zentimeter vom Fußhoden hoch – mit den Fingern einer einzigen Hand! Als er ihn wieder abgesetzt hatte, ging ich hin und versuchte mich ebenfalls an einer der Kanten. Ich faßte mit beiden Händen an, aber so sehr ich meinen Rükken auch spannte, ich konnte gerade nur eine Seite des schweren Dings leicht anheben. Es hatte bestimmt ein Gewicht von vier Zentnern.
    OLLIE Johnson enthielt sich bescheiden eines jeglichen Kommentars.
    Er sagte: »Die Herren auf der Handelskammer waren sehr hilfsbereit. Sie haben uns Ihre Art des Handelsverkehrs erklärt und uns auch mit den Preisen für die Rohmaterialien geholfen. Sie waren es, die uns Ihre geschätzte Firma als geeigneten Großverteiler empfohlen haben.«
    »Haben Sie schon mal grob überschlagen, für welchen Preis Sie einen der Soth abgeben können?«
    »Wir denken, daß wir einen bescheidenen Gewinn erzielen, wenn wir sie Ihnen für ungefähr 1200 Dollar überlassen«, sagte er. »Vielleicht gelingt es uns, unsere Kosten noch um ein weniges zu senken, falls Sie eine genügend große Nachfrage feststellen können.«
    Ich hatte den zehn- bis zwanzigfachen Betrag erwartet. Ich fürchte, ich wurde ein wenig übereifrig und zeigte das auch. »Ich – hm – wollen wir nicht versuchen, ob wir nicht gleich jetzt einen kleinen Vertrag ausarbeiten können? Das würde Ihnen einen zweiten Besuch am Nachmittag ersparen.«
    »Ich hoffe, Sie verzeihen uns unsere Eigenmächtigkeit«, sagte der Ollie und fummelte dabei verlegen in den Taschen seines Anzugs herum. »Ich habe bereits ein solches Dokument von einem öffentlichen Notar vorbereiten lassen. Ein sehr freundlicher, hilfsbereiter Herr.«
    Der Vertrag war einfach und kurz. Er gestattete uns, die Soth zu einem Wiederverkaufspreis von 2000 Dollar zu vertreiben, was uns also einen Bruttogewinn pro Soth von 800 Dollar geben würde. Johnson versicherte mir, daß Unterhalt und Reparaturen der Roboter äußerst geringfügiger Natur wären und daß wir gerne jedem Soth eine großzügige Garantie beigeben könnten, für die im Bedarfsfalle die Ollies einstehen würden. Dann unterwies er mich noch kurz in dem Gebrauch und der Pflege eines sirianischen Soth und überraschte mich dann mit folgenden Worten:
    »Würden Sie mir die Anmaßung verzeihen, wenn ich Sie um einen großen Gefallen bitte? Würden Sie unserer kleinen Kolonie die außerordentliche Ehre erweisen, diesen Soth hier als Ihren persönlichen Diener anzunehmen, Mr. Collins. Ein kleines Geschenk für Ihr so weitherziges Verständnis.«
    »Diener?«
    ER nickte ein paarmal mit seinem Kopf. »Ja, mein Herr. Wir haben ihn in den Rudimenten der Pflichten eines Haushalts unterwiesen und in den Sitten und Gebräuchen Ihrer Kultur. Er lernt sehr schnell und vergißt niemals irgendwelche Instruktionen. Ihre verehrte Frau Gemahlin würde einen Soth sicherlich als Hilfe sehr begrüßen.«
    So ein großartiges Geschöpf wie das und Hausarbeit! Ich wunderte mich über die Hohlköpfigkeit der Ollies.
    »Und wiederum muß ich Ihre Nachsicht erflehen, mein Herr. Ich vergaß, einen Vorschlag des Arbeitsministers zu erwähnen, daß die Soth nur zur Verwendung innerhalb eines Haushalts verkauft werden dürften. Es war ebenfalls die einstimmige Meinung des ganzen Kabinetts, daß wohl die Volkswirtschaft keiner Nation dem Problem der Arbeitslosigkeit gewachsen sein würde, sollten die Soth alle die Arbeiten übernehmen, für die sie geeignet wären.«
    Mein Traum eines Weltreiches brach zusammen. Der kleine grüne Bursche sprach zweifellos die Wahrheit. Die Gewerkschaften würden jeden Betrieb und jede Fabrik auf der ganzen Welt bis aufs Blut bekämpfen, die wagen würden, einen Soth einzustellen.
    »Ja, Mr. Johnson«, seufzte ich. »Ich werde gern Ihren Soth ausprobieren. Wir haben ein hübsches Häuschen draußen auf dem Lande, wo seine Hilfe sehr gelegen kommt.«
    Der Ollie drückte pflichtbewußt seine

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