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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Unterkiefer klappte herunter. »Sie… was… wie haben Sie mich eben genannt?«
    »Mr. Weldon«, wiederholte er und schaute mich immer noch mit diesem gewinnenden Lächeln an. »Mark Weldon, nicht wahr? Aus dem zwanzigsten Jahrhundert?«
    Ich versuchte zu antworten, aber meine Kehle war wie zugeschnürt – schlimmer als bei irgendeiner Premiere, die ich mitgemacht hatte. Ich nickte, begriff aber immer noch nicht, was eigentlich vor sich ging.
    »Bitte, ängstigen Sie sich nicht«, sagte er sanft. »Sie befinden sich in absolut keiner Gefahr. Wir bieten Ihnen unsere Gastfreundschaft an.
    Unsere Zeit, so könnte man sagen, ist Ihre Zeit.«
    »Sie wissen, wer ich bin?« brachte ich endlich hervor. »Ich habe also völlig überflüssigerweise Verstecken gespielt?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Jedermann in dieser Stadt war angewiesen, Ihnen zu helfen, aber Sie waren so überängstlich, daß wir befürchteten, Ihnen einen zu großen Schrecken einzujagen, wenn wir Sie offen ansprechen würden. Und jedesmal, wenn jemand es versuchte, verschwanden Sie irgendwohin. Wir sind Ihnen nicht gefolgt, um Sie nicht noch mehr zu ängstigen. Es blieb uns nichts weiter übrig, als zu warten, bis Sie von selbst kommen würden.«
    Meine Gedanken rasten wie irr im Kreis herum, teils, weil ich schwindlig war vor Hunger, aber hauptsächlich, weil seine Worte mich völlig außer Fassung gebracht hatten.
    Sie wußten, wer ich war. Sie hatten mich erwartet. Vermutlich kannten sie sogar meine Absichten.
    Und sie wollten mir helfen!
    »Wir wollen jetzt unsere Zeit nicht mit Erklärungen vergeuden, obwohl ich gerne sehen möchte, wie Ihr Gesicht den Ausdruck der Bestürzung und der Furcht verliert. Aber vorerst müssen Sie etwas essen.
    Dann werden wir die anderen informieren und…«
    Ich fuhr zurück. »Was für andere? Woher soll ich denn überhaupt wissen, daß Sie es ehrlich mit mir meinen?«
    »Bevor Sie mich ansprachen, Mr. Weldon, mußten Sie sich zuerst einmal klar werden, daß wir keine größere Drohung darstellten als May Roberts. Bitte, glauben Sie mir, das tun wir auch nicht.«
    Über das wußte er also auch Bescheid.
    »Na, schön, ich werde es also riskieren«, gab ich klein bei. »Wo gibt es in dieser Stadt etwas zu essen?«
    ES war ein hübsches Restaurant. Sanftes Licht kam aus großen, dreidimensionalen farbigen Wandbildern, die Landschaften simulierten und in die ich fast nichtsahnend hineingelaufen wäre, so wirklich sahen sie aus. Kein Wunder, daß ich keinen Lebensmittelladen hatte finden können – die Nahrungsmittel wurden über pneumatische Röhren direkt in jeden Haushalt geliefert, nachdem sie in den hydroponischen Tanks der Städte hergestellt worden waren, die sich in Landwirtschaft spezialisiert hatten. Diejenigen, die zur Abwechslung einmal ›auswärts‹ essen wollten, fanden in fast jedem Gebäude ein Restaurant, wie mir mein Begleiter unterwegs erklärte. Jede Stadt hatte ihre eigene Funktion. In dieser zum Beispiel lebten hauptsächlich Letale, die die schönen Künste ausübten. Das gefiel mir.
    Auf dem Tisch lag unter Glas eine beleuchtete Speisekarte.
    Vor jedem der Gerichte befand sich ein Druckknopf. Ich las sie ganz verhungert durch, und entschied mich dann für Austern, Zwiebelsuppe und eine zarte Hühnerbrust und war gerade dabei, mir den Nachtisch auszusuchen, als mein Begleiter mit Nachdruck seinen Kopf schüttelte und voller Bedauern sagte: »Ich fürchte, Sie werden davon nichts essen können, Mr. Weldon. Ich werde Ihnen nachher erklären, warum.«
    Ein Kellner und der Manager traten an unseren Tisch. Sie gaben sich zwar augenfällig Mühe, mich nicht gerade anzustarren, aber es gelang ihnen nicht ganz. Ich konnte das verstehen. Genauso hätte ich jemand aus George Washingtons Zeit angestarrt. Und so mußte ich ihnen ja vorkommen.
    »Würden Sie sich bitte darum kümmern, daß die Spezialnahrung für Mr. Weldon unverzüglich angeliefert wird«, sagte mein Führer.
    »Jedes Restaurant war darauf vorbereitet, Mr. Carr«, sagte der Manager. »Sie ist bereits unterwegs. Schon zubereitet natürlich – sie war fertig, seit er hier ankam.« »Sehr schön«, sagte Mr. Carr. »Sie kann nicht schnell genug eintreffen. Er ist sehr hungrig.«
    Ich schaute mich um und bemerkte erst jetzt, daß wir völlig allein waren. Die Zeit des Abendessens war zwar schon vorbei, aber es gibt ja eigentlich immer späte Gäste. Wir hatten den Speisesaal ganz für uns, und das beunruhigte mich. Wie leicht konnten die

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