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Galaxis Science Fiction Bd. 11

Galaxis Science Fiction Bd. 11

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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sagte ein hochgewachsener Mann in pflaumen- und goldfarbener Tracht. »Als Vorsitzender des – des Mark-Weldon-Komitees gehört es zu meinem Aufgabenbereich, dafür zu sorgen, daß dieses Projekt korrekt durchgeführt wird.«
    »Projekt?«
    »Uns zu vergewissern, daß sich der Gang der Geschichte erfüllt. Ich werde Ihnen erklären, was Sie wissen müssen.«
    »Darauf warte ich schon lange.«
    »Sehr schön. Lassen Sie mich beginnen, indem ich Ihnen sage, was Sie unzweifelhaft schon wissen. In gewissem Sinne sind Sie mehr ein Opfer Dr. Anthony Roberts als seiner Tochter. Roberts war ein brillanter Kopf, doch auf Grund seines exzentrischen Wesens wurde er wegen seiner Theorien verlacht und wegen seiner Arroganz gehaßt. Er war beinahe das perfekte Beispiel eines Mannes, der auf Grund eigener Fehler seine Karriere und sein Glück ruiniert und dann die Schuld für sein Versagen und sein Unglück der Außenwelt in die Schuhe schiebt. Um jedoch wieder auf die Beziehung zurückzukommen, die zwischen Ihnen und Roberts besteht – er erfand eine Zeitmaschine – unglücklicherweise ist ihr Geheimnis inzwischen verlorengegangen und nie wieder aufgefunden worden – und benutzte diese für asoziale Zwecke. Als er starb, führte seine Tochter May seine Arbeit fort. Sie war es, die Sie in diese Zeit sandte, um hier das Prinzip auszuspionieren, nach dem ein Dynapack arbeitet. Sie war eine durch und durch grausame Frau ohne jedes Mitleid.«
    »Sind Sie sich dessen sicher?« fragte ich unbehaglich.
    »Absolut.«
    »Ich weiß, daß eine Anzahl alter Leute starben, nachdem sie sie auf eine Zeitreise geschickt hatte, aber sie sagte mir, sie hätten sie über ihr Alter und ihre Gesundheit getäuscht.«
    »Man sollte erwarten, daß sie so etwas sagt«, meinte eine zweite Frau in scharfem Ton.
    Blundell wandte sich ihr zu und schüttelte den Kopf. »Wir wollen es Mr. Weldon überlassen, sich über seine Gefühle ihr gegenüber klar zu werden, Rhoda. Sie sind offensichtlich widersprechender Natur.«
    »Das sind sie allerdings«, gestand ich ein. »Das erstemal, als ich ihr begegnete – das war auf ihre Anzeige hin –, schien sie mir ziemlich gefühllos und unnahbar zu sein, aber schließlich mußte sie zwischen vielen Bewerbern wählen und sich vergewissern, daß sie auch den richtigen bekam. Das nächste Mal – ich hoffe, darüber sind Sie nicht informiert – war es tatsächlich meine Schuld, weil ich bei ihr einbrach. Tatsächlich konnte ich ihr damals meine Bewunderung nicht versagen, wie sie mit der Situation fertig wurde.«
    »Bitte, reden Sie nur weiter«, ermunterte mich Carr.
    »Und ich kann mich eigentlich auch nicht über die Art und Weise beklagen, wie sie mich später behandelte. Gewiß, sie verdiente mehr an unserem kleinen Geschäft als ich. Aber ich schnitt auch nicht so übel ab – ich war reicher als jemals zuvor in meinem Leben –, und sie gab mir das Geld, bevor ich noch überhaupt etwas getan hatte, um es zu verdienen.«
    »Und darüber hinaus«, sagte jemand, »bot sie Ihnen die Hälfte des Profits an dem Dynapack an.«
    ICH schaute mich im Kreis nach eventuellen Anzeichen von Feindseligkeit um. Ich sah nichts. Das überraschte mich. Schließlich war ich aus der Vergangenheit nur zu dem Zweck gekommen, um diese Leute zu bestehlen. Und sie waren nicht einmal ärgerlich. Nun ja, es war kein richtiges Stehlen. Ich hätte sie ja nicht wirklich des Gerätes beraubt. Es wäre nur erfunden worden, bevor es das hätte worden sollen.
    »Allerdings«, sagte ich. »Obwohl ich diese Handlungsweise nicht ausgesprochen philanthropisch nennen würde. Sie benötigte mich, um die Daten zu bekommen, ich benötigte sie für die Herstellung.«
    »Und außerdem war sie eine außergewöhnlich schöne Frau«, fügte Blundell hinzu.
    Ich wand mich unbehaglich. »Ja, das war sie allerdings.«
    »Mr. Weldon, wir wissen so verschiedenes – dank einiger Notizen, die unter ihren Privatpapieren auf uns gekommen sind. Sie besaß ein Banksafe unter einem falschen Namen. Ich werde Ihnen den Namen nicht nennen, er wurde erst sehr viel später entdeckt, und wir wollen uns nicht unnötig in die Angelegenheiten der Vergangenheit einmischen.«
    Ich richtete mich auf. »Daher wußten Sie also, wer ich war und wie ich gekleidet sein würde und weswegen ich gekommen bin! Sie wußten sogar, wann und wo ich ankommen würde!«
    »Korrekt!« sagte Blundell.»Und was wissen Sie noch?«
    »Daß Sie sie unter dem Verdacht hatten, für den Hungertod

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